Forschungbericht (GB) keine Gesundheitsgefahr durch Mobilfunk (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Mittwoch, 26.02.2014, 18:27 (vor 3684 Tagen)

Britischer Forschungsbericht: kein Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Mobilfunk

In ihrem Abschlussbericht zum nationalen Mobilfunk-Forschungsprogramm (Mobile Telecommunications and Health Research Programme – MTHR) kommen britische Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass es aus ihrem elfjährigen Studienprogramm keine Belege für eine Gesundheitsgefahr durch Mobilfunk gibt. In den durchgeführten Studien wurde kein Nachweis für eine gesundheitsschädigende Wirkung der Mobilfunkfelder für den Menschen erbracht. Wie das unabhängige MTHR-Komitee erklärt, gebe es keine Bestätigung der Annahme, dass die elektromagnetischen Felder von Mobilfunkanlagen bei Schwangeren das Risiko für eine Krebserkrankung der Kinder erhöhen. Ebenso konnte kein Zusammenhang zwischen dem Handygebrauch und einem erhöhten Leukämierisiko festgestellt werden.

Das MTHR-Programm wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen. Ein erster Report wurde 2007 veröffentlicht. Der Report 2012 schließt nun das elfjährige Forschungsprogramm ab. Insgesamt wurden 31 wissenschaftliche Forschungsprojekte umgesetzt, die in rund 60 wissenschaftlichen Peer- Review-Journalen veröffentlicht wurden.

Quelle: IZMF Newsletter

Link zum Bericht (englisch): http://www.ispreview.co.uk/index.php/2014/02/11-year-mthr-study-finds-danger-wireless-mobile-phone-radiation.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=MobilfunkSpots-Ausgabe-102

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Entwarnung, Research, Schwangeren, Abschlussbericht, EMF-Forschungsbericht

Forschungbericht (GB) ignoriert Hardell-Arbeiten

H. Lamarr @, München, Montag, 29.09.2014, 12:55 (vor 3469 Tagen) @ Alexander Lerchl

Wie das unabhängige MTHR-Komitee erklärt, gebe es keine Bestätigung der Annahme, dass die elektromagnetischen Felder von Mobilfunkanlagen bei Schwangeren das Risiko für eine Krebserkrankung der Kinder erhöhen.

Lennart Hardell kritisierte in seinem Blog, die Schlussfolgerung des MTHR zum Krebsrisiko durch EMF sei nicht durch eine nachvollziehbare wissenschaftliche Betrachtung zustande gekommen und außerdem seien seine eigenen Krebsstudien in der Referenzliste der in die Bewertung einbezogenen Studien nicht enthalten. Tatsächlich taucht der Name "Hardell" in dem 52-seitigen MTHR-Dokument an keiner Stelle auf, was mMn in der Tat befremdlich ist. Möglicherweise liegt das daran, dass Hardell im Betrachtungszeitraum von 2007 bis 2012 nichts Neues publiziert hat, dachte ich mir. Doch ein Blick ins EMF-Portal zeigte: Stimmt nicht, Hardell publizierte in diesem Zeitraum mehrfach. Ebenso schleierhaft ist mir, warum Hardell, wenn er denn schon bemerkte, dass er ignoriert wurde, beim MTHR nicht selbst nach den Gründen bohrte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Hardell

Forschungbericht (GB) ignoriert Hardell-Arbeiten

RDW ⌂ @, Montag, 29.09.2014, 17:58 (vor 3469 Tagen) @ H. Lamarr

Möglicherweise liegt das daran, dass Hardell im Betrachtungszeitraum von 2007 bis 2012 nichts Neues publiziert hat, dachte ich mir. Doch ein Blick ins EMF-Portal zeigte: Stimmt nicht, Hardell publizierte in diesem Zeitraum mehrfach.

Ja, Hardell publizierte. Doch was? Immer wieder neue Aufgüsse seiner Studienergebnisse von früher. Zwischen 2007 und 2012 hat nichts wirklich Neues herausgebracht und das MTHR hat dem die Bedeutung zugemessen, die er damit verdient.

Ebenso schleierhaft ist mir, warum Hardell, wenn er denn schon bemerkte, dass er ignoriert wurde, beim MTHR nicht selbst nach den Gründen bohrte.

Hardell wird den Grund (siehe oben) kennen, ohne lange bohren zu müssen. Behält er natürlich für sich, genau so wie die stagnierende bzw. sogar fallende Hirntumor-Inzidenz in seinem Heimatland Schweden, die so gar nicht zu seinen Ergebnissen passen mag:
http://www-dep.iarc.fr/NORDCAN/english/StatsFact.asp?cancer=320&country=752

[image]

Stattdessen zeigt er hier lieber eine Grafik für Dänemark. Warum wohl?
http://www-dep.iarc.fr/NORDCAN/english/StatsFact.asp?cancer=320&country=208


[image]

RDW

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Manipulation, Hardell, Hirntumor-Inzidenz

Hardell mit Dänemark-Statistik auf schiefer Bahn

H. Lamarr @, München, Dienstag, 30.09.2014, 23:42 (vor 3468 Tagen) @ RDW

Stattdessen zeigt er hier lieber eine Grafik für Dänemark. Warum wohl?

Gute Entgegnung, RDW! Obwohl ich gestehen muss, dass ich in der zitierten Zeile oben den Link darin mehrfach überlesen habe. Damit war mir die besondere Herkunft der Dänemark-Statistik bei Hardell entgangen.

Es ist tatsächlich so: Wenn man nichts weiß, klingt alles, was einem vorgesetzt wird, maßlos überzeugend.

So einfach wie wahr ist daher die Schlussfolgerung: Mobilfunkgegner können mit Scheinargumenten Laien um den Finger wickeln und sie versuchen so Druck von unten aufzubauen. Bei Fachleuten, Entscheidern, Journalisten großer Zeitungen oder langjährigen Beobachtern der Szene gelingt ihnen dies nicht.

Die Stiftung Pandora versucht aus diesem Umstand (Laien für sich einnehmen) Kapital zu schlagen und setzt dazu noch auf einen weiteren Trick: Sie lässt andere für sich reden, gerne Wissenschaftler, um den Eindruck einer breiten unabhängigen Meinungsfront zu erwecken. Nur wer genau hinschaut kriegt mit, Pandora hat jedem der bislang drei Schreiber finanziell unter die Arme gegriffen:

Mona Nilsson (Auftragsarbeit für Pandora)
Dariusz Leszczynski (Reisekostenübernahme durch Pandora)
Lennart Hardell (Studienfinanzierung durch Pandora)

Der Lennart Hardell hinterlegte Link führt zu einem PDF seines Würzburger Vortrags (deutsch), das die Stiftung Pandora seit heute auf ihrer Website mit allerlei für Franz Adlkofer typisch gewordenen polemischen Turnübungen unter September 2014 anbietet.

Adlkofer gibt dort einmal mehr den Illuminati, der mehr weiß, als alle anderen. Hier eine Kostprobe:

Für Franz Adlkofer ist dies alles nichts Neues. In seinem Rückblick zeigte er auf, dass das Militär in den USA die Hochfrequenzstrahlung in der Zeit des Kalten Krieges wider besseres Wissen als gesundheitlich unbedenklich erklärte. Dies wurde für erforderlich gehalten, um die Funktionsfähigkeit der Waffensysteme für den Ernstfall sicher zu stellen. Forscher, die sich widersetzten, wurden öffentlich verhöhnt und von jeder Förderung ausgeschlossen. Nach Beendigung des Kalten Krieges sorgte die Industrie, die das wirtschaftliche Potenzial der neuen Technologie längst erkannt hatte, mit Hilfe der Politik dafür, dass die Vorstellungen des US-Militärs nahezu unverändert übernommen wurden. War es beim Militär die Notlage, dass Soldaten und dem technischen Personal in den Fabriken aufgrund der nationalen Bedrohung gewisse Opfer zugemutet werden mussten, so sind es heute ausschließlich wirtschaftliche Interessen, denen Vorrang vor der Gesundheit der Bevölkerung eingeräumt wird.

Wer auf polemisches Geschwurbel und belanglose Sekundär-/Tertiärquellen verzichten kann, sich aber dennoch für das Zustandekommen der Grenzwerte in Russland interessiert, der bekommt hier eine qualitativ erheblich anspruchsvollere Arbeit auf wissenschaftlichem Niveau und zudem aus kompetenter Feder angeboten (englisch).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Finanzierung, Statistik, Druck, Spendenaufruf, Hardell, Leszczynski, Adlkofer, Stiftung-Pandora, Illuminati, Ausland, Auftragsarbeit, Nilsson, Dänemark

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