Röntgen: biologische Schadwirkung schon 1896 erkannt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 24.03.2013, 22:41 (vor 4022 Tagen)

Auszug aus einem Skript der Klinik für Radiologische Diagnostik der RWTH Aachen (PDF, 195 Seiten):

Die Erkenntnis, dass Röntgenstrahlen in biologischen Geweben Wirkungen erzielen, ist beinahe so alt wie das Wissen um die Röntgenstrahlen selbst: 1895 entdeckte W.C. Röntgen eine bis dahin unbekannte Form von Strahlung ("X Strahlen"), fertigte ein Röntgenbild der Hand an und veröffentlichte diese Erkenntnisse im Dezember 1895.
1896 zeigte eine Röntgenaufnahme eines gebrochenen Unterarms die diagnostische Einsatzmöglichkeit der Röntgen-Strahlen. Bereits im gleichen Jahr aber wurden neben dieser rein darstellenden Anwendung die zwei weiteren Aspekte der Strahlen entdeckt: der therapeutische und der schädigende. Es erschien ein Bericht über einen erstmaligen Behandlungsversuch an einem Naevus pilosus und im gleichen Jahr ein Bericht über die Strahlenschädigung an einer Hand mit Haarausfall und Hautveränderungen.

Kommentar: Vorsorglich eingestellt nur für den Fall, dass einer versuchen möchte, mit angeblich viel zu spät entdeckten biologischen Nebenwirkungen der Röntgenstrahlen, ein Risiko-Alarmsüppchen zu kochen. Gekocht wurde so ein Süppchen schon mit dem Tabakkonsum, bis M. Hahn einmal gezeigt hat, dass die weltbekannte britische Ärztestudie über die schädlichen Nebenwirkungen des Rauchens schon in ihren Anfängen vor gut 50 Jahren das Lungenkrebsrisiko erkannte und dann von Jahr zu Jahr die Faktenlage verdichtete. Organisierte Mobilfunkgegner verweisen liebend gerne auf angeblich immens lange Zeitabstände zwischen Einführung eines "Risikoprodukts" und dem Erkennen schädlicher Spätfolgen. Grund: Auf diese Weise soll die Angst vor Mobilfunk erhalten bleiben, obwohl es diesen seit mindestens 20 Jahren gibt und Meldungen über biologisch schädliche Nebenwirkungen im vagen Hinweis-Stadium stecken geblieben sind.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Röntgenstrahlen, Röntgenstrahlung

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