24. Juni: Ärzteveranstaltung in München - eventuell (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 19.06.2009, 01:02 (vor 5419 Tagen)

In einer Rundmail lädt Dr. med. Markus Kern zu einer "Ringvorlesung", die am 24. Juni, einen Tag vor der großen BfS-Veranstaltung, in München stattfinden soll:

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

- Handys, schnurlose DECT-Telefone und WLAN gehören zum alltäglichen Leben. Sie senden und empfangen gepulste Mikrowellenstrahlung. Man sieht, riecht und spürt diese Strahlung nicht. Dennoch müssen Ärztinnen und Ärzte sich vermehrt in ihren Praxen mit möglichen Zusammenhängen von Gesundheitsstörungen und Einsatz dieser Technik auseinandersetzen.

Wir wollen Ihnen mit dem Start einer Vorlesungsreihe (Ringvorlesung) Gelegenheit geben eigene Fragen im Rahmen dieser Fortbildungsveranstaltung zu klären.

Wir versprechen Ihnen: die Thematik ist außergewöhnlich spannend. Es geht um ein grundlegendes physiologisches Verständnis. Bioelektrizität und - magnetismus werden schon lange in der Medizin für diagnostische Zwecke genutzt. Genau betrachtet machen Sie Effekte einer neuen Technik plausibel und verständlich.

Seien Sie dabei! Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Bitte reichen Sie diese Einladung an Interessierte weiter. Vielen Dank!

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So weit, so gut.

Weil die Veranstaltung in München ist, dachte ich: Frag' doch mal nach, ob auch Skeptiker dort zugelassen sind. Und so schickte ich also eine E-mail mit einer entsprechenden Anfrage an die angegebene Adresse

ringvorlesung@aerzte-und-mobilfunk.net

Meine E-Mail kam aber von einem Server aus der Schweiz als unzustellbar zurück, Adresse unbekannt, hieß es. Auch der Versuch, die genannte Webseite zu öffen

www.aerzte-und-mobilfunk.net

schlug fehl, lediglich eine Passwortabfrage springt einen dort an. Die Suche nach dem Inhaber der Site erklärte dann die Schweizer Spur bei der E-Mail, Uwe Dinger (diagnose-funk) hat die Site für sich registrieren lassen. Auch ein zweiter Anlauf, die Mail doch noch los zu werden, scheiterte gestern, am Donnerstag.

Da frage ich mich: Wie soll das funktionieren?

In der Einladung (oben), die wir am Montag, 15.6., bekommen haben, bleibt der Ort der Veranstaltung geheimnisvollerweise offen. Eine Anmelden per E-Mail ist augenscheinlich bis Donnerstag, 18.6., nicht möglich gewesen und auch ein Kontakt via Website wird verwehrt. Bleibt nur noch die genannte Rufnummer, um doch noch zum Zuge zu kommen - es ist die Rufnummer von Dr. Scheiner, den ich um weit nach Mitternacht ja schlecht ausm Bett rausklingeln kann. Hallo! Der Vorlauf der Veranstaltung beträgt keine Wochen oder Monate mehr, nein, schon in fünf Tagen am 24. Juni soll die Hütte in Irgendwo möglichst randvoll gefüllt sein mit Ärzten!

Kann denn Dilettantismus Sünde sein?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Strategie, Dilettantismus, Veranstaltung, Aerztetagung, Arzt, Dinger

24. Juni oder 22. Juli Ärzteveranstaltung in München?

Alexander Lerchl @, Freitag, 26.06.2009, 10:57 (vor 5412 Tagen) @ H. Lamarr

In einer Rundmail lädt Dr. med. Markus Kern zu einer "Ringvorlesung", die am 24. Juni, einen Tag vor der großen BfS-Veranstaltung, in München stattfinden soll:

...

www.aerzte-und-mobilfunk.net

schlug fehl, lediglich eine Passwortabfrage springt einen dort an. Die Suche nach dem Inhaber der Site erklärte dann die Schweizer Spur bei der E-Mail, Uwe Dinger (diagnose-funk) hat die Site für sich registrieren lassen. Auch ein zweiter Anlauf, die Mail doch noch los zu werden, scheiterte gestern, am Donnerstag.

Da frage ich mich: Wie soll das funktionieren?

Jetzt funktioniert die homepage offenbar. Zwar ist dort vom Termin 22.7. zu lesen; wenn man den Link klickt, wird aber der vom 24.6. genannt. Viellicht gibt es ja 2 Termine? Der flyer jedenfalls nennt den 22.7. und den Ort. Fortbildungspunkte sind auch beantragt! Also spatenpauli, fix anmelden, sonst ist die Veranstaltung ausgebucht ... :-)

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
, Fortbildungspunkte

Bericht von der Ärzteveranstaltung in München

H. Lamarr @, München, Montag, 02.04.2012, 00:12 (vor 4401 Tagen) @ Alexander Lerchl

Also spatenpauli, fix anmelden, sonst ist die Veranstaltung ausgebucht ... :-)

Ich dachte, wir hätten damals über die Veranstaltung berichtet. Wie ich gestern zu meiner Schande feststellen musste, war dies aber nicht der Fall. Aber jetzt, mit bald drei Jahren Verspätung, kommt er doch noch, der Bericht.

Die "Ringvorlesung" der beiden Referenten Dr. med. Hans C. Scheiner und Dr. med. M. Kern fand in einem Hörsaal des "Krankenhaus für Naturheilweisen" in München statt. Weil auf der Einladung der Straßenname falsch geschrieben war, geriet schon die Anfahrt im PKW unter Zeitdruck und mit einem störrischen Navi zum Pulsbeschleuniger.

Baubiologe im Schlepptau
Im Foyer des Hörsaals war das übliche "Informationsmaterial" von Mobilfunkkritikern ausgelegt, der Baubiologe Wolfgang Jogschies war mindestens mit Visitenkarten mit dabei. Ob er selbst hinter den Tischen mit den Heften und Büchern aus der Szene stand, weiß ich heute nicht mehr. Jogschies und Anke Kern (Ehefrau von Dr. Kern) arbeiten seit geraumer Zeit zusammen. In der Anti-Mobilfunk-Szene werden derartige Kooperationen zwischen Kapitalismus und Idealismus wie selbstverständlich hingenommen und nicht hinterfragt.

Rund ein Dutzend Besucher
Der Besuch der Veranstaltung war vorsichtig ausgedrückt - mager. Von den geschätzt 150 Plätzen des Hörsaals waren vielleicht ein Dutzend belegt. Vor uns saßen einige Baubiologen, die sich offenkundig kannten, dass es welche waren entnahmen wir den Gesprächen. Die Sekretärin von Pfarrer Häublein (damals Oberammergau) kam in Begleitung von etwa fünf Damen. Auf einer Veranstaltung für Ärzte hatten wir sie nicht erwartet, sie war die einzige Besucherin, die wir kannten.

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Stehend am Rednerpult Dr. Kern, sitzend am Tisch Dr. Scheiner

Zielgruppe nicht erreicht
Dr. Kern hielt die Eröffnungsansprache und fragte dann, ob Ärzte im Raum seinen. Es meldete sich ein Mann, ein einziger, der später vorzeitig die Vorlesung verließ. Wir (meine Frau und ich) wurden von den beiden Referenten erkannt, vorerst jedoch nicht angesprochen.

Keine Veranstaltung für Ärzte
Das, was die beiden Referenten dann dem Publikum präsentierten, war mMn enttäuschend. Denn es war das, was auf x-beliebigen anderen Anti-Mobilfunk-Veranstaltungen ebenfalls vorgetragen wird: Geldrolleneffekt, irgendwelche Studien, beklagen zu hoher Grenzwerte usw. usf. Einer Veranstaltung für Ärzte war das in keiner Weise angemessen. Erwartet hätte ich Tipps zur Diagnose von Elektrosensiblen, eine kompetente Auseinandersetzung mit Blutbildparametern als E-Smog-Indikatoren, die Vorstellung einiger glaubwürdiger Wirkmodelle, konkrete Fallberichte aus der ärztlichen Praxis oder Hinweise darauf, wie denn nun mit überzeugten Betroffenen umzugehen sei. Doch das war Fehlanzeige, die beiden Ärzte spielten ihre Fachkompetenz nicht aus, ebenso gut hätte Bürgerwellenchef Sigi Zwerenz dort unten stehen und die bekannten Allgemeinplätze zum Thema E-Smog verbreiten können.

Über den Inhalt der Vorlesung ist bei mir nicht allzuviel hängen geblieben. Wir haben mit unserem Fotoapparat zwar ein paar Passagen aus den Referaten mitgeschnitten, die Tonaufzeichnung in dem halligen Hörsaal erwies sich jedoch als weitgehend unbrauchbar.

IZgMF am Pranger
Am Ende der vielleicht 2 Stunden dauernden Vorlesung hatten die Besucher Gelegenheit, Fragen zu stellen. Ich war so frei und hinterfragte eine Behauptung von Dr. Kern zu Krebs und Mobilfunk. Dr. Kern klärte nun die Zuhörerschaft darüber auf, wer wir seien und dass man nicht unter sich sei, sondern unter Beobachtung (durch uns) stünde. Das gab dann einen kleinen Tumult, bei dem wir praktisch alle gegen uns hatten: Die Damenriege entrüstete sich z.B., wie wir es wagen könnten, die Kompetenzen der Referenten infrage zu stellen, Dr. Kern verlangte die sofortige Abschaltung unserer Kamera, die Baubiologenecke wollte wissen, wen wir fotografiert haben und ein Besucher aus Wolfratshausen warf uns Stasi-Methoden vor. Ich bin dann runter zu Dr. Kern gegangen, um den Streit im Dialog und ohne Geschrei zuende zu bringen. Der Mediziner war sichtlich angefressen vom IZgMF und machte keinen Hehl daraus, dass er glaube, wie würden auf der Lohnliste eines Mobilfunkbetreibers stehen. Unerwartet war das Verhalten von Dr. Scheiner, den wir hier im Forum schon öfter durch die Mangel gedreht haben. Gab sich Kern kampfeslustig, war Scheiner überraschend auf Deeskalation bedacht. Gewohnt jo­vi­al schaffte er es tatsächlich, den Wortwechsel zwischen Dr. Kern und mir friedlich zu beenden. Dass er die günstige Gelegenheit nicht nutzte, es uns "heimzuzahlen", hat Dr. Scheiner bei mir einen Sympathiepunkt für Fairness eingebracht. In Inhaltsfragen zum Risikopotenzial von Funkwellen liegen er und ich freilich nach wie vor Lichtjahre auseinander.

Die Veranstaltung löste sich anschließend rasch auf, oben im Foyer gab es noch den einen oder anderen kurzen Wortwechsel, nicht immer nur aggressiv, sondern auch informativ. So erzählte mir eine überzeugte Elektrosensible, Frau Dr. B. Stöcker sei nicht mehr Vorsitzende des Vereins der Elektrosensiblen in München. Damals war das eine Neuheit.

Keine Ringvorlesung mehr
Der Erfolg der Ringvorlesung "Der Mensch als elektromagnetisches Wesen" muss so gewesen sein -, dass es diese heute nicht mehr gibt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Scheiner, Eskalation, Fortbildung, Aerztlicher Qualitätszirkel, Kern, Dialogverweigerung

Bericht von der Ärzteveranstaltung in München - Korrektur

H. Lamarr @, München, Sonntag, 24.02.2013, 23:11 (vor 4072 Tagen) @ H. Lamarr

Ich dachte, wir hätten damals über die Veranstaltung berichtet. Wie ich gestern zu meiner Schande feststellen musste, war dies aber nicht der Fall. Aber jetzt, mit bald drei Jahren Verspätung, kommt er doch noch, der Bericht.

Heute habe ich alte Aufzeichnungen zu dieser Veranstaltung gefunden, die deren Besuch etwas besser aussehen lassen und belastbarer sind als mein Gedächtnisprotokoll.

Der Besuch der Veranstaltung war vorsichtig ausgedrückt - mager. Von den geschätzt 150 Plätzen des Hörsaals waren vielleicht ein Dutzend belegt.

Nein, es waren nicht zwölf, sondern (uns ausgenommen) 17 Teilnehmer.

Dr. Kern hielt die Eröffnungsansprache und fragte dann, ob Ärzte im Raum seinen. Es meldete sich ein Mann, ein einziger, der später vorzeitig die Vorlesung verließ.

Stimmt nicht, es waren drei, die sich bei der Frage meldeten, einer davon kehrte aus der Pause nicht mehr zurück.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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