BioInitiative-Report 2012 - Alarm zu Neujahr (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.01.2013, 00:54 (vor 4090 Tagen)

Die sogenannte BioInitiative hat ein Update ihres Reports aus dem Jahr 2007 herausgebracht. Herausgeber sind Cindy Sage und David O. Carpenter.

Die (englische) Presse-Information hat Sperrfrist 7. Januar, sie ist jedoch schon jetzt hier einzusehen.

Die Mitwirkenden an der Neuauflage des Reports lassen sich hier nachlesen und scheibchenweise, nämlich pro Kapitel ein PDF, steht der neue Report hier zu Download bereit.

Ob die Neuauflage mehr Substanz hat als die Ausgabe 2007 wird sich erst noch zeigen müssen. Das wird wieder ein Weilchen dauern, da das Werk abermals üppig geraten ist. Schon jetzt lässt sich sagen, dass unter den Mitwirkenden viele der seit langem bekannten Mobilfunkgegner sind, insofern ist nicht mit Überraschungen zu rechnen.

Kern der Kritik an der 2007-Ausgabe des Reports war, dass er nichts Neues enthielt, sondern die Studien auswertete, die von anderen, weniger einseitig besetzten Experten-Gremien ebenfalls ausgewertet wurden, die auch prompt zu deutlich weniger dramatischen Resultaten kamen. Beispiele für Kritik an dem Report sind der Niederländische Gesundheitsrat und das Bundsamt für Strahlenschutz.

Die BioInitiative selbst sieht es als ihre besondere Stärke, dass sie so besetzt ist, wie sie ist, z.B. ohne "Industriewissenschaftler" oder regierungsnahe Wissenschaftler. Tatsächlich steht es um die BioInitiative jedoch schlimmer: Herausgeberin Cindy Sage ist Inhaberin einer Firma im Geschäftsbereich Baubiologie, die an der Westküste der USA einige Filialen unterhält (Sage Associates) und unmittelbar davon profitiert, je mehr Menschen Angst vor (harmloser) EMF-Immission bekommen und sich nach "Schutz" umsehen.

Zufall oder Omen? Das hese-project hat als erste Website der Szene hierzulande auf den neuen Report hingewiesen. Sprecher des Projekts ist Peter Matz. Cindy Sage beschäftigt in USA Adam Matz und Tony Matz.

Die Website der BioInitiative wurde 2010 gebührenpflichtig (2 Dollar pro Tag), dieses Modell scheint sich nicht bewährt zu haben denn jetzt ist die Site wieder frei zugänglich.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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, Sage, Hese-Project, BioInitiaitive

Übliche Irreführungen

RDW ⌂ @, Sonntag, 06.01.2013, 11:31 (vor 4090 Tagen) @ H. Lamarr

Die sogenannte BioInitiative hat ein Update ihres Reports aus dem Jahr 2007 herausgebracht. Herausgeber sind Cindy Sage und David O. Carpenter.

Die (englische) Presse-Information hat Sperrfrist 7. Januar, sie ist jedoch schon jetzt hier einzusehen.

Die Mitwirkenden an der Neuauflage des Reports lassen sich hier nachlesen und scheibchenweise, nämlich pro Kapitel ein PDF, steht der neue Report hier zu Download bereit.

Ob die Neuauflage mehr Substanz hat als die Ausgabe 2007 wird sich erst noch zeigen müssen. Das wird wieder ein Weilchen dauern, da das Werk abermals üppig geraten ist. Schon jetzt lässt sich sagen, dass unter den Mitwirkenden viele der seit langem bekannten Mobilfunkgegner sind, insofern ist nicht mit Überraschungen zu rechnen.

Ich bin immer wieder überrascht, wie leicht es mobilfunkkritische Akteure einem machen, ihre Ergüsse als Irreführungen zu identifizieren.

So wie in diesem Fall z. B. in dem Supplement 2012 zu der Section 24:
Denn hier wird wieder einmal der falsche Eindruck erweckt, als daß sich die 2B-Einstufung hochfrequenter elektromagnetischer Felder hinsichtlich ihres krebserregenden Potentials der IARC auf sämtliche durch Mobilfunkkritiker diskutierte hochfrequente Expositionen bezieht. Es ist zwar beste mobilfunkkritische Tradition, das so zu behaupten, aber es ist einfach nicht wahr und wer darauf beharrt, ist entweder inkompetent oder ein Irreführer.

Man muss einfach nur Originalaussagen der IARC und z. B. von Sage/Carpenter vergleichen, um das schnell zu erkennen:

In der bisher verfügbaren wissenschaftlichen Veröffentlichung zur IARC-Einstufung steht eingangs zwar Folgendes, was von Mobilfunkkritikern offenbar als Freibrief verstanden wird:
"Human exposures to RF-EMF (frequency range 30 kHz–300 GHz) can occur from use of personal devices (eg, mobile telephones, cordless phones, Bluetooth, and amateur radios), from occupational sources (eg, highfrequency dielectric and induction heaters, and high-powered pulsed radars), and from environmental sources such as mobile-phone base stations, broadcast antennas, and medical applications."
Doch weiter hinten steht auch ganz klar, auf was sich die letztendliche Einschätzung ausschließlich bezieht:
"The Working Group concluded that there is "limited evidence in humans" for the carcinogenicity of RF-EMF, based on positive associations between glioma and acoustic neuroma and exposure to RF-EMF from wireless phones.".
und:
"In reviewing studies that addressed the possible association between environmental exposure to RF-EMF and cancer, the Working Group found the available evidence insufficient for any conclusion."

Und eine weitere Klarstellung ist der Pressemitteilung der IARC vom Mai 2011 zu entnehmen, wo ebenso unmissverständlich zwischen beruflicher Exposition, umweltbedingter Exposition (z. B. durch Sendemasten) und der Nutzung von Mobiltelefonen unterschieden wird und die 2B-Einstufung als nur auf der Mobiltelefonnutzung beruhend beschrieben wird.

Und was machen Sage/Carpenter daraus, als ob sie nicht richtig lesen könnten:
"The World Health Organization International Agency for Research on Cancer has classified wireless radiofrequency as a Possible Human Carcinogen (May, 2011). The designation applies to low-intensity RFR in general, covering all RFR-emitting devices and exposure sources (cell and cordless phones, WI-FI, wireless laptops, wireless hotspots, electronic baby monitors, wireless classroom access points, wireless antenna facilities, etc)."
Genau genommen ist das doch eine glatte Lüge.

Interessant ist auch, daß diese Irreführer kein Wort über berufliche Expositionen verlieren, obwohl gerade diese oftmals in grenzwertigen Bereichen liegen und von der IARC sehr wohl erwähnt und disktiert wurden.
Doch damit ist wohl keine öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen und alleine darum geht es ihnen offenbar. Nicht etwa um die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen, das ist m.M.n. nur vorgeschoben.

Ich gehe davon aus, daß in dem noch zu veröffentlichen Monograph No. 102 der IARC zu dieser 2B-Einstufung eine Klarstellung erfolgt, doch bis dahin werden Mobilfunkkritiker den o. g. "Freibrief" wohl noch ausgiebig nutzen. Und danach wahrscheinlich auch noch, denn wer beachtet & liest denn schon solche ausführlichen Veröffentlichungen wie die Monographs der IARC und merkt dann, wie sehr er zuvor belogen wurde.

RDW

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Sage, Irrtum, krebserregend

Übliche Irreführungen mit Duldung durch IARC

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.01.2013, 13:03 (vor 4090 Tagen) @ RDW

Und was machen Sage/Carpenter daraus, als ob sie nicht richtig lesen könnten:
"The World Health Organization International Agency for Research on Cancer has classified wireless radiofrequency as a Possible Human Carcinogen (May, 2011). The designation applies to low-intensity RFR in general, covering all RFR-emitting devices and exposure sources (cell and cordless phones, WI-FI, wireless laptops, wireless hotspots, electronic baby monitors, wireless classroom access points, wireless antenna facilities, etc)."
Genau genommen ist das doch eine glatte Lüge.

Aus meiner Sicht hätte es der Öffentlichkeitsarbeit der IARC gut zu Gesicht gestanden, dieser Verdrehung der Fakten, die schon unmittelbar nach der 2B-Wertung im Mai 2011 einsetzte, mit einer Klarstellung ein für allemal die Grundlage zu entziehen. Die IARC weiß von den Verdrehungen, unternimmt aktiv jedoch nichts dagegen. Die Kommunikationspolitik der Agentur in dieser Angelegenheit ist mMn ein Trauerspiel, denn weil nichts gegen die irreführenden Interpretationen unternommen wird, bringen die Anti-Mobilfunk-Anhänger regelmäßig neue hervor, um den diffusen Angstpegel in der Bevölkerung gegenüber harmlosen Immissionsquellen aufrecht zu erhalten.

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Übliche Irreführungen mit Nichtbeachtung durch IARC

RDW ⌂ @, Sonntag, 06.01.2013, 16:53 (vor 4090 Tagen) @ H. Lamarr

Und was machen Sage/Carpenter daraus, als ob sie nicht richtig lesen könnten:
"The World Health Organization International Agency for Research on Cancer has classified wireless radiofrequency as a Possible Human Carcinogen (May, 2011). The designation applies to low-intensity RFR in general, covering all RFR-emitting devices and exposure sources (cell and cordless phones, WI-FI, wireless laptops, wireless hotspots, electronic baby monitors, wireless classroom access points, wireless antenna facilities, etc)."
Genau genommen ist das doch eine glatte Lüge.

Aus meiner Sicht hätte es der Öffentlichkeitsarbeit der IARC gut zu Gesicht gestanden, dieser Verdrehung der Fakten, die schon unmittelbar nach der 2B-Wertung im Mai 2011 einsetzte, mit einer Klarstellung ein für allemal die Grundlage zu entziehen.

Völlig richtig, ich sehe das genauso.

Die IARC weiß von den Verdrehungen, unternimmt aktiv jedoch nichts dagegen. Die Kommunikationspolitik der Agentur in dieser Angelegenheit ist mMn ein Trauerspiel, denn weil nichts gegen die irreführenden Interpretationen unternommen wird, bringen die Anti-Mobilfunk-Anhänger regelmäßig neue hervor, um den diffusen Angstpegel in der Bevölkerung gegenüber harmlosen Immissionsquellen aufrecht zu erhalten.

Grund dafür könnte durchaus sein, daß für die IARC diese "Anti-Mobilfunk-Anhänger" schlichtweg keine Rolle spielen. Seriöse und qualifizierte Fachleute innerhalb bestimmender Gremien wissen die 2B-Wertung der IARC selbstverständlich richtig einzuschätzen und DAS sind diejenigen, welche für die IARC wichtig sind. Weshalb sich also um eine sehr begrenzte Anzahl Irreführer und Amateure scheren?

Davon abgesehen wird mit der Klassifizierung 2B von Seiten der Mobilfunkkritiker ja noch mehr Schindluder getrieben, wie etwa bei dem Vergleich mit DDT. Die IARC hätte viel zu tun, wenn sie jeder irreführenden Darstellung eine Klarstellung entgegensetzen wollte.
Zudem sind Mobilfunkkritiker ja sehr kreativ im Erschaffen & Verbreiten ständig neuer Halb- und Unwahrheiten, die bestenfalls nachträglich als "Versehen" deklariert werden und ähnlich den PC-Viren immer einen gewissen Vorsprung gegenüber seriösen Inhalten haben.

RDW

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, Amateur, Access Point, 2B

Irreführungen mit Unterstützung der IARC?

Alexander Lerchl @, Sonntag, 06.01.2013, 18:06 (vor 4090 Tagen) @ RDW

Die IARC weiß von den Verdrehungen, unternimmt aktiv jedoch nichts dagegen. Die Kommunikationspolitik der Agentur in dieser Angelegenheit ist mMn ein Trauerspiel, denn weil nichts gegen die irreführenden Interpretationen unternommen wird, bringen die Anti-Mobilfunk-Anhänger regelmäßig neue hervor, um den diffusen Angstpegel in der Bevölkerung gegenüber harmlosen Immissionsquellen aufrecht zu erhalten.

Grund dafür könnte durchaus sein, daß für die IARC diese "Anti-Mobilfunk-Anhänger" schlichtweg keine Rolle spielen. Seriöse und qualifizierte Fachleute innerhalb bestimmender Gremien wissen die 2B-Wertung der IARC selbstverständlich richtig einzuschätzen und DAS sind diejenigen, welche für die IARC wichtig sind. Weshalb sich also um eine sehr begrenzte Anzahl Irreführer und Amateure scheren?

Das sehe ich ganz anders. Die IARC ist mMn eine Institution, die einerseits einen hervorragenden Ruf genießt (u.a. wegen ihrer Unabhängigkeit, Neutralität usw.), andererseits aber ein massives Interesse daran hat, wahrgenommen zu werden. Wen würde schon interessieren, wenn die IARC EMF in Kategorie 3 oder 4 eingruppiert hätte? Nobody. Only bad news are good news.

Diese ganze Farce hat doch System. Es reicht doch schon völlig, sich die Nicht-Ausladung von Hardell anzusehen. Die IARC wusste um seine dunkle Vergangenheit, hat ihn aber dennoch als Experten in der Runde belassen und sogar seine eigenen höchst seltsamen Studien bewerten lassen. In jedem anderen Gremium vergleichbaren Kalibers wäre etwas Derartiges völlig unmöglich!

Auch die Sache mit Robert Baan passt perfekt. Als Herausgeber von Mutation Research weigert er sich standhaft, die Veröffentlichung von Diem et al. (die Wiener REFLEX-Studie) zurückzuziehen, trotz der massenhaften Belege für grauenhaft dumm durchgeführte Tricksereien. Als Mitherausgeber der Monografie der IARC über EMF unterzeichnet er den Brief, mit dem ich als unliebsamer Wissenschaftler wegen lächerlicher Gründe abgelehnt wurde.

Insofern macht es durchaus Sinn anzunehmen, dass die IARC ein großes Interesse daran hat, die Diskussion am Kochen zu halten und eben NICHT Interesse daran, Dinge klarzustellen.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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IARC, Reflex, Hardell, Arbeitsgruppe Wien, Diem, Mutation Research, Verdrehungen, Baan, Mitherausgeber

Irreführungen mit Unterstützung der IARC?

RDW ⌂ @, Sonntag, 06.01.2013, 18:42 (vor 4090 Tagen) @ Alexander Lerchl

Das sehe ich ganz anders. Die IARC ist mMn eine Institution, die einerseits einen hervorragenden Ruf genießt (u.a. wegen ihrer Unabhängigkeit, Neutralität usw.), andererseits aber ein massives Interesse daran hat, wahrgenommen zu werden. Wen würde schon interessieren, wenn die IARC EMF in Kategorie 3 oder 4 eingruppiert hätte? Nobody. Only bad news are good news.

...

Insofern macht es durchaus Sinn anzunehmen, dass die IARC ein großes Interesse daran hat, die Diskussion am Kochen zu halten und eben NICHT Interesse daran, Dinge klarzustellen.

Das ist gut möglich.
Vielleicht sollte sich die IARC einmal die Informationspolitik der WHO zum Vorbild nehmen. Denn diese hat ihr Fact Sheet zur Mobiltelefonnutzung gleich mit der Einstufung 2B der IARC angepasst, das Fact Sheet zu Mobilfunk-Basisstationen jedoch korrekterweise in Ruhe gelassen. Diesen nicht ganz unerheblichen Unterschied haben Mobilfunkkritiker natürlich "übersehen".

Und im Jahr 2002 sah sich die WHO zu einer Richtigstellung veranlasst, es ging damals um die Einstufung niederfrequenter Felder und deren Missbrauch für den damaligen Trubel in Valladolid.

RDW

Irreführungen mit Unterstützung der IARC?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.01.2013, 22:16 (vor 4090 Tagen) @ Alexander Lerchl

Diese ganze Farce hat doch System. Es reicht doch schon völlig, sich die Nicht-Ausladung von Hardell anzusehen. Die IARC wusste um seine dunkle Vergangenheit, hat ihn aber dennoch als Experten in der Runde belassen und sogar seine eigenen höchst seltsamen Studien bewerten lassen. In jedem anderen Gremium vergleichbaren Kalibers wäre etwas Derartiges völlig unmöglich!

Ja, wenn man sich Kritiken an Hardells Arbeiten ansieht und in Betracht zieht, dass andere Arbeiten (z.B. Arbeitsgruppe Little) zu gegensätzlichen Ergebnissen kommen, dann muss man sich über die starke Wertung der Hardell-Arbeiten durch die IARC-Arbeitgruppe vom Mai 2011 schon wundern. Aber: Dort sind ja keine Pappnasen angetreten, sondern rd. 30 mehr oder weniger hoch angesehene Wissenschaftler, die alle einen Ruf zu verlieren haben und die sicherlich nicht alle unter einer Decke stecken. Dennoch haben diese 30 fast einstimmig auf 2B entschieden und Hardells Arbeiten sollen dafür neben Interphone den Ausschlag gegeben haben. Ich meine die 30 sind keine Angestellten der IARC und müssen sich deshalb nicht möglichen Wünschen der IARC-Funktionäre nach Dramatik untergeordnet haben. Frau Blettner war ja dabei, was meinen Sie, würde sie öffentlich Auskunft geben, wieso die Arbeitsgruppe die selbst für Laien ersichtlichen Schwächen an Hardells Arbeiten augenscheinlich ignoriert hat? Es muss mMn doch irgendeinen Grund dafür geben, der vielleicht sogar plausibel ist, aber nur für den, der das ganze Prozedere miterlebt hat.

Interessant finde ich Ihren Hinweis auf Dr. Baan, den Sie mit Ihren Retraktionsanträgen zur Wiener Reflex-Studie ganz schön traktiert haben. Das Ablehnen Ihrer Bewerbung für die IARC-Arbeitsgruppe könnte gut und gerne die Retourkutsche gewesen sein. Im Nachgang würde ich aber dennoch meinen: Sie hätten in Lyon gegen die Mehrheit ebenso wenig ausrichten können wie es Frau Blettner konnte.

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IARC, Hardell, Klassifizierung, Retraktion, Baan, 2B

Irreführungen mit Unterstützung der IARC?

Alexander Lerchl @, Montag, 07.01.2013, 18:14 (vor 4089 Tagen) @ H. Lamarr

Interessant finde ich Ihren Hinweis auf Dr. Baan, den Sie mit Ihren Retraktionsanträgen zur Wiener Reflex-Studie ganz schön traktiert haben. Das Ablehnen Ihrer Bewerbung für die IARC-Arbeitsgruppe könnte gut und gerne die Retourkutsche gewesen sein.

Das sehe ich ähnlich. Dafür gibt es noch weitere Anhaltspunkte.

Im Nachgang würde ich aber dennoch meinen: Sie hätten in Lyon gegen die Mehrheit ebenso wenig ausrichten können wie es Frau Blettner konnte.

Kennen Sie den Film "Die zwölf Geschworenen"? Da war es auch erst nur einer ...

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BioInitiative-Report 2012 - warum nicht 2013?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.01.2013, 13:13 (vor 4090 Tagen) @ H. Lamarr

Alarm zu Neujahr

Was mag der Grund dafür gewesen sein, den neuen Report unbedingt noch schnell zum Jahresende 2012 herauszubringen? Normalerweise wird es genau umgekehrt gehandhabt und etwas, was Ende Dezember fertig ist, auf Anfang Januar verschoben, damit man ein ganzes Jahr über Aktualität bei der Jahreszahl vorweisen kann.

So ist der BioInitiative-Report 2012 bereits jetzt "veraltet".

Die Eile, den Report unter allen Umständen noch Ende 2012 aufzugleisen, war so groß, dass (derzeit) in Section 20 ein Fehler des Webmasters bislang unentdeckt blieb (fehlerhafter PDF-Link) und in Section 21 der neue Beitrag von Prof. Kundi fehlt. Beides lässt sich nachprüfen über das Inhaltsverzeichnis.

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BioInitiative-Report 2012 - mit Oberfeld-Studie?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.01.2013, 13:42 (vor 4090 Tagen) @ H. Lamarr

Herausgeber sind Cindy Sage und David O. Carpenter.

Vielleicht solle man auch noch einmal daran erinnern, dass Dr. Carpender noch 2012 die sagenhafte Krebsstudie (Hausmannstätten) von Dr. Oberfeld als Belastungsmaterial anführte. Bekanntlich musste Dr. Oberfeld seine Studie 2008 nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung zurückziehen, da es den Sender, der zu dramatischen Krebszahlen in Hausmannstätten geführt haben soll, bei näherem Hinsehen gar nicht gegeben hat. Dr. Oberfeld hatte ungeprüft darauf vertraut, was ihm einige Anwohner der angeblichen Sendestation erzählten.

Dass Dr. Carpender die Oberfeld-Studie 2012 noch immer als Belastungsmaterial verwendete, spricht nicht gerade für seine Recherchesorgfalt, immerhin schlug der Skandal wegen eines Krebsclusters um einen nicht vorhandenen Sender 2008 ziemlich hohe Wellen. Möglicherweise liegt der Fehler darin begründet, dass die Oberfeld-Studie seinerzeit nur als Bericht des Autors vorlag und nicht wissenschaftlich publiziert wurde.

Da nicht bekannt ist, ob Dr. Carpender seinen Irrtum erkannt hat, wäre es theoretisch sogar möglich, dass Carpender die Oberfeld-Studie in den neuen Report mit eingebracht hat. Dagegen spricht, dass Dr. Oberfeld seinerseits als Autor des neuen Reports geführt wird (Section 22) und er sicherlich Carpender nicht ins Messer laufen lässt. Da bei Mobilfunkgegnern jedoch nichts unmöglich ist, könnte eine Prüfung möglicherweise dazu führen, dass der neue Report schon versenkt wird, noch bevor er richtig ausgelaufen ist.

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Oberfeld, Krebs, Sage, Irrtum, Hausmannstätten, Carpenter

BioInitiative-Report 2012 - mit Oberfeld-Studie?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 06.01.2013, 22:47 (vor 4089 Tagen) @ H. Lamarr

Da bei Mobilfunkgegnern jedoch nichts unmöglich ist, könnte eine Prüfung möglicherweise dazu führen, dass der neue Report schon versenkt wird, noch bevor er richtig ausgelaufen ist.

Inzwischen habe ich mich durch die PDFs hindurch gegraben, einen konkreten Hinweis auf die Oberfeld-Studie in Hausmannstätten konnte ich jedoch nicht finden, diese Klippe hat der Report umschifft, andere, wie ich soeben gesehen habe, nicht.

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BioInitiative-Report 2012 - absichtliche Falschinformation

Alexander Lerchl @, Sonntag, 06.01.2013, 16:29 (vor 4090 Tagen) @ H. Lamarr

Die sogenannte BioInitiative hat ein Update ihres Reports aus dem Jahr 2007 herausgebracht. Herausgeber sind Cindy Sage und David O. Carpenter.

Die (englische) Presse-Information hat Sperrfrist 7. Januar, sie ist jedoch schon jetzt hier einzusehen.

Die Mitwirkenden an der Neuauflage des Reports lassen sich hier nachlesen und scheibchenweise, nämlich pro Kapitel ein PDF, steht der neue Report hier zu Download bereit.

In Kapitel 18 (Datum der Erstellung 31.12.2012) wird die retrahierte Studie von Salama an Kaninchen nach wie vor zitiert, obwohl sie bereits im März 2012 zurückgezogen wurde. Da muss man sich fragen, nein, da muss man einfach feststellen, dass die Autoren nachweislich Falschinformationen streuen und an der Wahrheit nicht das geringste Interesse haben. Die anderen Kapitel werde ich mir vermutlich nicht antun, dafür ist mir die Zeit viel zu schade.

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Bio-Initiative-Report, Carpenter, Salama

Schrott-Report

RDW ⌂ @, Sonntag, 06.01.2013, 17:07 (vor 4090 Tagen) @ Alexander Lerchl

In Kapitel 18 (Datum der Erstellung 31.12.2012) wird die retrahierte Studie von Salama an Kaninchen nach wie vor zitiert, obwohl sie bereits im März 2012 zurückgezogen wurde. Da muss man sich fragen, nein, da muss man einfach feststellen, dass die Autoren nachweislich Falschinformationen streuen und an der Wahrheit nicht das geringste Interesse haben. Die anderen Kapitel werde ich mir vermutlich nicht antun, dafür ist mir die Zeit viel zu schade.

So wie Sie und ich werden es wohl viele, wenn nicht sogar die meisten Fachleute machen:
Sie lesen aus diesem "Report" Stichproben und finden auf Anhieb Fehler, seien es Versäumnisse, Irrtümer oder absichtliche Falschinformationen.
Die Konsequenz: Das Ganze wird als "Schrott" abgelegt, wie so viele mobilfunkkritische Literatur.

Das Trennen zwischen Fakten und Unfug wäre wirklich Zeitverschwendung und kann von niemandem erwartet werden. Also wird auch dieser "Report" wieder nur ein Dasein in der Scheinwelt von etablierten Mobilfunkkritikern und Angstprofiteuren sowie Laien fristen.
Letztere merken die Fehler nicht, den anderen kommen sie eher sogar noch entgegen; entsprechend wird die Werbung dafür sein.

RDW

BioInitiative-Report 2012 - Medienresonanz

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 16.01.2013, 13:29 (vor 4080 Tagen) @ H. Lamarr

Die sogenannte BioInitiative hat ein Update ihres Reports aus dem Jahr 2007 herausgebracht.

Der Verband der indischen Netzbetreiber kritisiert: BioInitiative report 2012 based on flawed procedure (Report 2012 beruht auf fehlerhafter Analyse).

Die internationale Resonanz ist 14 Tage nach vorstellen des Reports ziemlich bescheiden ausgefallen, Google-News kommt heute auf weltweit nicht mehr als 41 Fundstellen. Und unter diesen 41 Fundstellen ist keine von Rang.

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Medienresonanz

BioInitiative-Report 2012 - Medienresonanz

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.02.2013, 12:01 (vor 4038 Tagen) @ H. Lamarr

Die internationale Resonanz ist 14 Tage nach vorstellen des Reports ziemlich bescheiden ausgefallen, Google-News kommt heute auf weltweit nicht mehr als 41 Fundstellen. Und unter diesen 41 Fundstellen ist keine von Rang.

Das Interesse klingt schnell ab: Am 27. Februar 2013 sind es noch 21 Fundstellen.

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BioInitiative-Report 2012 - Erwiderung der Industrie

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.02.2013, 12:04 (vor 4038 Tagen) @ H. Lamarr

Das MMF (Int. Funktechnik-Herstellverband) reagierte erstaunlich schnell und brachte bereits im Januar eine kritische Stellungnahme (PDF, 3 Seiten, deutsch) zum Update des BioInitiative-Reports heraus.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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