DECT PROTECT Abschirmbox: 100 Euro für mehr Strahlung (Allgemein)
Im www wird eine DECT-Abschirmbox beworben. In diese Box soll die DECT-Basis verschwinden.
Aus meiner Sicht ist dies ein schädliches Produkt. Warum? Weil DECT-Anlagen eine einfache 2-stufige Leistungsregelung für das Mobilteil haben - bei Siemens-Gigaset-Produkten laut Teilnehmer "Kuddel" schon seit vielen Jahren. Wer im Umkreis von sagen wir mal bis zu 5 Metern zur DECT-Basis ein Mobilteil benutzt, der kommt in den Genuß einer Leistungsabsenkung des Mobilteils. Und dies ist die wesentliche Leistungsabsenkung (im Vergleich zur Basis), weil das Mobilteil direkt am Kopf betrieben wird.
Wer nun seine DECT-Basis in so eine Schirmbox steckt, der schwächt damit das Signal der DECT-Basis. Die Folge ist, dass das Mobilteil auch im Nahbereich unter 5 Meter "glaubt", die Basis sei weit weg. Das Mobilteil reduziert daher die Sendeleistung nicht, sondern strahlt unnötigerweise ständig und überall mit voller Leistung. Diese Investition von knapp 100 Euro ist damit sogar schädlich, sollte sich jemals zeigen, dass schwache Funkfelder bei direkter Einwirkung auf den Kopf ungesund sind. Wenn überhaupt, dann ist es dieses Szenario, das möglicherweise eintreten kann. Nicht zur Diskussion steht die Einwirkung der noch viel schwächeren Immission durch DECT-Basisstationen, die selbst bei Dauerbefeldung wissenschaftlich als völlig unbedenklich angesehen werden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –