Baumschäden am IZgMF-Antennenstandort (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.05.2012, 14:13 (vor 4323 Tagen)

Mir ist es gar nicht aufgefallen, meine Frau hat es entdeckt.

Als ich im Neubau gegenüber von unserem Haus Messungen machte, schoß ich auch folgendes Foto von "unserem" Sendemasten:

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Auf den ersten Blick ist dort nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Wer den Baum, dessen Krone hinter dem Haus herausragt, genauer betrachtet, sieht jedoch kahle Zweigspitzen.

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Da wir ja unmittelbar nebenan wohnen, habe ich mir das in Natura angesehen, und ja, der Baum hat offenkundig ein Problem, viele (aber nicht alle) Zweigspitzen sind auffallend kahl, allerdings auch auf der vom Sendemasten abgewandten Seite und nicht begrenzt auf den Bereich der Baumkrone. Aus der Nähe sehen die Zweigspitzen alles andere als gesund aus:

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Die EMF-Datenbank der BNetzA nennt für "unseren" Masten drei Sektoren mit den Hauptstrahlrichtungen 60°, 180° und 300°. Eine gute Gelegenheit, mit der IZgMF-Winkelscheibe herauszufinden, ob eine dieser HSR den Baum trifft. Und tatsächlich, die 300°-Sektorantenne ist auf den Baum ausgerichtet. Das folgende Bild (Vogelperspektive) macht dies deutlich. Im Mittelpunkt der Winkelscheibe befindet sich der Sendemast, der erste Baum, den die gelb markierte 300°-HSR noch innerhalb der roten Kreislinie trifft, das ist der besagte Baum.

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Foto: Google Earth

Gemäß EMF-Datenbank hat der 300°-Sektor knapp 5 Meter Sicherheitsabstand (horizontal). Unter allen erdenklichen ungünstigen Umständen wird also 5 Meter vom Sendemasten weg der Grenzwert erstmals unterschritten. Mit Google Earth nachgemessen zeigt sich, dass die ersten Zweige des Baumes bis auf rund 7 Meter an den Masten heranreichen.

Ob die kahlen Zweigspitzen etwas mit dem nahen Sendemasten zu tun haben, ich weiß es nicht, halte es für unwahrscheinlich, kann dies aber auch nicht ausschließen. Gegen eine Einwirkung der Antenne spricht, dass die Zweigspitzen auf der dem Masten zu- und abgewandten Seite des Baumes gleich kahl sind. Zu erwarten wäre, dass die Zweige nahe dem Masten (ca. 7 Meter) stärker betroffen sind als die weiter weg liegenden (ca. 22 Meter), was aber nicht der Fall ist.

Das Beste wird wohl sein, den Baum jetzt erst einmal eine zeitlang zu beobachten und weitere Informationen zu sammeln.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Baumschäden, Baumkrone, Sektor, Baumwipfel

Mast mit Vogel

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.05.2012, 14:56 (vor 4323 Tagen) @ H. Lamarr

Die Fotografiererei mit dem Baum bemerkte eine Amsel, die auch mal ins Internet kommen wollte. Frech hockte sie sich auf die Spitze "unseres" Sendemasten und schaute mir so lange beim Knipsen zu, bis ich sie im Kasten hatte. Weil die Sonne so stand wie sie stand, ist das Foto zur Silhouette geraten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Vogel

Baumschäden bei IZgMF-Antennenstandort

Lilith, Sonntag, 27.05.2012, 18:14 (vor 4323 Tagen) @ H. Lamarr

Ob die kahlen Zweigspitzen etwas mit dem nahen Sendemasten zu tun haben, ich weiß es nicht, halte es für unwahrscheinlich, kann dies aber auch nicht ausschließen. Gegen eine Einwirkung der Antenne spricht, dass die Zweigspitzen auf der dem Masten zu- und abgewandten Seite des Baumes gleich kahl sind. Zu erwarten wäre, dass die Zweige nahe dem Masten (ca. 7 Meter) stärker betroffen sind als die weiter weg liegenden (ca. 22 Meter), was aber nicht der Fall ist.

Das Beste wird wohl sein, den Baum jetzt erst einmal eine zeitlang zu beobachten und weitere Informationen zu sammeln.

Rechnen Sie mit allem.

Wenn erwiesenermaßen Sie selbst dazu in der Lage sind, fußläufig die Belastungsverhältnisse bei bekannten Mobilfunkgegnern zu überprüfen, dann ist es umgekehrt auch möglich, daß jemand nächtens Ihren Baum vergiftet, um Sie zu voreiligen Schlüssen zu verleiten...

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Baumschäden bei IZgMF-Antennenstandort

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.05.2012, 18:59 (vor 4323 Tagen) @ Lilith

Wenn erwiesenermaßen Sie selbst dazu in der Lage sind, fußläufig die Belastungsverhältnisse bei bekannten Mobilfunkgegnern zu überprüfen, dann ist es umgekehrt auch möglich, daß jemand nächtens Ihren Baum vergiftet, um Sie zu voreiligen Schlüssen zu verleiten...

Interessanter Gedanke!

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Keine Baumschäden am IZgMF-Antennenstandort

H. Lamarr @, München, Samstag, 03.09.2016, 13:44 (vor 2763 Tagen) @ H. Lamarr

Das Beste wird wohl sein, den Baum jetzt erst einmal eine zeitlang zu beobachten und weitere Informationen zu sammeln.

Im Mai 2012 war der Baum erstmals wegen der kahlen Astspitzen aufgefallen und wurde so zum Anlass für das beunruhigende Startposting. Im Archiv habe ich dazu ein bislang noch nicht veröffentlichtes Foto gefunden, das den Baum und seine Position zur Antenne verdeutlicht.

Besagter Baum am IZgMF-Antennenstandort, Foto vom 27. Mai 2012
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Im Mai 2014 sah der Baum dann richtig schlimm aus, Frau Dr. med. Waldmann-Selsam wäre entzückt gewesen, sie hätte ihn garantiert ihrer Bildersammlung einverleibt:

Derselbe Baum am IZgMF-Antennenstandort, Foto vom 6. Mai 2014
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Man muss kein Baumpathologe sein, um dem Baum die Diagnose schwerster Schäden zu bescheinigen, der radiale Transparenzgradient des Gehölzes ist wegen durchgängiger Freiluftbedingung im Geäst kaum noch messbar.

Doch da dieser Baum von unserem Wohnzimmer aus nicht in unmittelbarer Blickrichtung liegt, so wie der Testbaum unserer Langzeitbeobachtung, gerät er immer wieder in Vergessenheit und wird nicht regelmäßig fotografiert. Neulich aber war es wieder einmal so weit, als ich mich am 27. August 2016 des Gebrechlichen erinnerte, traute ich meinen Augen nicht:

Derselbe Baum am IZgMF-Antennenstandort, Foto vom 27. August 2016
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Der vermeintlich Todgeweihte zeigte mir die Nase, erstrahlte in sattem Grün, von kahlen Astspitzen oder schütterer Baumkrone ist nichts mehr zu sehen.

Die Ursachen der unerwarteten Genesung sind mir nicht bekannt. Möglicherweise war der Baum gar nicht krank, sondern wurde lediglich vor Einsetzen seiner vollen Vegetationsperiode, die später einsetzt als bei anderen Bäumen der Umgebung, von mir fotografiert. Die Fotos des augenscheinlich kranken Baums entstanden alle im Mai, das Foto des augenscheinlich gesundeten Baums hingegen im August.

Diese Beobachtung setzt die Bildersammlung der Wanderärztin Waldmann-Selsam in ein ungünstiges Licht, denn offensichtlich genügt es schon, zum "richtigen" Zeitpunkt auf den Auslöser zu drücken, um eigentlich gesunde Bäume als Schwerkranke abzubilden. Das Problem ist, dass Waldmann-Selsam und ich von Bäumen nichts verstehen und uns deshalb nur allzu leicht Fehldeutungen unterlaufen, die einem Botaniker nur ein müdes Lächeln entlocken können.

Wer genau hinschaut kann eine Veränderung bei den Antennen erkennen. Seit der Hochrüstung auf GSM-UMTS-LTE-Kombiantennen ist der Downtilt der Antenne, die dem Baum zugewandt ist, deutlich größer. Die Krone des Baum gerät damit zusehens in den Hauptstrahl der Antenne. Was meinen Sie, Frau Waldmann-Selsam: Ist der Baum vielleicht deshalb gesundet? Wie dem auch sei, die Situation bei diesem Baum ist inzwischen nicht weniger spannend, als bei unserem erklärten Testbaum. Ich werde mich künftig mehr um den Neuzugang kümmern, um auch dessen Befinden auf Dauer zu dokumentieren.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hauptstrahl, Hintergrund, Baumschäden, München, Baumsterben, Testbaum

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