Mobilfunk, ADHS, Ritalin und ein bröckelnder Verdacht (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 05.03.2012, 21:19 (vor 4426 Tagen)

Mobilfunkgegner kolportieren gerne den Mythos, parallel zur Verbreitung des Mobilfunks in Deutschland sei die Anzahl der ADHS-Diagnosen und die Verschreibung des Medikaments Ritalin sprunghaft angestiegen. "Mobilfunk macht ADHS", lautet auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht die Botschaft, mit der in der Bevölkerung diffuse Ängste vor Funkwellen geschürt werden sollen. Das alles spielt sich ausschließlich unter Laien ab, für Wissenschaftler ist das Thema zu abwegig.

Irgendwelche Beweise für die krude Botschaft, die über den bloßen Verdacht hinausreichen, gibt es ohnehin keine, geschweige denn ein plausibles Wirkmodell. Jetzt aber bringt eine aktuelle Studie aus Kanada auch noch das Fundament der Behauptung zum Einsturz: Denn die Diagnose ADHS ist nach Einschätzung der Wissenschaftler nur allzu häufig schlicht falsch!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Ritalin, ADHS

Mobilfunk + Ritalin = Kapitalverbrechen an Kindern

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 07.03.2012, 23:59 (vor 4424 Tagen) @ H. Lamarr

Mobilfunkgegner kolportieren gerne den Mythos, parallel zur Verbreitung des Mobilfunks in Deutschland sei die Anzahl der ADHS-Diagnosen und die Verschreibung des Medikaments Ritalin sprunghaft angestiegen.

Die Quelle dieses Gerüchts könnte gut und gerne unser Hans-Ulrich Jakob sein. Denn schon Mitte 2002 setzte er den Meilenstein:

Mobilfunk + Ritalin = Kapitalverbrechen an Kindern

Wenn man sich überlegt, wohin dieser unqualifizierte Beitrag überall hin exportiert wurde, man könnte Zweifel kriegen, ob das mit dem allgemeinen Wahlrecht nicht doch etliche überfordert und es daher besser abgeschafft werden sollte ;-).

Spaßig finde ich für 2002 Jakobs Lieblingsformulierung "eindeutig nachgewiesen". Das war vor zehn Jahren. Wäre davon auch nur ein Funken wahr und damit belastbar gewesen, die Mobilfunkgegnerei wäre heute "eindeutig" weiter und würde nicht auf dem Stand von 2002 eingefroren sein.

Und schon damals knurrte und bellte Hans-Ueli drohend: "Stehen diese Leute wohl dereinst auch einmal vor einem Verbrecher-Tribunal wie die heutigen Kriegsverbrecher von Ex-Jugoslawien? Das Gigaherz-Team arbeitet daran."

So so, "das Gigaherz-Team arbeitet (also) daran". Da bis heute "eindeutig nachgewiesen" nicht das geringste davon zu bemerken ist, sei mir die Frage gestattet: Habt ihr überhaupt schon angefangen?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Scheinriesen, Verbrecher

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