Junk Science - Wissenschaft, die kein Wissen schafft (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 18.11.2011, 10:18 (vor 4765 Tagen)

Wer hat als Laie schon die Fertigkeiten, eine wissenschaftliche Studie kompetent kritisch zu bewerten? Anti-Mobilfunk-Alarmvereine bieten zwar gerne Interpretationen an, doch haftet diesen der Makel stramm einäugiger Betrachtungsweise an. Wer sich allein auf solche Informationen verlässt ist selber schuld, wenn er wegen ständiger Kippgefahr nicht ernst genommen wird. Zu einer ordentlichen Meinungsbildung in der Mobilfunkdebatte gehört mehr, als sich nur die einschlägig bekannten Newsletter und Reports der Szene rein zu ziehen. Was Wissenschaft anbelangt ist die englischsprachige Website Junk Science eine Anlaufstelle, um sich, so vorhanden, kritische Anmerkungen zu einer bestimmten Alarmstudie anzusehen. Hat man Glück, findet sich etwas, was sich gegen allzu alarmierende Darstellungen an anderer Stelle stemmt, und so zu einem aus zwei gegensätzlichen Quellen gespeisten "anständigen" Meinungsbild beiträgt. Weitere empfehlenswerte Informationsquellen im Bereich "Forschung und Wissenschaft" sind keinem Interessenkonflikt ausgesetzte Websites wie ...

Bundesamt für Strahlenschutz
Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm
EMF-Portal
Dokumentationsstelle Elmar

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wissenschaft, Alarmschläger, Einflussnahme, Tabakindustrie, Verein, Tabakdokumente, Hintergründe, Junk-Science, Junk

Junk Science Seite - seriös?

Doris @, Freitag, 18.11.2011, 11:03 (vor 4765 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Freitag, 18.11.2011, 11:27

Was Wissenschaft anbelangt ist die englischsprachige Website Junk Science eine Anlaufstelle, um sich, so vorhanden, kritische Anmerkungen zu einer bestimmten Alarmstudie anzusehen. Hat man Glück, findet sich etwas, was sich gegen allzu alarmierende Darstellungen an anderer Stelle stemmt, und so zu einem aus zwei gegensätzlichen Quellen gespeisten "anständigen" Meinungsbild beiträgt.

z.B. auch wenn es um die Schädlichkeit von Passivrauchen geht.

Secondhand smoke

Milloy has criticized research linking secondhand tobacco smoke to cancer, claiming that "the vast majority of studies reported no statistical association."[11] In 1993, Milloy dismissed an Environmental Protection Agency report linking secondhand tobacco smoke to cancer as "a joke." Five years later Milloy claimed vindication after a federal court criticized the EPA's conclusions. However, the court's finding against the EPA was overturned on appeal.

Links to tobacco industry

While at FoxNews.com, Milloy has continued to criticize claims that secondhand tobacco smoke causes cancer.[4] However, with the release of confidential tobacco industry documents as part of the Tobacco Master Settlement Agreement, the objectivity of Milloy's stance on secondhand smoke has been questioned. Based on this documentation, journalists Paul D. Thacker and George Monbiot, as well as the Union of Concerned Scientists and others, have contended that Milloy is a paid advocate for the tobacco industry.[

Den Wikipedia Beitrag zu Steve Milloy gibt's leider nur in englischer Sprache, aber dafür ist er sehr ausführlich. Die Kritik an ihm betrifft nicht nur seine angebliche Verbindung zur Tabakindustrie.

Steven Milloy wäre nicht die Person meines Vertrauens. Skeptisch wurde ich, als ich seine Seite auf Beiträge zu Tabak durchforstete und auf diesen Artikel gestoßen bin.

Tags:
Desinformation, Wissenschaftler, Tabakindustrie, Junk-Science, Tricksen, Täuschen, Manipulieren

IZgMF-Seite - seriös?

H. Lamarr @, München, Freitag, 18.11.2011, 13:50 (vor 4765 Tagen) @ Doris

Steven Milloy wäre nicht die Person meines Vertrauens.

Ja, kann ich anhand Ihrer Links nachvollziehen.

Aber: Ist denn das IZgMF eine seriöse Website?

Aus meiner Sicht ist sie das spätestens seit etwa 2006, als wir anfingen, die Spielchen der Drahtzieher in der Mobilfunkdebatte zu durchschauen und begannen anders orientierte Beiträge zu schreiben. Wenn Sie heute im www nach IZgMF suchen, finden sie jedoch etliche Beiträge, in denen eben wegen dieser Neuorientierung von 2006 nur Gift und Galle über uns ausgeschüttet wird. Ein Außenstehender, der diese Beiträge liest, kommt möglicherweise ebenfalls zu der Einschätzung:

IZgMF ist nicht die Website meines Vertrauens.

Damit hätten bestimmte Personen ihr Ziel erreicht, nämlich Zweifel an der Integrität des IZgMF zu wecken oder zu schüren. Dass dieser Zweifel-wecken-Trick lediglich ein bewährtes Instrument der Entwertung ist und es nicht den kleinsten Beweis dafür gibt, dass die missgünstigen Behauptungen und Unterstellungen uns gegenüber ein Körnchen Wahrheit enthalten, das brauche ich Ihnen nicht zu erzählen, Sie wissen es (hoffentlich) besser.

Womit ich sagen will: Die Entscheidung, wem man letztlich vertraut, die kann uns keiner abnehmen. Das Risiko, einer einzigen Quelle zu vertrauen, ist mir nach etlichen Jahren in der Mobilfunkdebatte zu groß, ich versuche deshalb den bequemen Tunnelblick durch die anstrengende Vogelperspektive zu ersetzen. Und da gebe ich auch Leuten wie Milloy eine Chance, so wie ich auch Adlkofer eine gegeben habe. Poetisch gesprochen: Trinkst du nicht allein aus einer vergifteten Quelle, sondern auch aus sauberen Quellen, lebst du lange genug, um irgendwann die vergiftete erkennen und meiden zu können. Milloy ist bei mir noch nicht unten durch, aber er hat jetzt einen Bommel, der mich vielleicht vor einer Fehleinschätzungen seiner Texte schützt - das ist Ihr Verdienst, und dafür sage ich ...

:danke:

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Entwertung, Ziel, Klarstellung, Schall, Integrität

IZgMF-Seite - seriös?

Doris @, Freitag, 18.11.2011, 14:26 (vor 4764 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Freitag, 18.11.2011, 15:05

Meine Einschätzung nach all den Jahren in der Mobilfunkdiskussion und nach den nicht mehr zu zählenden Stunden, die ich investiert habe, ist ebenfalls die, dass man sehr kritisch sein muss, um sich eine Meinung zu bilden. Das Internet - eine nicht zu unterschätzende und bedeutende Informationsquelle, hat seine Tücken, dass dieses von verschiedenen Strömungen zur Stimmungsmache und auch Rufschädigung benutzt wird und die Spuren sind unauslöschbar.

Gerade das IZgMF ist das typische Beispiel dafür, wie es von vorwiegend Spinnern, Esoterikern, Verschwörungstheoretikern und Menschen, die einen geschäftlichen Nutzen aus der Debatte ziehen, in eine Ecke gedrängt wurde, dass es bei präparierten Neueinsteigern nur einen unseriösen Ruf haben kann.

Wer das Ganze wirklich einschätzen will, muss viel Zeit investieren und dies quasi zum Hobby erklären, welches nahezu die restliche Zeit neben Berufstätigkeit, Familienarbeit und Pflege von sozialen Kontakten in Anspruch nimmt.

Daran kann ein Neueinsteiger kein Interesse mehr haben, der glaubt lieber Vorgekautes, zieht den Karren eine Zeitlang mit und verlässt ihn dann stillschweigend wieder. Wer als "Umkehrer" dennoch dabei bleibt, sind ein paar Leute, die vielleicht zum einen zu den Ideologen zu zählen sind, aber auch einen nicht unterschätzbaren Nutzen für die persönliche Entwicklung und Sicht der Dinge allgemein daraus gezogen haben. Gerade letzteres sehe ich für mich quasi als "Rechtfertigung", warum ich an der Sache dranbleibe.
Allerdings ist es auch durchaus gerechtfertigt, nicht ganz auszublenden, ob "Umkehrer" andere, weniger anständige Motive haben. Beweisen kann auch das niemand. Ich kann nur für mich sprechen und für andere ein "Gefühl" entwickeln ;-)

"Angst" oder eher "ungutes Gefühl" in Zusammenhang mit schwachen Mobilfunkexpositionen habe ich verloren. Vertrauen in die Mobilfunkkritiker habe ich ebenfalls komplett verloren. Und zwar auch deshalb, weil es mMn nach nicht nur die kühl kalkulierenden Nutznießer sind, die das Thema ausrechterhalten und prägen, sondern es findet sich nahezu immer bei den Teilnehmern eine Spur in die Ecke der Verschwörungstheorien, der Esoteriker und dadurch zwangsläufig oft in die "braune Ecke". Und mit solchen Leuten will ich nichts zu tun haben. Diese Neigungen sind mMn nach der Grund, warum solche Leute nicht mehr offen sind für Argumente von anderen. Von Raylauncher und RDW sehr treffend beschrieben.
Ich vertraue nach all den Jahren der Wissenschaft im Gesamten, die sich mMn nach sehr wohl um die Risiken kümmert, habe für mich nach der Literatur von so vielen Berichten ein Gefühl entwickelt, wen ich wie einschätzen kann und wem ich als Bürger vertraue.
_______________________

Was Steven Milloy betrifft, habe ich nun wieder viel zu viel Zeit verbracht um den Mann nicht womöglich zu Unrecht in Misskredit zu bringen. Aber nach all dem was ich nun gelesen habe, ist er bei mir schon eher untendurch. Aber es ist auch schon der Ton in seinem Blog, der mir genauso unangenehm auffällt, wie der Ton der Alarmkritiker und auch der kritischen Wissenschaftler, mit welcher Dramatik sie ihre Ergebnisse unter die Leute bringen. Da hat man nach all den Jahren einfach eine Antenne dafür.

Ich habe zu Steven Milloy vieles gelesen, und ein Bericht im Guardian bringt das Ganze sehr gut auf den Punkt, was die Junk Science Seite, Steve Milloy, der Klimawandel, Exxon gemeinsam haben und in welchem Ausmaß die Tabakindustrie an der ganzen Sache beteiligt ist.

The denial industry von George Monbiot

Und auf dieser Seite gibt es neben weiteren Artikeln auch einen Beitrag "How Big Tobacco helped to create the "Junkman"

Tags:
Spinner, Ideologen, Nutznießer, Tabakindustrie, Distanzierung, Rufschädigung, Alarmist

IZgMF-Seite - seriös?

Sektor3, Freitag, 18.11.2011, 18:53 (vor 4764 Tagen) @ H. Lamarr

Steven Milloy wäre nicht die Person meines Vertrauens.

Ja, kann ich anhand Ihrer Links nachvollziehen.

Enge Freunde von George Carlo, wie Thorne Auchter oder Jim Tozzi sehen das offensichtlich differenzierter.

Zur Person:
James J. (Jim) Tozzi

  • in Carlos Buch als "Scientific Advisory Group's liaison with the U.S. EPA" bezeichnet
  • in Sourcewatch als enger Freund Carlos und Auchters bezeichnet
  • Beschäftigte in seiner Multinational Business Services (MBS) auch Milloy



Carlo took Thorne G. Auchter (ex Director of the Occupational Safety and Health Administration) into his organization as a silent partner (and possibly also James J. Tozzi (ex head of the OIRA at the Reagan White House). These three were close friends and worked closely together as lobbyists and science-corrupters for the tobacco industry for many years. One of the astroturfs run by Tozzi and Auchter, the Institute for Regulatory Policy, was supposedly the funder, controller and publisher of the Philip Morris/Carlo bias study.

Early in his career, Milloy worked for a company called Multinational Business Services, a Washington lobby shop that Philip Morris described as its “primary contact” on the issue of secondhand cigarette smoke in the early 1990s. Later, he became executive director of The Advancement of Sound Science Coalition (TASSC), an organization that was covertly created by Philip Morris for the express purpose of generating scientific controversy regarding the link between secondhand smoke and cancer.

In 1986 Thorne Auchter and James Tozzi founded Federal Focus, a Philip Morris-funded 501(c)(3) non-profit organization. At the end of 1991 Thorne Auchter founded the Institute for Regulatory Policy (IRP) as a subsidiary of Federal Focus and James Tozzi changed his focus to his company Multinational Business Services (MBS) founded around 1992. [2] The "EPA Watch" of May 15, 1992 mentioned Jim Tozzi as the "director of the Washington-based Multinational Business Services Inc. (MBS)". [3] At about the same time, Tozzi became involved in pro-tobacco activities for Philip Morris.

Tags:
Tabak, Philip Morris, Lobbyist, Astroturfing, Astroturfer

George Carlo, Steven Milloy und TASSC

Sektor3, Samstag, 19.11.2011, 10:13 (vor 4764 Tagen) @ Doris

Early in his career, Milloy worked for a company
called Multinational Business Services, a Washington
lobby shop that Philip Morris described as its “primary
contact” on the issue of secondhand cigarette smoke in
the early 1990s. Later, he became executive director
of The Advancement of Sound Science Coalition
(TASSC), an organization that was covertly created by
Philip Morris for the express purpose of generating
scientific controversy regarding the link between secondhand
smoke and cancer.


Bei "Source Watch" steht auch was zu TASSC, welche Rolle George L. Carlo spielte, aber auch welchen Einfluss TASSC bzw. Philip Morris auf Milloys Seite "Junk Science" hat.

Milloys Ex-Chef Tozzi und seine Firma Multinational Business Services (MBS) waren wirklich bemerkenswert.

  • Sie initiierten "Sound Science" um damit Tabak-Gefahren zu diskreditieren.
  • In den frühen 90ern kam Carlo dann zu den Telefonern (mMn zunächst ebenfalls um mögliche Gefahren zu leugnen). In der Strategie gegenüber der Umweltbehörde EPA war aber damals schon das Credo: "EMF hat höheres Risiko als Passivrauchen"
  • 1995 kam die Variante: "Der Staat sollte keine E-Codes für Krankheitsursachen beschließen (z.B. Rauchen macht krank), weil dann der Staat für Krankheiten durch Elektromagnetische Strahlung z.B. durch Radar verantwortlich gemacht werden könnte"

Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

In studies and reports with such
daunting titles as "Inaccurate
Health Statistics: An Emerging
Threat to the Federal^Budget," and
"E-Code Confusion: The Problem
of Attributing Causation to Remote,
Non-Proximal Events or
Sources," MBS presented itself as a
defender of good science, not tobacco.
In these documents, no reference
was made to the new cod'e's potential
effect on tobacco companies.
Instead, the likely victimlof bogus
data was identified as the federal
government, which "could be exposed
to financial liability for injuries,
such as those that could be
coded as being caused by exposure
to electromagnetic radiation generated
by radar towers," the lobbyists
said.
When OMB last spring sought
public comment on the dispute,
MBS contacted medical groups to
seek support for its position. But
again, the firm was vague as to
whom it represented.

Gutes schlecht machen

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.11.2011, 11:48 (vor 4764 Tagen) @ Sektor3

Sie initiierten "Sound Science" um damit Tabak-Gefahren zu diskreditieren.

Diese inszenierte Entwertung von "Science" zu "Junk Science" wird auch von Wikipedia als Beispiel genannt. Auch "wuff" kann als so ein "Entwerter" gesehen werden, der - warum auch immer - versucht, Tickets ausgewählter entwarnender Studien abzuknipsen. Wenn er Lerchl-Studien angreift, greift er in Wahrheit die Person Lerchl an, will sie unglaubwürdig machen. Ich wüsste welche, die sich eine solche Entwertung etwas kosten lassen würden. Dass "wuff" für seine Gewerke schier unendlich viele Worte benötigt, seine Meinung als Tatsache ausgibt und sich (nur) gegenseitig stützende Argumentationstürme in den Himmel schrauben kann, sind für mich die Indizien meines Vorwurfs.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Entwertung, Desinformation, Inszenierung, Diskreditierung, Junk-Science

Die rechten Geistesverwandtschaften der Mobilfunkgegner

AnKa, Samstag, 19.11.2011, 15:45 (vor 4763 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von AnKa, Samstag, 19.11.2011, 16:43

Wenn er Lerchl-Studien angreift, greift er in Wahrheit die Person Lerchl an, will sie unglaubwürdig machen.

Nun ist es ja so: "Lerchl" ist ein Name, "wuff" ist ein Pseudonym. Letzteres konnte zwar gelüftet werden, und "wuff" wurde flugs zu einem durchschnittlichen Mittelstufenschüler, der mit der Methode des Spin-Offs aus Nichts Viel zu machen vermag - was immerhin auch eine Leistung ist, wenn auch auf die Dauer keine so recht gescheite.

"Lerchl" steht also auf der Bühne, "wuff" schiesst hinter der Hecke hervor.

Der Angriff auf Personen, permanente Diffamierung als Methode angewendet, ist eine der Konstanten in der Öffentlichkeitsarbeit der Szene der extremen Mobilfunkgegner. Sie ist seit Jahren zu beobachten. Früher war es Repacholi, heute haben sie ihren "Lerchl" -willkürlich hergenommen als rotes Tuch, als Emblem zum Dampfablassen. Noch die verrücktesten Verschwörungstheoretiker haben das inzwischen verinnerlicht und hetzen fleissig und anonym mit. Das sieht ohne viel Aufwand, wer in den extremen Foren von "Gigaherz" oder beim rechten "h.e.s.e. project" danach sucht.

Die Methode, den Menschen, dessen Person, letztlich dessen Existenz anzugreifen, und zwar -das ist der Wesenskern dieser Methode- ohne das Bemühen um Sachlichkeit, bildet übrigens eine Konstante auch innerhalb der rechtsextremen Szene - dies kann man dort ebenfalls schon immer beobachten.

In dieser Gemeinsamkeit liegt einer der Gründe, warum man die Szene der extremen Mobilfunkgegner als eine rechtsextrem motivierte Szene bezeichnen kann. Der Angriff auf die Person als Selbstzweck ist ein wichtiges Lebenselixier, das die Klientel in diesen Szenen bei der Stange hält und entsprechend gestrickte Mitläufer anzieht.

Hinzu kommt in diesen Szenen ein irrationales Misstrauen in Wissenschaft und ein latenter bis offen zur Schau getragener Staatshass. Es geht hierbei um den Kampf gegen Wissen, um die Verachtung intellektueller Arbeit, es geht gegen Verfasstheit und gegen liberale Ordnung.

Den ideologischen Überbau, mit dem man sich seine "Wahrheiten" begründet, bilden diverse Verschwörungstheorien. Bei den Mobilfunkgegnern ist es der direkte Verdacht, der Staat gehe absichtlich bzw. in fremdem, nicht offen eingestandenem Auftrag gegen die physische Unversehrtheit seiner Bürger vor oder dulde solche Verhältnisse zumindest bewusst. Politisch Rechtsextreme frönen ähnlichen Verschwörungstheorien. Diese fantasieren den Staat als von fremden Mächten "gesteuert". Rechtsextreme wie Mobilfunkgegner fordern im besten Wutbürgerstil "echte Demokratie" - und haben doch gerade diese am allerwenigsten in ihrem verqueren Sinn.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Verschwörungstheorie, Hetze, Methode, Anonym, Pseudonym, Trick, Wutbürgertum, Rechte Szene, Verachtung, Hasstiraden

Die rechten Geistesverwandtschaften der Mobilfunkgegner

KlaKla, Sonntag, 20.11.2011, 09:47 (vor 4763 Tagen) @ AnKa

Den ideologischen Überbau, mit dem man sich seine "Wahrheiten" begründet, bilden diverse Verschwörungstheorien. Bei den Mobilfunkgegnern ist es der direkte Verdacht, der Staat gehe absichtlich bzw. in fremdem, nicht offen eingestandenem Auftrag gegen die physische Unversehrtheit seiner Bürger vor oder dulde solche Verhältnisse zumindest bewusst. Politisch Rechtsextreme frönen ähnlichen Verschwörungstheorien. Diese fantasieren den Staat als von fremden Mächten "gesteuert". Rechtsextreme wie Mobilfunkgegner fordern im besten Wutbürgerstil "echte Demokratie" - und haben doch gerade diese am allerwenigsten in ihrem verqueren Sinn.

Einige Bilder der Demo "Europäischer Elektrosmog-Protest" machen mir klar, diese Demo ist Rechts unterwandert.
Ein Plakat muss es dem Fotografen angetan haben. Er stellt es mehrmals in Szene, in unterschiedlichen Händen.
Die Botschaft ist mir klar. Zwei markante Buchstaben in Runenschriftzeichen.

Verharmlosend könnte man jetzt sagen, die Demonstranten wussten nicht was sie damit signalisieren.
Bin gespannt, wie lange diese Bilder im Netz bleiben.

--
Meine Meinungsäußerung

Die rechten Geistesverwandtschaften der Mobilfunkgegner

Christopher, Sonntag, 20.11.2011, 22:13 (vor 4762 Tagen) @ AnKa

Hinzu kommt in diesen Szenen ein irrationales Misstrauen in Wissenschaft und ein latenter bis offen zur Schau getragener Staatshass. Es geht hierbei um den Kampf gegen Wissen, um die Verachtung intellektueller Arbeit, es geht gegen Verfasstheit und gegen liberale Ordnung.

Den ideologischen Überbau, mit dem man sich seine "Wahrheiten" begründet, bilden diverse Verschwörungstheorien. Bei den Mobilfunkgegnern ist es der direkte Verdacht, der Staat gehe absichtlich bzw. in fremdem, nicht offen eingestandenem Auftrag gegen die physische Unversehrtheit seiner Bürger vor oder dulde solche Verhältnisse zumindest bewusst. Politisch Rechtsextreme frönen ähnlichen Verschwörungstheorien. Diese fantasieren den Staat als von fremden Mächten "gesteuert". Rechtsextreme wie Mobilfunkgegner fordern im besten Wutbürgerstil "echte Demokratie" - und haben doch gerade diese am allerwenigsten in ihrem verqueren Sinn.

Wobei man ehrlicherweise dazusagen muß: Diese weltfremde Ablehnung der Realität, das Bevorzugen der Ideologie gegenüber Fakten und (natürlich) der Hang zu Verschwörungstheorien, wenn die Welt und das Weltbild nicht zusammenpassen, das ist kein Alleinstellungsmerkmal des rechten Rands - der linke Rand kann da munter mithalten (und manchmal marschieren sie ja auch quasi Seit an Seit).
Und ich schätze, genau dort, wo sich rechter und linker Rand treffen, da finden sich wuff und Konsorten. Politisch neutral gegen alle Vernunft. Vermutlich meint wuff genau das, wenn er meint, er sei "extrem Mitte"...
Da finden sich viele Menschen zusammen, denen man den Aufwand, an der politischen Willensbildung durch ein parlamentarisches System mitzuwirken, nicht zumuten kann, und die sich doch gleich in ihrer Bürgerehre gekränkt fühlen, weil niemand (a) persönlich vorbeikommt und sie nach ihren Ansichten fragt und (b) dann überraschend Entscheidungen getroffen werden, die ihren Ansichten widersprechen. Auch eine einzige Person kann eine gefühlte Mehrheit sein - man muß nur selbst diese eine Person sein. Und kein Wunder, daß es dann zur großen Enttäuschung kommt, wenn diese gefühlte von einer echten Mehrheit überstimmt wird.
Hat den Leuten denn nie jemand beigebracht, daß man nicht immer nur gewinnen kann? Und daß man somit auch mal mit Niederlagen fertig werden muß - ohne gleich jemand anderen dafür verantwortlich zu machen? :no:

Tags:
Ideologie

Shameful Science - Wissenschaft, die kein Wissen schafft

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 23.11.2011, 14:15 (vor 4759 Tagen) @ H. Lamarr

Wer hat als Laie schon die Fertigkeiten, eine wissenschaftliche Studie kompetent kritisch zu bewerten?

Neuer Anlauf.

WHO-Berater Norbert Hirschhorn beschäftigte mit seiner Dokumentation "SHAMEFUL SCIENCE: Three Decades of the Tobacco Industry s Hidden Research on Smoking and Health" einst die Tabakindustrie. Diese umfassende Dokumentation ist als PDF (8 MByte) in der Bibliothek der Tabakdokumente zu haben, und zwar als das Exemplar, das Ende 1999 von einer deutschen Wissenschaftlerin per Mail an Vertreter der Tabakindustrie zur Kenntnisnahme verschickt wurde ("sektor3" hat bereits früher einmal auf dieses Dokument hingewiesen, der entsprechende Strang ist wegen unserer gerichtlichen Auseinandersetzung mit Prof. Adlkofer jedoch unerreichbar).

Kurz darauf legte Hirschhorn in der Fachzeitschrift "Tobacco Control" nach und publizierte dort eine Zusammenfassung seiner Dokumentation unter dem Titel Shameful science: four decades of the German tobacco industry's hidden research on smoking and health.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Tabakdokumente, Tobacco, Qualifikation, Schande

Wie Junk Science funkioniert

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.11.2011, 11:24 (vor 4758 Tagen) @ H. Lamarr

Wie Junk Science funkioniert. Das Leben von Pseudo-Wissenschaftlern ist einfach: Mixen, hochrechnen, klauen - und daran glauben - von Hans-Joachim Maes.

Aus der Selbstdarstellung der Quelle ...

"Alle hoffen auf die Zukunft. Doch die Diskussion darüber ist von Fatalismus und Zynismus geprägt. Viele negative Annahmen haben sich zu Allgemeinplätzen entwickelt, die kaum mehr hinterfragt werden: Ressourcen sind begrenzt, technischer Fortschritt ist gefährlich, Menschen gefährden die Umwelt, Freiheit ist riskant, Risiko ist schlecht, Wachstum muss gebremst und die Welt muss entschleunigt werden.

Nicht mit uns! NovoArgumente glaubt an den Fortschritt, streitet für Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten und bietet einen anderen, kritisch optimistischen Blick auf die Herausforderungen von morgen. Es geht darum, die Vergangenheit zu kennen, die Gegenwart zu verstehen und vor der Zukunft keine Angst zu haben."

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Journalisten, Junk-Science

Junk Science - Wissenschaft, die kein Wissen schafft

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 05.10.2016, 12:45 (vor 2982 Tagen) @ H. Lamarr

Was Wissenschaft anbelangt ist die englischsprachige Website Junk Science eine Anlaufstelle, um sich, so vorhanden, kritische Anmerkungen zu einer bestimmten Alarmstudie anzusehen.

Der Link führt nicht mehr ins Ziel. Ersatzlink.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Junk-Science

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum