Die deutsche Übersetzung dieses US-Textes wird nicht lange auf sich warten lassen, denn mit - nicht Evi, sondern Gloria Vogel, denkt jetzt wieder einmal eine Analystin der Versicherungsbranche laut darüber nach, ob Funkwellen auf die Gesundheit des Volkes nicht wie Asbestfasern in der Luft wirken könnten. Und wenn schon nicht das Volk, dann wenigstens Dachdecker, Maler, Kaminkehrer, Feuerwehrleute und was sich sonst noch so auf Dächern herumtreibt. Das ist wie ein Reichsparteitag für Alarmkritiker, Versicherungswarnungen gehen immer weg wie warme Semmeln!

http://www.businessinsurance.com/apps/pbcs.dll/article?AID=%2F20100912%2FISSUE0401%2F309129980

Kommentar: Meiner Meinung nach hat die Verlautbarung von Gloria Vogel einen knallharten geschäftlichen Hintergrund, über den wir Anfang dieses Jahres hier berichtet haben. Die Parallellen sind mMn jedenfalls auffällig. Die Geschäftsidee könnte sein: Erzeuge u.a. mit hübschen Animationen und den üblichen Verdächtigen ein Klima der Unsicherheit über die Risiken von EMF und versichere dann dieses Risiko. Da das Risiko nur in Ausnahmefällen real ist - Maler malt Holzwand, hinter der direkt eine Antenne steht - es in den allermeisten Fällen jedoch nur fiktiv ist, sollte eine ordentliche Marge erzielbar sein. Sendemastengegner sind in so einem Szenario wertvolle Helfer, die (gratis) mitwirken, das Interesse an einer Versicherung gegen EMF-Schäden nach oben zu treiben. In Deutschland dürfte dies nicht so gut funktionieren, weil hierzulande meines Wissens Warnschilder am Rand des Sicherheitsabstands darauf hinweisen müssen, dass eine verbotene Zone beginnt. Maler, die ahnungslos eine Wand malern, hinter der in kürzester Entferung eine Sendeantenne "lauert", so etwas sollte es bei uns nicht geben. Ganz sicher bin ich mir da aber nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –