LTE-Lizenz programmiert Ärger mit Sendemastengegnern (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 09.04.2010, 11:50 (vor 5102 Tagen)

Einem Focus-Bericht zufolge sehen die Lizenzbedingungen für die ab kommenden Montag versteigerten LTE-Frequenzen etwas Neues vor: Begonnen werden muss mit dem neuen Netz nicht wie bisher bei GSM und UMTS in Städten, sondern aufm Land. Da dort die Proteste gegen Sendemasten strukturell bedingt ohnehin deutlich häufiger sind als in Städten, wird sich diese Lizenzbedingung voraussichtlich in einer Belebung der Anti-Mobilfunk-Bewegung bemerkbar machen: Halali!

Aus Focus-Online:

Ein weiterer Unterschied zur historischen UMTS-Versteigerung: Auch die Politik hat gelernt – und diktiert den Betreibern klare Bedingungen für den Aufbau der neuen Mobilfunknetze. Der Bundesregierung geht es nicht mehr allein darum, dass ein bestimmter Anteil der Bevölkerung innerhalb eines bestimmten Zeitraums versorgt wird. Die zuständige Regulierungsbehörde, die Bundesnetzagentur, legt die Anbieter darauf fest, wo sie die Netze zuerst aufbauen müssen: auf dem platten Land.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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LTE, Lizenzen

LTE-Lizenz programmiert Ärger mit Sendemastengegnern

michael, Freitag, 09.04.2010, 13:00 (vor 5102 Tagen) @ H. Lamarr

na dann mal los, das dumme ist nur der verseuchte Handyot wohnt nicht so oft auf dem platten Land.
Das platte Land ist gerade dabei zu überaltern, aber vielleicht rechnet man
mit der Alterstruktur und der zunehmenden Verdemenzung.
Dann kaufen die alten Leute Volumentarife. Was bei Kaffeefahrten und Zeitungsabos klappt, sollte hier auch gehen.
Die Drücker sitzen sicher schon auf der Schulbank.

Und was macht der Staat mit dem neuen Geldsegen? Studien kaufen.

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LTE, Alterstruktur

LTE-Lizenz programmiert Ärger mit Sendemastengegnern

H. Lamarr @, München, Freitag, 09.04.2010, 15:02 (vor 5102 Tagen) @ michael

... das dumme ist nur der verseuchte Handyot wohnt nicht so oft auf dem platten Land.

Zum Telefonieren reicht GSM. Wenn ich das richtig kapiert habe, wird LTE erst mal DSL per Funk in die Provinz bringen. LTE hat dann zwar auch was mit Handys zu tun, mehr noch aber mit schnellem Internet für Zuhause, z.B. um flotte Downloads, voluminöse E-Mails und Video-on-Demand zuzulassen. Dass das ganze dann auch noch mobil funktioniert, sehe ich momentan eher als nette Zugabe für Freaks, aber nicht als Massenmarkt. Ich komme mit meinem DSL 6000 (6 MBit/s) via Kabel bestens klar, Begehrlichkeiten auf DSL 16'000 habe ich keine, mir ist es wurscht, ob ein Download zwei Minuten oder sieben dauert, ich habe noch 9,6 kBit/s erlebt, das hat abgehärtet.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

LTE-Lizenz programmiert Ärger mit Sendemastengegnern

michael, Freitag, 09.04.2010, 17:34 (vor 5102 Tagen) @ H. Lamarr

Dass das ganze dann auch noch mobil funktioniert, sehe ich momentan eher als nette Zugabe für Freaks, aber nicht als Massenmarkt.

Genau das meinte ich, auf dem Land ist kein Massenmarkt und Freaks nur wenige

Und hier wird ja keiner fette Masten aufbauen, wenn die Nutzung nicht nach kommt

LTE-Lizenz programmiert Ärger mit Sendemastengegnern

H. Lamarr @, München, Freitag, 09.04.2010, 17:40 (vor 5102 Tagen) @ michael

Und hier wird ja keiner fette Masten aufbauen, wenn die Nutzung nicht nach kommt

Wir reden aneinander vorbei: LTE zielt nicht auf Handys, sondern auf Wohnzimmer und Büros. Dort herrscht mit Sicherheit großer Bedarf an schneller Internet-Anbindung. Was die Städter per Kabel schon lange haben, kriegen die "Landeier" jetzt per Funk nachgeliefert. Also eher sowas wie WiMax, wobei mir das Schicksal von WiMax (aufm Land) nach der Errichtung von LTE-Netzen reichlich rätselhaft ist, wer braucht noch WiMax, wenn er LTE haben kann. Wird vermutlich über den Preis geregelt.

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WiMax

LTE-Lizenz programmiert Ärger mit Sendemastengegnern

michael, Freitag, 09.04.2010, 19:56 (vor 5102 Tagen) @ H. Lamarr

wer braucht noch UMTS, wenn er LTE haben kann, vielleicht wird das genau so ein Finanzgrab, wie die UMTS Gelder.
Zu teure Volumentarife, wenig Bandbreite...hat sich doch nicht bewährt und in Geld schon gar nicht. Aber darüber spricht ja kein Provider, nun setzt man halt aufs nächste Pferd.

Im übrigen gibt es trotzdem auch auf dem Land schon DSl per Kabel. Nicht überall wurde Glasfaser verlegt und dafür hat ja die Teledoof wohl auch was in petto und will in DD ein Netz per Kabel aufbauen. Dann muss die Glasleitung aber bis ins Haus.

LTE-Lizenz programmiert Ärger mit Sendemastengegnern

Raylauncher @, Freitag, 09.04.2010, 17:07 (vor 5102 Tagen) @ H. Lamarr

Mag sein, dass gewisse BI´s angesichts bevorstehender Ausbaupläne wieder aktiv werden. Diesmal wird die Szene allerdings in eine arge Zwickmühle geraten:

Es ist nämlich erklärtes Ziel der Bundesregierung, z.B. LTE im UHF-Bereich (ehemaliges TV-Band V; Stichwort: digitale Dividende) als bevorzugtes Medium der letzten Meile für breitbandige Datendienste in Gebieten verfügbar zu machen, in denen sich ein kabelgebundener Ausbau nicht wirtschaftlich realisieren lässt. Dies wird auch durch die Lizenzbedingungen zum Ausdruck gebracht. Denn der Druck auf Gemeinden und Provider in Bezug auf die Bereitstellung eines akzeptablen Internetzugangs auf dem Land ist immens.

Ob unter diesen Randbedingungen BI´s mit fragwürdigen Gesundheits- und sonstigen Bedenken Entscheidungsträger nachhaltig beeinflussen werden, darf getrost bezweifelt werden. Meiner Meinung wird der gerechtfertigte Wunsch einer Mehrheit der Bevölkerung und des Gewerbes nach schnellen Datendiensten hier die Messlatte vorgeben. Und wenn doch hier und da die Unvernuft obsiegen sollte, würden sich diese Kommunen wohl endgültig ins Abseits stellen.

Raylauncher

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