Urheber der Klimalüge-Gedankens - Zigarettenindustrie (Forschung)

Sektor3, Samstag, 02.01.2010, 23:03 (vor 5198 Tagen)

[Hinweis: Nach Prüfung bzgl. Verbotsbehauptung wieder frei gegeben am 01.09.2012]

Hinweis Moderator: Das Posting wurde hier abgetrennt

An eben unseren "wuff" musste ich denken, als mich bei einem "Stern"-Artikel über Dr. Mutter die Zwischenüberschrift "Weltverschwörung der Wissenschaft?" angrinste.

In letzter Zeit fallen mir die sogenannten "Klimaskeptiker" vermehrt auf.
Da gibt es eine eigene Seite auf Esowatch:
http://www.psiram.com/ge/index.php/Klimal%C3%BCge
Zitat:
"Propagandamäßig wird auch verbreitet, dass das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, die oberste Weltklimabehörde [1]) doktrinmäßig eine Klima-Katastrophe konstruieren würde. Überhaupt sei dies bereits vor Gründung des IPCC als deren eigentliche Aufgabe festgelegt und beschlossen worden. "
Parallelen sind nicht zu übersehen, oder?
Eventuell kümmert er sich darum nach 19 Uhr.

Im esowatch-Text steht auch:
"Urheber des Klimalüge-Gedankens stammen aus der Erdöl-, Kohle- und Zigarettenindustrie..."
Beispiel: Das European Science and Environment Forum (ESEF) wurde nach eigenen Angaben wegen des Klimawandels gegründet. Laut sourcewatch war ESEF eine Kreation der Tabakindustrie.

Mit Verum und einigen weiteren "Forschungseinrichtungen" wurde alles angegangen, was Wind machen könnte (Richtiges und Falsches, aber immer mit viel TamTam). In diesem Dokument steht, was 1998 neben EMF bei der Umweltbehörde EPA aktuell war, als die Zigarettenindustrie bzw. Prof. A. sich bei Mike R. schon mit einer halben Million angebiedert hatte.
Bis 1997 leitete bei der EPA mit G. Matanoski (manchmal fälschlich Matanowski) übrigens eine EMF Forscherin den wissenschaftlichen Beirat, die 2,3 Millionen Dollar von der Tabakindustrie für Tabak-Forschung bekam. Matanoski war gleichzeitig bei den Krebsforschern der IARC und beim Tabakgegenstück CIAR und fand mit Prof. A. et. al. heraus, dass Passivrauchen kein wirkliches Risiko bringt.

Aber wie sagte die WHO 1999:
"Beyond the science and the economics and the political solutions, there is a crucial lesson for us all: the tobacco industry never gives up.
As successful control is achieved in one country or with one policy, new countries and new approaches are constantly being developed.
"

Auf Deutsch: "Jenseits der Wissenschaft und der Wirtschaft und den politischen Lösungen müssen wir alle eines begreifen: Die Tabakindustrie gibt niemals auf.
Wenn erfolgreiche Kontrolle in einem Land oder in einem Bereich erreicht ist, werden permanant neue Länder und neue Methoden entwickelt."

Tags:
IARC, Verum, Zigarettenindustrie, Ablenkungsforschung, Indoktrinierung, Tabak-Library, Matanoski, Truth Tobacco Industry Documents, Sourcewatch

Urheber der Klimalüge-Gedankens - Zigarettenindustrie

Robert, Samstag, 02.01.2010, 23:32 (vor 5198 Tagen) @ Sektor3

Beispiel: Das European Science and Environment Forum (ESEF) wurde nach eigenen Angaben wegen des Klimawandels gegründet. Laut sourcewatch war ESEF eine Kreation der Tabakindustrie.

Ihre Tabakgeschichten interessieren mich nicht sonderlich. Ehrlich gesagt.
Da hat jeder seine eigenen Favoriten.

Urheber der Klimalüge-Gedankens - Zigarettenindustrie

Sektor3, Sonntag, 03.01.2010, 13:01 (vor 5198 Tagen) @ Robert

Beispiel: Das European Science and Environment Forum (ESEF) wurde nach eigenen Angaben wegen des Klimawandels gegründet. Laut sourcewatch war ESEF eine Kreation der Tabakindustrie.

Ihre Tabakgeschichten interessieren mich nicht sonderlich. Ehrlich gesagt.
Da hat jeder seine eigenen Favoriten.

Was sind denn Ihre Favoriten, bzw. Ansatzpunkte Ihrer Diskussionsüberlegungen?

Urheber der Klimalüge-Gedankens - Zigarettenindustrie

Alexander Lerchl @, Sonntag, 03.01.2010, 14:06 (vor 5198 Tagen) @ Robert

Beispiel: Das European Science and Environment Forum (ESEF) wurde nach eigenen Angaben wegen des Klimawandels gegründet. Laut sourcewatch war ESEF eine Kreation der Tabakindustrie.

Ihre Tabakgeschichten interessieren mich nicht sonderlich. Ehrlich gesagt.
Da hat jeder seine eigenen Favoriten.

Das verwundert mich, ehrlich gesagt. Wenn es wahr ist (und alle Fakten scheinen dafür zu sprechen), dass die Mobilfunk-Hysterie ein gezieltes Ablenkungsmanöver der Zigarettenindustrie war, ist das mMn einer der größten Wissenschaftsskandale der letzten Jahrzehnte. Ich habe sehr viel Material zu diesem Komplex zusammengetragen und werde das bei Gelegenheit veröffentlichen.

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Ablenkung, Ablenkungsmanöver

Urheber der Klimalüge-Gedankens - Zigarettenindustrie

Sektor3, Sonntag, 03.01.2010, 14:33 (vor 5198 Tagen) @ Alexander Lerchl

Beispiel: Das European Science and Environment Forum (ESEF) wurde nach eigenen Angaben wegen des Klimawandels gegründet. Laut sourcewatch war ESEF eine Kreation der Tabakindustrie.

Ihre Tabakgeschichten interessieren mich nicht sonderlich. Ehrlich gesagt.
Da hat jeder seine eigenen Favoriten.

Das verwundert mich, ehrlich gesagt. Wenn es wahr ist (und alle Fakten scheinen dafür zu sprechen), dass die Mobilfunk-Hysterie ein gezieltes Ablenkungsmanöver der Zigarettenindustrie war, ist das mMn einer der größten Wissenschaftsskandale der letzten Jahrzehnte. Ich habe sehr viel Material zu diesem Komplex zusammengetragen und werde das bei Gelegenheit veröffentlichen.

Sie müssen nicht solange warten:

Grundsätze zur Diskussion über Gesundheitsgefahren durch EMF

Relevante Studien
Erst mal was ist (für mich) nicht relevant:
Studien, die keine Gesundheitsgefährdung zeigen
Methodisch unbrauchbare Studien wie Blutuntersuchungen, Naila, Oberfeld, etc.
Studien außerhalb der anerkannten Wissenschaft (z.B. Harmonizer, Erdstrahlen, etc.)
Studien über ES
Relevant
Epidemiologische Studien (Statistik), die ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krankheiten zeigen
=>G. Matanoski (relevant, da von Vertreterin in wichtigen EMF-Gremien wie EPA, Harvard)
Studien, die Wirkmechanismen zur Krankheitsbildung aufzeigen, insbesondere DNA-Brüche)
=>Singh/Lai
=>F. Prof. A./ H. Rüdiger
Aussagen prominenter Wissenschaftler, die erst für die Mobilfunkindustrie forschten und dann „gegen“ sie.
=>G. Carlo

Ergebnisdiskussion zu relevanten Studien (meine Meinung)
=>G. Matanoski: zweifelhaft, da EMF-Gefahr nicht im Mobilfunk, sondern im Festnetzbereich festgestellt wurde, dazu extrem kleine Fallzahlen, z.B. 2 Erkrankte
=>Singh/Lai: keine Aussage, da keine Eigenreplikation der positiven Studie möglich war
=>F. Prof. A./ H. Rüdiger: (plumpe Fälschung)
=>G. Carlo (keine Aussage, da mir keine wissenschaftliche Studie von Carlo zum Thema bekannt ist)

Hintergrund zu den Forschern
=>G. Matanoski: bekam von der Tabakindustrie 2,3 Mio $ um IARC-Studie zu beeinflussen
=>Singh/Lai: nichts bekannt
=>F. Prof. A.: war von 1976 bis 1996 wissenschaftlicher Leiter der deutschen Tabakindustrie, hat in dieser Zeit über 100 Mio. DM verteilt. Koordinierte von 1976 bis 1992/93 den Forschungsrat Rauchen und Gesundheit, seit 1992/93 dessen Nachfolgeorganisation, die Stiftung VERUM. Jahresgehalt bis zu 400.000 DM dokumentiert. Tabaklobbyismus bis 2002 dokumentiert. Arbeitete mit Matanoski zur IARC-Studie.
=>H. Rüdiger: stand seit 1979 auf der Lohnliste der Tabakindustrie
=>G. Carlo: war Anfang der 90er von der Tabakindustrie mit der Manipulation der Umweltbehörde EPA beschäftigt. Mutmaßlicher Eigner einer Chemiefirma, die an die Tabakindustrie lieferte.

Hintergrund zur Stiftung VERUM
=>Nachfolgerin des Forschungsrates, da dieser keine Reputation mehr hatte
=>Von der Tabakindustrie bis mindestens Ende 2000 mit jährlich 2,45 Mio. DM finanziert
=>Auftrag war Ablenkung vom Passivrauchen (laut Tabakkritiker Wiebel 1996)
=>Stiftungsratsvorsitzender Thurau seit 1975 im Forschungsrat. Erhielt hohe Studienförderungen, Mitglied der MAK-Komission
=>ehemaliger Stiftungsrat R. Scholz hat gegen Tabakwerbeverbote geklagt
=>Stiftungsrat R. Berger führte Aufträge der Tabakindustrie durch
=>Stiftungsrat B. Wagner kämpfte als Staatssekretär im Gesundheitsministerium! gegen Tabak-Werbeverbote
=>ehemaliges Stiftungsratsmitglied J. Siegrist (mutmaßlicher Begutachter von Reflex) stand auf der Tabaklohnliste
=>Stiftungsrat K. Kochsiek war schon im Forschungsrat Rauchen und Gesundheit

Veröffentlichung der Reflexergebnisse bzw. der Kritik von A. Lerchl im International Archive of Occupational Health (Hausblatt der Tabakindustrie), genannte Personen:
=>G. Lehnert: ehem. Mitglied des Forschungsrates Rauchen und Gesundheit, erhielt vielfach Tabak-Forschungsaufträge, (mutmaßlich) ehemaliger Chef von H. Rüdiger in Hamburg, Mitglied der MAK-Komission, Beteiligter an Veröffentlichungen zu Kanarievögeln, Passivrauchmissklassifikation, Studien von Prof. A. und Rüdiger, Sonderheft „Das öffentliche Gesundheitswesen“ mit Prof. A..
=>H. Drexler: Veröffentlichte seine Tabakforschung gemeinsam mit Rüdiger und Lehnert
=>K. Schaller: Veröffentlichte seine Tabakforschung seit mindestens 1969 mit Lehnert

Tags:
Drexler, Verum, Lobbyismus, Lehnert, Ablenkungsforschung, Ablenkungsmanöver, Wissenschaftsskandal, IAOEH, Gesundheitswesen, Springer, Klassifikation, Schaller

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

H. Lamarr @, München, Sonntag, 03.01.2010, 15:35 (vor 5198 Tagen) @ Sektor3

Relevante Studien
Erst mal was ist (für mich) nicht relevant:
Studien, die keine Gesundheitsgefährdung zeigen
Methodisch unbrauchbare Studien wie Blutuntersuchungen, Naila, Oberfeld, etc.
Studien außerhalb der anerkannten Wissenschaft (z.B. Harmonizer, Erdstrahlen, etc.)

Der Einwand von "Robert" hat mich stutzig gemacht. Und deshalb habe ich Ihr aktuelles Posting mal unter dem Aspekt der Informationsvermittlung betrachtet. Da hat ein Quereinsteiger Null Chance, der versteht nur Bahnhof. Mir aber ergeht es nicht viel besser, wegen der unübersichtlichen Formatierung und dem komprimierten Stil habe ich massive Probleme irgendwelche Zusammenhänge zu erkennen. Ihr Text wirkt auf mich so, als ob er gar nicht für andere bestimmt ist, sondern Ihren eigenen - als Erinnerungsstütze geschriebenen - Aufzeichnungen entspringt. Wenn Sie nicht nur Insider, sondern auch "interessierte Laien" erreichen wollen, müssen Sie Ihre Leser mehr bei der Hand nehmen und an dem Bahnsteig abholen, wo die warten.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

AnKa, Sonntag, 03.01.2010, 18:32 (vor 5198 Tagen) @ H. Lamarr

Wenn Sie nicht nur Insider, sondern auch "interessierte Laien" erreichen wollen, müssen Sie Ihre Leser mehr bei der Hand nehmen und an dem Bahnsteig abholen, wo die warten.

In einem Forum ist das schwierig zu leisten. Eine Hierarchie der Beiträge ist für den Neuling nicht ohne Weiteres zu erkennen. Aber Sektor3 hat hier wertvolle Informationen eingestellt, das ist zu schade um es nur in einem Forum zu belassen.

Nötig wäre mal zwischendurch ein Artikel zum Stand der Diskussion.

Ich selbst finde die Hinweise auf die Bestrebungen der Tabakforscher hochinteressant. "Zufall" oder "Irrelevanz" würde ich da nicht mehr gelten lassen. Die Tabakforscher sind wohl auf einen noch nicht fahrenden, aber anrollenden Zug aufgesprungen. Ich denke aber nicht, dass sie die Mobilfunkhysterie "erfunden" haben. E-Smog-Angst grassierte auch vorher schon, siehe die Ängste vor Hochspannungsleitungen.

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

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Hochspannungsleitung

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Alexander Lerchl @, Sonntag, 03.01.2010, 19:59 (vor 5198 Tagen) @ AnKa

Wenn Sie nicht nur Insider, sondern auch "interessierte Laien" erreichen wollen, müssen Sie Ihre Leser mehr bei der Hand nehmen und an dem Bahnsteig abholen, wo die warten.

In einem Forum ist das schwierig zu leisten. Eine Hierarchie der Beiträge ist für den Neuling nicht ohne Weiteres zu erkennen. Aber Sektor3 hat hier wertvolle Informationen eingestellt, das ist zu schade um es nur in einem Forum zu belassen.

Nötig wäre mal zwischendurch ein Artikel zum Stand der Diskussion.

Zustimmung meinerseits!

Ich selbst finde die Hinweise auf die Bestrebungen der Tabakforscher hochinteressant. "Zufall" oder "Irrelevanz" würde ich da nicht mehr gelten lassen. Die Tabakforscher sind wohl auf einen noch nicht fahrenden, aber anrollenden Zug aufgesprungen. Ich denke aber nicht, dass sie die Mobilfunkhysterie "erfunden" haben. E-Smog-Angst grassierte auch vorher schon, siehe die Ängste vor Hochspannungsleitungen.

Das stimmt grundsätzlich. Nur werden sich viele daran erinnern, was für einen Riesen-Medienrummel es seinerzeit um die Studien gab, z.B. 2003 auf Hawaii. Mit eingeflogenem Fernsehteam usw. und den vielen Fernsehbeiträgen. Das war alles nicht mehr nur mit normalem Medieninteresse zu erklären.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Medien, Fernsehteam

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Sektor3, Sonntag, 03.01.2010, 20:09 (vor 5198 Tagen) @ AnKa

Wenn Sie nicht nur Insider, sondern auch "interessierte Laien" erreichen wollen, müssen Sie Ihre Leser mehr bei der Hand nehmen und an dem Bahnsteig abholen, wo die warten.

Im Moment sieht es für mich so aus, als ob die "interessierten Laien" nicht an einem Bahnsteig sind, womöglich nicht einmal am selben Bahnhof. Die Einen sind anscheinend kaum zum Lesen eines kurzen Artikels bereit, während die Anderen dringend ausführliche Erläuterungen bräuchten.

1. Gibt es Forenteilnehmer die Lust haben, sich auf das Thema einzulassen?

2. Wenn Interesse besteht, wäre Spatenpaulis und AnKas Idee von einem Artikel zum Sachverhalt wahrscheinlich die beste Ausgangsposition (wer schreibt den?).

3. Es wäre wichtig, zunächst den Wahrheitsgehalt des Artikels abzuklären, bevor "Glaubenssätze" zu den Konsequenzen gemacht werden.

4. Aus der Diskussion heraus könnte ein zweiter, konsolidierter Artikel zum Sachverhalt entstehen, der dann eine bessere Grundlage zur Bewertung des Ganzen dienen könnte (wer schreibt den?).

...

Bei den Postings wollte ich noch einige Aussagen kommentieren:

AnKa:

Die Tabakforscher sind wohl auf einen noch nicht fahrenden, aber anrollenden Zug aufgesprungen. Ich denke aber nicht, dass sie die Mobilfunkhysterie "erfunden" haben. E-Smog-Angst grassierte auch vorher schon, siehe die Ängste vor Hochspannungsleitungen.

Nach dem, was ich gelesen habe, ist das so. Die Tabakindustrie sprang 1990 auf den Zug auf.

Kuddel:

Man muß sich ansehen, wer die Bevölkerung im großen Stil per Beratung an der Haustüre, aber auch in Medien über die Gefahren des "Elektrosmogs" informiert.
...nämlich die Gilden der Wünschelrutengänger, Baubiologen und Heilpraktiker, welche sich an den "Grenzwerten der Natur" orientieren.

Nach dem, was ich gelesen habe, leben die "Gilden" (seit Jahrzehnten) in Symbiose mit der Tabakindustrie, seitdem diese zu den "Rauchschadstoffen" passende (tatsächliche, aufgebauschte und falsche) Sündenböcke in der Umwelt suchte.

Kuddel:

Ob die Mobiltelefone wirklich so harmlos sind, wird sich erst mit der Zeit herausstellen.

Solange Forschungsfälschern nicht auf die Finger geklopft wird, kann man Forschungsergebnisse unbesehen in die Tonne kloppen.

Robert:

Wenn man jetzt so tut, als würde die Zigarettenindustrie hinter allem stecken - und so kommen für mich die Beiträge von Sektor3 rüber - warum sollte dann die nicht minder mächtige Mobilfunkindustrie kein ähnliches Unwesen treiben?

Ich zitiere Dokumente, aus denen hervorgeht hinter was die Zigarettenindustrie steck. Ich kann nichts dazu sagen hinter was sie nicht steckt.
Was Lobbys betrifft, sind mMn die forschenden Zünfte (z.B. Chemie, Tabak) deutlich verschieden von Industrien ohne nennenswerte biologische Forschung (z.B. Auto, Telefon). Von den Selbstforschern sind vielfältige Verknüpfungen in staatliche Forschung und Lehre bekannt, bei den nichtforschenden Zünften hätte ich da so meine Zweifel. Ich habe jedenfalls noch keine Belege dafür gesehen.

Lerchl kaufen zum Beispiel. Und diverse andere. Oder die Feinstaub-, BSE,- Klimahysterie ankurbeln, um die Gefahren des Mobilfunks unter den Teppich zu kehren?

Im Prinzip ja. Aber vergessen Sie nicht die mangelnde Forschungserfahrung der nichtforschenden Zünfte bei den Alibithemen. Und die sicherste Methode, Manipulation zu unterbinden, ist deren Aufdeckung.

Robert:

Wenn man da nicht aufpasst, bereitet man den Boden für Verschwörungstheorien und schürt allgemeines Misstrauen gegenüber Wissenschaftlern. Und das nutzt dann jeder dafür aus, sein eigenes Süppchen zu kochen.
Motto: Die wissenschaftlichen Ergebnisse, die mir nicht in den Kram passen, sind manipuliert. Wissenschaftler sind eh nur Erfüllungsgehilfen der Industrie.

Bitte sagen Sie mir, welche meiner Zitate Sie nicht glauben und wo Sie das Gefühl haben, ich würde behaupten, etwas sei manipuliert, weil es mir nicht in den Kram passt.
Ich glaube ganz im Gegenteil, dass das "unter den Teppich kehren" von Manipulationen die Glaubwürdigkeit aller Forscher untergräbt und deshalb nicht akzeptabel ist.

Tags:
Baubiologen, Misstrauen, Laie, Wünschelruten, Erfüllungsgehilfe

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Robert, Sonntag, 03.01.2010, 22:25 (vor 5197 Tagen) @ Sektor3

Solange Forschungsfälschern nicht auf die Finger geklopft wird, kann man Forschungsergebnisse unbesehen in die Tonne kloppen.

Forschungsfälschern wird auf die Finger geklopft. Siehe Jan Hendrik Schön. Bei Reflex wurde auch geklopft. Gut und richtig.
Da kümmert sich die entsprechende Community drum und ich glaube, das funktioniert so halbwegs.

Ich zitiere Dokumente, aus denen hervorgeht hinter was die Zigarettenindustrie steck. Ich kann nichts dazu sagen hinter was sie nicht steckt.

Sorry.
Da ich die Rolle der Tabakfirmen in der Diskussion zum Mobilfunk nach wie vor als eher zweitrangig einschätze, habe ich die meisten Beiträge von Ihnen nur überflogen. Wie schon gesagt interessiert mich das eher wenig.

Bitte sagen Sie mir, welche meiner Zitate Sie nicht glauben und wo Sie das Gefühl haben, ich würde behaupten, etwas sei manipuliert, weil es mir nicht in den Kram passt.
Ich glaube ganz im Gegenteil, dass das "unter den Teppich kehren" von Manipulationen die Glaubwürdigkeit aller Forscher untergräbt und deshalb nicht akzeptabel ist.

Da ging es mir gar nicht um Sie, war vielleicht missverständlich! Sondern um die Leute, die einschlägige Seiten gegen Mobilfunk betreiben. Oder gegen den "Klimaschwindel". Oder sonstige Verschwörungstheorien.
Deshalb wäre ich vorsichtig, denen mit dem Argument "Wissenschaftler sind käuflich" in die Hände zu spielen. Mir wäre es lieber, dann den Einzelfall zu beleuchten. Nicht aber: die XXX-Industrie beeinflusst ...

Darüber hinaus, solche Aussagen von Herrn Lerchl (den ich für integer halte, btw) verursachen bei mir ein gewisses Unbehagen:

"Wenn es wahr ist (und alle Fakten scheinen dafür zu sprechen), dass die Mobilfunk-Hysterie ein gezieltes Ablenkungsmanöver der Zigarettenindustrie war, ist das mMn einer der größten Wissenschaftsskandale der letzten Jahrzehnte."


Mir ist das viel(!) zu dick aufgetragen, sorry.
Aber ich lass mich gerne überraschen.

Nichts für ungut, Herr Lerchl!

Tags:
Wissenschaftsskandal

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Sektor3, Sonntag, 03.01.2010, 22:34 (vor 5197 Tagen) @ Robert

Mir ist das viel(!) zu dick aufgetragen, sorry.
Aber ich lass mich gerne überraschen.

das geht nur, wenn Sie es auch lesen

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

Kuddel, Sonntag, 03.01.2010, 22:47 (vor 5197 Tagen) @ Robert

Mir ist das viel(!) zu dick aufgetragen, sorry.
Aber ich lass mich gerne überraschen.

Nichts für ungut, Herr Lerchl!

Sehe ich genauso.
K

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Alexander Lerchl @, Sonntag, 03.01.2010, 23:02 (vor 5197 Tagen) @ Robert

Forschungsfälschern wird auf die Finger geklopft. Siehe Jan Hendrik Schön. Bei Reflex wurde auch geklopft. Gut und richtig.
Da kümmert sich die entsprechende Community drum und ich glaube, das funktioniert so halbwegs.

Falsch. Ganz falsch. Gerade das funktioniert eben überhaupt nicht. Jan Hendik Schön ist ein Beispiel, wie es funktionieren könnte (funktioniert hat). Der Mann hat wenigstens mitgewirkt, die Fälschungen aufzuklären. Im Fall REFLEX ist das offenbar anders. Nicht nur wirkt keiner mit, sondern alle (aber wirklich alle!) mauern. Das ist alles dokumentiert.

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Robert, Sonntag, 03.01.2010, 23:55 (vor 5197 Tagen) @ Alexander Lerchl

Falsch. Ganz falsch. Gerade das funktioniert eben überhaupt nicht. Jan Hendik Schön ist ein Beispiel, wie es funktionieren könnte (funktioniert hat). Der Mann hat wenigstens mitgewirkt, die Fälschungen aufzuklären. Im Fall REFLEX ist das offenbar anders. Nicht nur wirkt keiner mit, sondern alle (aber wirklich alle!) mauern. Das ist alles dokumentiert.

Ihre Kollegen werden die Reflex-Sache doch sicher interessiert verfolgen?
Was ist deren öffentlich (bzw - falls abweichend - intern) geäusserte Meinung?

So manche von denen werden Editors von Fachzeitschriften sein. Die haben keinen geringen Einfluss.

Das versteh ich nicht:

Warum werden die Papers nicht abgeschossen?
Warum mauern alle (!) und wer von den Kollegen stellt sich auf Ihre Seite?

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

Sektor3, Montag, 04.01.2010, 11:08 (vor 5197 Tagen) @ Robert

Falsch. Ganz falsch. Gerade das funktioniert eben überhaupt nicht. Jan Hendik Schön ist ein Beispiel, wie es funktionieren könnte (funktioniert hat). Der Mann hat wenigstens mitgewirkt, die Fälschungen aufzuklären. Im Fall REFLEX ist das offenbar anders. Nicht nur wirkt keiner mit, sondern alle (aber wirklich alle!) mauern. Das ist alles dokumentiert.

Ihre Kollegen werden die Reflex-Sache doch sicher interessiert verfolgen?
Was ist deren öffentlich (bzw - falls abweichend - intern) geäusserte Meinung?

So manche von denen werden Editors von Fachzeitschriften sein. Die haben keinen geringen Einfluss.

Das versteh ich nicht:

Warum werden die Papers nicht abgeschossen?
Warum mauern alle (!) und wer von den Kollegen stellt sich auf Ihre Seite?

Es ist auch seltsam, wenn die Aufklärer unter Druck gesetzt werden.
Schwer zu verstehen, wenn ein kompetenter Mann einer kompetenten Behörde im Gespräch bestätigt, dass Prof. A. ein Betrüger sei, er aber dies nicht öffentlich sagen könne, weil er es sonst beweisen müsse, was er nicht könne und wolle.
Es ist auch seltsam, dass die Forenbetreiber von Prof. A. mit einer saftigen Unterlassungserklärung überzogen wurden, für Behauptungen, die alle aus seriösen Quellen wie SPIEGEL und Stern stammen.

Sie haben die Editors von Fachzeitschriften angesprochen. In diesem Fall geht es um drei Editoren des angesehenen Springer-Verlages - allesamt Tabakleute.

Tags:
Tabak, Maulkorb, Springer-Verlag, Verbotsbehauptung, Unterlassung

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Kuddel, Montag, 04.01.2010, 00:02 (vor 5197 Tagen) @ Alexander Lerchl

Forschungsfälschern wird auf die Finger geklopft. Siehe Jan Hendrik Schön. Bei Reflex wurde auch geklopft. Gut und richtig.
Da kümmert sich die entsprechende Community drum und ich glaube, das funktioniert so halbwegs.

Falsch. Ganz falsch. Gerade das funktioniert eben überhaupt nicht. Jan Hendik Schön ist ein Beispiel, wie es funktionieren könnte (funktioniert hat). Der Mann hat wenigstens mitgewirkt, die Fälschungen aufzuklären. Im Fall REFLEX ist das offenbar anders. Nicht nur wirkt keiner mit, sondern alle (aber wirklich alle!) mauern. Das ist alles dokumentiert.

Das Problem dürfte sein, daß der Nachweis einer Fälschung in der Wissenschaft in vielen Fällen mehr Aufwand verursacht, als die "Herstellung" der Fälschung.

Geschichten wie Jan Hendrik Schön wird es häufiger geben.
Man denke nur an die Pharma-Forschung, wo in "Studien" generell die Versuchung groß sein dürfte, die Wirksamkeit neuer Medikamente zu "schönen" und die Nebenwirkungen herunterzuspielen.
Es gibt allerdings einen Unterschied:

Ein "Vertuschen" von Nebenwirkungen könnte für den Hersteller deutlich unangenehmer werden, als das "Schönen" des Wirk-Versprechens.

Das Gleiche gilt für den ausführenden Wissenschaftler.
Ein Vertuschen gesundheitlicher Auswirkungen wird das Gewissen eines Wissenschaftlers deutlich stärker belasten, als das Schönen positiver Wirkungen.

Bei Mobilfunkstudien müßte es meiner Meinung nach ähnlich sein:
Ein Wissenschaftler, der bescheinigt, keinen schädlichen Effekt gefunden zu haben, trägt eine höhere Verantwortung, als derjenige der aus welchen Motiven auch immer, dem schädlichen Effekt "auf die Sprünge hilft".

Letzterer kann sich beruhigt zurücklehnen da er ja auf der sicheren Seite steht.

Gutes und böses Manipulieren von Studien

H. Lamarr @, München, Montag, 04.01.2010, 00:27 (vor 5197 Tagen) @ Kuddel

Bei Mobilfunkstudien müßte es meiner Meinung nach ähnlich sein:
Ein Wissenschaftler, der bescheinigt, keinen schädlichen Effekt gefunden zu haben, trägt eine höhere Verantwortung, als derjenige der aus welchen Motiven auch immer, dem schädlichen Effekt "auf die Sprünge hilft".

Letzterer kann sich beruhigt zurücklehnen da er ja auf der sicheren Seite steht.

Ja genau - aber dadurch wird das Manipulieren doch nicht besser! Im Gegenteil, wenn das manipulierte Behaupten schädlicher Effekte für einen Wissenschaftler risikolos ist, dann ist dies für mich eine riesengroße Schweinerei, weil solche Wissenschaftler zahllose unnötige Angstopfer wie "meine" Frau Semmelweis auf dem Kerbholz haben. Allzu beruhigtes Zurücklehnen könnte den Kopf leicht unter die Guillotine statt auf die sichere Seite bewegen ;-).

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Manipulation

Gutes und böses Manipulieren von Studien

Kuddel, Montag, 04.01.2010, 00:41 (vor 5197 Tagen) @ H. Lamarr

Ja genau - aber dadurch wird das Manipulieren doch nicht besser! Im Gegenteil, wenn das manipulierte Behaupten schädlicher Effekte für einen Wissenschaftler risikolos ist, dann ist dies für mich eine riesengroße Schweinerei, weil solche Wissenschaftler zahllose unnötige Angstopfer wie "meine" Frau Semmelweis auf dem Kerbholz haben. Allzu beruhigtes Zurücklehnen könnte den Kopf leicht unter die Guillotine statt auf die sichere Seite bewegen ;-).

Es geht hier doch um "Handystudien", nicht um Maststudien.
Für die Teleportation der Ergebnisse auf Masten sind andere verantwortlich.

"Gute" Unehrlichkeit

RDW ⌂ @, Montag, 04.01.2010, 09:23 (vor 5197 Tagen) @ H. Lamarr

Ja genau - aber dadurch wird das Manipulieren doch nicht besser! Im Gegenteil, wenn das manipulierte Behaupten schädlicher Effekte für einen Wissenschaftler risikolos ist, dann ist dies für mich eine riesengroße Schweinerei, weil solche Wissenschaftler zahllose unnötige Angstopfer wie "meine" Frau Semmelweis auf dem Kerbholz haben. Allzu beruhigtes Zurücklehnen könnte den Kopf leicht unter die Guillotine statt auf die sichere Seite bewegen ;-).

Nicht minder verwerflich ist, dass "im Namen der Gesundheit" hemmungslos übertrieben, geirrt und geschwindelt werden darf und manche das auch noch gut finden, obwohl sie das Spiel durchschauen. Beziehungsweise sogar selbst betreiben. Es sei ja "für einen guten Zweck", wie sie meinen.

Nimmt man den (manchmal aber auch nur vorgeschobenen) ethischen Aspekt des vermeintlichen "Gesundheitsschutzes" beiseite, sind diese Leute moralisch ebenso verkommen wie jeder stinknormale Betrüger. Denn der Charakterzug ist der Gleiche: Sie sind einfach unehrlich, lediglich dessen Bewertung unterliegt der subjektiven Willkür der Aufteilung in "gute" oder "schlechte" Unehrlichkeit.

RDW

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

Kuddel, Sonntag, 03.01.2010, 22:36 (vor 5197 Tagen) @ Sektor3

Nach dem, was ich gelesen habe, ist das so. Die Tabakindustrie sprang 1990 auf den Zug auf.

Ich zitiere mal von der Internetseite des IBN:
Das IBN wurde 1983 gegründet. Vorläufer des Instituts waren die Arbeitsgruppe Gesundes Bauen + Wohnen (seit 1969) und das ehemalige "Institut für Baubiologie" (seit 1976).

Die Firma "Baubiologie Maes" besteht seit ca 27 Jahren und befasste sich von Anfang an mit Elektrosmog. Die grundsätzlichen Themen und Geschäftsmodelle existierten also schon lange vor dem von Ihnen genannten Datum.

Nach dem, was ich gelesen habe, leben die "Gilden" (seit Jahrzehnten) in Symbiose mit der Tabakindustrie, seitdem diese zu den "Rauchschadstoffen" passende (tatsächliche, aufgebauschte und falsche) Sündenböcke in der Umwelt suchte.

Es mag ja sein, daß die Tabakindustrie möglicherweise Öl ins schwelende Feuer goß, und etwas "Munition" lieferte. Sie ist aber sicher nicht "Erfinder" des "Risiko's Elektrosmog".

Gibt es eigentlich Angaben, welche finanziellen Summen der VdC in die "Abwehr-Forschung" steckte ?

Ob die Mobiltelefone wirklich so harmlos sind, wird sich erst mit der Zeit herausstellen.

Solange Forschungsfälschern nicht auf die Finger geklopft wird, kann man Forschungsergebnisse unbesehen in die Tonne kloppen.

Diese Aussage finde ich etwas pauschal.
Gehen Sie also davon aus, daß alle Studien, in welchen Effekte gefunden wurden, von der Tabakindustrie manipuliert worden sind ?

Was Lobbys betrifft, sind mMn die forschenden Zünfte (z.B. Chemie, Tabak) deutlich verschieden von Industrien ohne nennenswerte biologische Forschung (z.B. Auto, Telefon).

Hmmm...Der Vorwurf der Mobilfunkkritiker gegenüber der Mobilfunkindustrie, daß neue Technologien ohne Erforschung der biologischen Auswirkungen "auf den Massenmarkt" geworfen wurden, hätte dann ja durchaus eine Berechtigung, nur daß die (forschende) Tabakindustrie dann die bestehende Lücke in ihrem Sinne "gefüllt" hätte ?
Ohne daß die Lobbyisten der Mobilfunkindustrie dies bemerkt hätten ?

Im Prinzip ja. Aber vergessen Sie nicht die mangelnde Forschungserfahrung der nichtforschenden Zünfte bei den Alibithemen. Und die sicherste Methode, Manipulation zu unterbinden, ist deren Aufdeckung.

Ich gebe ja zu, daß die von Ihnen vorgebrachten Motive und Indizien eine gewisse Überzeugungskraft haben.
Notwendig sind aber Beweise, daß wirklich und mit voller Absicht "gefälscht" wurde.
Schließlich geht es um die Bewertung von gesundheitlichen Risiken und wenn man nur aufgrund eines "Verdachts" und ein paar Indizien alle "negativen" Mobilfunk-Studien als nichtig bewertet, könnte man auch schnell über das Ziel hinausschießen.

K

Tags:
, Maes, IBN

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

Sektor3, Montag, 04.01.2010, 10:19 (vor 5197 Tagen) @ Kuddel

AnKa: [sic wieder eingefügt]
Die Tabakforscher sind wohl auf einen noch nicht fahrenden, aber anrollenden Zug aufgesprungen. Ich denke aber nicht, dass sie die Mobilfunkhysterie "erfunden" haben. E-Smog-Angst grassierte auch vorher schon, siehe die Ängste vor Hochspannungsleitungen.

Nach dem, was ich gelesen habe, ist das so. Die Tabakindustrie sprang 1990 auf den Zug auf.

Ich zitiere mal von der Internetseite des IBN:
Das IBN wurde 1983 gegründet. Vorläufer des Instituts waren die Arbeitsgruppe Gesundes Bauen + Wohnen (seit 1969) und das ehemalige "Institut für Baubiologie" (seit 1976).
Die Firma "Baubiologie Maes" besteht seit ca 27 Jahren und befasste sich von Anfang an mit Elektrosmog. Die grundsätzlichen Themen und Geschäftsmodelle existierten also schon lange vor dem von Ihnen genannten Datum.

Meine Antwort bezog sich nicht auf Baubiologen, sondern auf das von Anka angesprochene Aufspringen auf den EMF-Zug (Stromleitungen und Funk). Baubiologisch waren die Tabakler schon vor 1990 unterwegs und betrieben auch früher schon EMF-Forschung. Das Council for Tobacco Research (CTR) forschte z.B. 1979 für 10,000$ zu "low level radiation". Aus dem Jahr 1952 hat die Tabakindustrie einen Bericht der New York Times aufgehoben, in dem der starke Anstieg von Lungenkrebs beklagt wird. Als mögliche Ursachen galten neben dem Rauchen auch Chemikalien und Strahlung.
Wer die Erfinder der Baubiologie waren (Tabak oder Andere), kann ich im Moment nicht sagen.

Nach dem, was ich gelesen habe, leben die "Gilden" (seit Jahrzehnten) in Symbiose mit der Tabakindustrie, seitdem diese zu den "Rauchschadstoffen" passende (tatsächliche, aufgebauschte und falsche) Sündenböcke in der Umwelt suchte.

Es mag ja sein, daß die Tabakindustrie möglicherweise Öl ins schwelende Feuer goß, und etwas "Munition" lieferte. Sie ist aber sicher nicht "Erfinder" des "Risiko's Elektrosmog".
Gibt es eigentlich Angaben, welche finanziellen Summen der VdC in die "Abwehr-Forschung" steckte ?

Gerade die frühen "Budgets" des VdC sind konfus und lückenhaft. Die Buchführung des VdC wurde erst in den 90ern etwas besser, als die Tabakfirmen im Zusammenhang mit der VERUM-Gründung die Ausgaben verstehen wollten.
In der Forschung gab es drei Bereiche: Die Forschung der wissenschaftlichen Abteilung (Leiter Prof. A. 1976-96 ), Forschungsrat / Stiftung VERUM (Geschäftsführer Prof. A. seit 1976) und das "Analytisch-Biologische Forschungslabor Dr. Prof. A." in München. Für alle drei gab es 2000 ca. 8 Mio. DM (wie in den 90ern).

Dazu kam noch reichlich Geld für PR.
Für VdC-PR habe ich Beträge zwischen 1,5 Mio. DM (1976) und 9,9 Mio. DM (1992) gesehen. Das beinhaltet aber keine Zigarettenwerbung, die von den Firmen selbst betrieben wurde.

Ob die Mobiltelefone wirklich so harmlos sind, wird sich erst mit der Zeit herausstellen.

Solange Forschungsfälschern nicht auf die Finger geklopft wird, kann man Forschungsergebnisse unbesehen in die Tonne kloppen.

Diese Aussage finde ich etwas pauschal.
Gehen Sie also davon aus, daß alle Studien, in welchen Effekte gefunden wurden, von der Tabakindustrie manipuliert worden sind ?

Ich gehe davon aus, dass der Wahrheitsgehalt der Tabakforschungsergebnisse (alles - nicht nur Mobilfunk!) sich nicht mit vertretbarem Aufwand beurteilen läßt. Die Tabakforschung hat zum Teil relevante Erkenntnisse gebracht, sie hat zum Teil extrem übertrieben und sie war zum Teil schlicht falsch. Nachdem niemand weiß, was was ist, ist das Ganze wertlos. Zusammen mit dem breiten Forschungsfeld der Tabakindustrie macht das dann ja auch die Dimension des Skandals.

Was Lobbys betrifft, sind mMn die forschenden Zünfte (z.B. Chemie, Tabak) deutlich verschieden von Industrien ohne nennenswerte biologische Forschung (z.B. Auto, Telefon).

Hmmm...Der Vorwurf der Mobilfunkkritiker gegenüber der Mobilfunkindustrie, daß neue Technologien ohne Erforschung der biologischen Auswirkungen "auf den Massenmarkt" geworfen wurden, hätte dann ja durchaus eine Berechtigung, nur daß die (forschende) Tabakindustrie dann die bestehende Lücke in ihrem Sinne "gefüllt" hätte ?
Ohne daß die Lobbyisten der Mobilfunkindustrie dies bemerkt hätten ?

Der (blau markierte) Vorwurf ist mMn völliger Blödsinn. Die Auswirkungen von Strahlung wurden sehr wohl untersucht - nur eben nicht von Mobilfunkern. Die ersten Ergebnisse waren ionisierende/nichtionisierende Strahlung. Dann kamen Epidemiologische Untersuchungen. Wenn ich damals Hersteller/Betreiber gewesen wäre, dann hätte ich auch einen Punkt gemacht, wenn ich Milliwättchen nichtionisierend habe während eine um Größenordnungen höhere ionisierende UV-Strahlung gegeben ist und die viel höher strahlenden TV/Radio Sender keine epidemiologischen Auswirkungen zeigen und sich kein Mensch um die extrem hohe Radarstrahlung kümmert.
Dazu kommt, dass die frühen Mobilfunker staatliche Versorger waren, denen kaum Profitgier vorgeworfen werden kann. Wenn die ebenfalls staatlichen (aber von den Telefonern unabhängigen) Strahlenschützer Bedenken gehabt hätten, dann wäre das gar nicht losgelaufen.

Was die Mobilfunkindustrie angeht habe ich am ehestem Sorgen, weil sie sich mit Leuten wie Carlo eingelassen hat.

Im Prinzip ja. Aber vergessen Sie nicht die mangelnde Forschungserfahrung der nichtforschenden Zünfte bei den Alibithemen. Und die sicherste Methode, Manipulation zu unterbinden, ist deren Aufdeckung.

Ich gebe ja zu, daß die von Ihnen vorgebrachten Motive und Indizien eine gewisse Überzeugungskraft haben.
Notwendig sind aber Beweise, daß wirklich und mit voller Absicht "gefälscht" wurde.

Die Tabakdokumente sagen, dass EMF als Entlastungsthema aufgegriffen wurde. Die Tabakdokumente sagen nichts zu Reflexfälschungen. Die Fälschung selbst ist aus dem von A. Lerchl veröffentlichten Material ersichtlich.

Schließlich geht es um die Bewertung von gesundheitlichen Risiken und wenn man nur aufgrund eines "Verdachts" und ein paar Indizien alle "negativen" Mobilfunk-Studien als nichtig bewertet, könnte man auch schnell über das Ziel hinausschießen.

Ich sage, dass die Tabakstudien wertlos sind und damit die Forschungsergebnisse ehrlicher Forscher in schwere Mitleidenschaft gezogen werden. Das Betrifft nicht nur Mobilfunk und nicht nur negative Studien.

Tags:
Baubiologie, Tabak, Carlo

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

Sektor3, Montag, 08.02.2010, 18:50 (vor 5162 Tagen) @ Sektor3

Nachdem das Forum gegenwärtig recht gemächlich postet, bietet sich vielleicht Gelegenheit, den stern-Artikel "Die große Vernebelung" aus dem Jahr 2005 zu lesen, den ich wärmstens empfehlen kann.

Einige Ausschnitte:

"Eine neue Studie belegt: Die Zigarettenindustrie hat deutsche Ärzte und Wissenschaftler über Jahrzehnte hinweg bestochen - und tut es noch."

"Bestochen, manipuliert, verschleiert - mit System haben die Tabakkonzerne jahrzehntelang Einfluss auf deutsche Wissenschaft genommen"

"Die wissenschaftliche Abteilung des VdC unter Leitung von Professor Franz Prof. A. hatte die Federführung bei der Einflussnahme auf deutsche Ärzte und Wissenschaftler."

"Wurde Ihr Artikel von deutschen Zeitschriften abgelehnt?
Nein, ich habe ihn deutschen Zeitschriften gar nicht erst angeboten. Ein Teil dieser Journale wird entweder herausgegeben, oder von einem wissenschaftlichen Beirat beraten, in dem Wissenschaftler sitzen, die von der Tabakindustrie bezahlt werden. Es hätte wenig Sinn gemacht, dort meine Arbeit anzubieten... Die Einflussnahme der Tabakindustrie auf deutsche Journale ist sehr groß."

"Welchen Einfluss hat die Tabakindustrie heute noch auf die Wissenschaft?
Der seinerzeit gegründete "Forschungsrat Rauchen und Gesundheit" existiert nicht mehr, die Stiftung "Verum" ["Stiftung für Verhalten und Umwelt", Anm. d. Red.] ist die Nachfolgeorganisation.
Agiert diese noch genau so wie damals der "Forschungsrat"?
Wir wissen viel weniger über gegenwärtige Vorgänge, schlicht und einfach, weil sie nicht mehr in den Dokumenten erscheinen. Es gibt aber keinerlei Gründe anzunehmen, dass sich grundsätzlich etwas verändert hat. Ich weiß, dass auch "Verum" Forschung betreibt, die von den Gesundheitsschäden durch Rauchen ablenken soll, die andere Ursachen für Krebs aufzeigen will.
Handystrahlung zum Beispiel?
Ein Klassiker, ja.

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, Tabak, Manipulation, Verum, Vernebelung, Stern

Artikel "Die große Vernebelung" 2005?

H. Lamarr @, München, Montag, 08.02.2010, 19:36 (vor 5162 Tagen) @ Sektor3

... aus dem Jahr 2005 ...

Das Datum beim verlinkten Artikel lautet auf 2007. Was stimmt?

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Artikel "Die große Vernebelung" 2005?

Sektor3, Montag, 08.02.2010, 20:13 (vor 5162 Tagen) @ H. Lamarr

... aus dem Jahr 2005 ...


Das Datum beim verlinkten Artikel lautet auf 2007. Was stimmt?

Gute Frage
Im verlinkten Artikel steht:
6. Juli 2007, 14:44 Uh

In der Druckversion steht:
http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/tabakindustrie-die-grosse-vernebelung-551524.html
Erscheinungsdatum: 16. Dezember 2005, 08:00 Uhr

Interessant ist, dass der Hinweis auf:
"Handystrahlung als Ablenkung von Raucherschäden"
VOR den Fälschungsvorwürfen veröffentlicht wurde,
egal ob 2005 oder 2007:

"Welchen Einfluss hat die Tabakindustrie heute noch auf die Wissenschaft?
Der seinerzeit gegründete "Forschungsrat Rauchen und Gesundheit" existiert nicht mehr, die Stiftung "Verum" ["Stiftung für Verhalten und Umwelt", Anm. d. Red.] ist die Nachfolgeorganisation.
Agiert diese noch genau so wie damals der "Forschungsrat"?
Wir wissen viel weniger über gegenwärtige Vorgänge, schlicht und einfach, weil sie nicht mehr in den Dokumenten erscheinen. Es gibt aber keinerlei Gründe anzunehmen, dass sich grundsätzlich etwas verändert hat. Ich weiß, dass auch "Verum" Forschung betreibt, die von den Gesundheitsschäden durch Rauchen ablenken soll, die andere Ursachen für Krebs aufzeigen will.
Handystrahlung zum Beispiel?
Ein Klassiker, ja.
[/i]

sektor3, vergessen Sie die Mitleser nicht

Sektor3, Dienstag, 09.02.2010, 11:53 (vor 5161 Tagen) @ Sektor3

Ein kleines Beispiel zum stern:

"Wurde Ihr Artikel von deutschen Zeitschriften abgelehnt?
Nein, ich habe ihn deutschen Zeitschriften gar nicht erst angeboten. Ein Teil dieser Journale wird entweder herausgegeben, oder von einem wissenschaftlichen Beirat beraten, in dem Wissenschaftler sitzen, die von der Tabakindustrie bezahlt werden. Es hätte wenig Sinn gemacht, dort meine Arbeit anzubieten... Die Einflussnahme der Tabakindustrie auf deutsche Journale ist sehr groß."

Aus einer Sitzung vom 28.09.1994 wird Prof. A. auf Seite 5 zitiert:

i) Studie von Peter N. Lee
Herr Prof. Prof. A. teilt mit, daß die Arbeit von Herrn Lee von den "International Archives of Occupational and Environmental Health" zur Publikation angenommen werde. Es stelle sich aber die Frage, ob es sinnvoll sei, auf einer Publikation zu bestehen, die nach mehrfacher Ablehnung sosehr in Mißkredit gebracht worden sei, daß sie dem Autor schade und der Industrie nicht mehr nutze.

Zwei Auffälligkeiten:

  • Prof. A. konnte also auf einer Publikation im International Archives of Occupational and Environmental Health (IAOEH) bestehen (die Editoren sind prominent in den Tabakdokumenten vertreten)
  • Das IAOEH hat auch Prof. A.s Mobilfunkstudie veröffentlicht

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IAOEH

IAOEH - noch ein Puzzle-Teil: Retraktion wider Willen

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.02.2010, 16:12 (vor 5161 Tagen) @ Sektor3

Zwei Auffälligkeiten:

  • Prof. A. konnte also auf einer Publikation im International Archives of Occupational and Environmental Health (IAOEH) bestehen (die Editoren sind prominent in den Tabakdokumenten vertreten)
  • Das IAOEH hat auch Prof. A.s Mobilfunkstudie veröffentlicht

Uiii, so läuft der Hase! :surprised:

Ja wenn das so ist, dann passt noch ein weiteres Puzzle-Teil. Ich meine damit das scheinbar unerklärliche Hickhack um die Retraktion der Reflex-Nachfolgestudie (UMTS). Bekanntlich sollte diese Studie schon kurz nach Bekanntwerden des Fälschungsverdachts zurückgezogen werden und Prof. Rüdiger sagt, er habe ein entsprechendes Schreiben auch an IAOEH geschickt. Vollzogen wurde die Retraktion damals jedoch erstaunlicherweise nicht. Anfang Juni 2008 schlug dann der Wind um, und Hugo Rüdiger berichtete, sowohl Franz Prof. A. als auch er hätten ihr Einverständnis zur Retraktion der UMTS-Studie zurückgezogen. Als Begründung nannte Rüdiger neue entlastende Erkenntnisse, die sich aus einer privaten Befragung der Laborantin Elisabeth K. durch ihn und Prof. Mosgöller am 29. Mai 2008 ergeben hätten.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Prof. A., UMTS-Studie, Tabak, Rüdiger, Mosgöller, Retraktion, IAOEH, Fälschungsverdacht

Klimawandel: verwandt oder verschwägert

Kuddel, Sonntag, 03.01.2010, 15:19 (vor 5198 Tagen) @ Alexander Lerchl

Wenn es wahr ist (und alle Fakten scheinen dafür zu sprechen), dass die Mobilfunk-Hysterie ein gezieltes Ablenkungsmanöver der Zigarettenindustrie war, ist das mMn einer der größten Wissenschaftsskandale der letzten Jahrzehnte.

Selbst wenn es so wäre, ich glaube nicht daß die "Mobilfunkhysterie" allein durch die Zigarettenindustrie hervorgerufen-, sondern allenfalls "geschürt" wurde.

Hier kommen verschiedene Kompomenten zusammen.

Man muß sich ansehen, wer die Bevölkerung im großen Stil per Beratung an der Haustüre, aber auch in Medien über die Gefahren des "Elektrosmogs" informiert.

...nämlich die Gilden der Wünschelrutengänger, Baubiologen und Heilpraktiker, welche sich an den "Grenzwerten der Natur" orientieren.

Die Ergebnisse der "Forschung" werden dabei nur als zusätzliche argumentative Unterstützung für die esoterischen Grundgedanken herangezogen.
Wenn keine ins Konzept passenden Forschungsergebnisse verfügbar sind, reichen der Gilde durchaus auch selbsgebastelte Fallbeispiele und Kasuistiken a la "Waldman-Selsam".

Freilich verschieben echte "Forschungsergebnisse" die Grenze in die Richtung:
Was gestern noch Esoterik war, könnte heute schon Wirklichkeit sein...
und erhöhen damit die Zahl der Mobilfunkkritiker mit Einfluß (Ärzte, Politiker etc).

Andererseits wurden ja auch ungeklärte Effekte gefunden, welche ohne die Kritiker niemals untersucht worden wären (z.B. EEG-Studien).
Ob die Mobiltelefone wirklich so harmlos sind, wird sich erst mit der Zeit herausstellen.

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Wünschelrutengänger, Panikparolen, Hysterie

Klimawandel: verwandt oder verschwägert

Robert, Sonntag, 03.01.2010, 16:42 (vor 5198 Tagen) @ Kuddel

Selbst wenn es so wäre, ich glaube nicht daß die "Mobilfunkhysterie" allein durch die Zigarettenindustrie hervorgerufen-, sondern allenfalls "geschürt" wurde.


Sehe ich auch so, Kuddel.

Dass es denen in den Kram passt: ok. Und dass sie da reininvestiert haben: ok.

Aber dass sie das Ganze in irgendeiner Weise gesteuert, initialisiert oder sonstwie federführend unterstützt haben: glaube ich nicht.
Meiner Meinung nach wäre die Diskussion auch ohne Zigarettenindustrie in ähnlicher Intensität geführt worden.
Es gab schon immer Leute, die von der "Strahlungs"hysterie profitiert haben:
Esoteriker, Hersteller von Schätzeisen, der Buchner von der ÖDP (dass der was mit der Zigarettenindustrie zu tun hat, glaubt sicher keiner). In den 90ern gab es schon die Warner vor den Mikrowellenherden. Bezahlt von Philip Morris?

Wenn man jetzt so tut, als würde die Zigarettenindustrie hinter allem stecken - und so kommem für mich die Beiträge von Sektor3 rüber - warum sollte dann die nicht minder mächtige Mobilfunkindustrie kein ähnliches Unwesen treiben? Lerchl kaufen zum Beispiel. Und diverse andere. Oder die Feinstaub-, BSE,- Klimahysterie ankurbeln, um die Gefahren des Mobilfunks unter den Teppich zu kehren?


Wenn man da nicht aufpasst, bereitet man den Boden für Verschwörungstheorien und schürt allgemeines Misstrauen gegenüber Wissenschaftlern. Und das nutzt dann jeder dafür aus, sein eigenes Süppchen zu kochen.
Motto: Die wissenschaftlichen Ergebnisse, die mir nicht in den Kram passen, sind manipuliert. Wissenschaftler sind eh nur Erfüllungsgehilfen der Industrie.

Und das gefällt mir nicht.

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Misstrauen

Warum EMF mMn nach Rauch riecht

H. Lamarr @, München, Sonntag, 03.01.2010, 23:56 (vor 5197 Tagen) @ Robert

Aber dass sie das Ganze in irgendeiner Weise gesteuert, initialisiert oder sonstwie federführend unterstützt haben: glaube ich nicht.
Meiner Meinung nach wäre die Diskussion auch ohne Zigarettenindustrie in ähnlicher Intensität geführt worden.
Es gab schon immer Leute, die von der "Strahlungs"hysterie profitiert haben:
Esoteriker, Hersteller von Schätzeisen, der Buchner von der ÖDP (dass der was mit der Zigarettenindustrie zu tun hat, glaubt sicher keiner). In den 90ern gab es schon die Warner vor den Mikrowellenherden. Bezahlt von Philip Morris?

Soweit ich sektor3 verstanden habe behauptet er nicht, dass die Tabakler die Erfinder der Mobilfunkdebatte sind und hinter allem stecken. Sondern er behauptet, dass die Tabakler neben diversen anderen "gefühlten Bedrohungen" seit längerem auch EMF als Prügelknaben im Blick hatten und dieses Vorhaben mit "Reflex" auch professionell in die Tat umgesetzt haben. "Reflex" ist seit etwa Mitte 2003 einer der wichtigsten Stützen der Mobilfunkkritik, ob ohne "Reflex" die Debatte ganz anders verlaufen wäre vermag ich nicht abzuschätzen. Beweise für die Verstrickung der Tabakler in die EMF-Alarmforschung im Sinne eines Geständnisses der beteiligten Forscher oder kompromittierende Papiere gibt es selbstredend nicht. Aber muss es die überhaupt geben? Ich meine nein, denn wenn eine schlüssige plausible Indizienkette vorliegt, dann verurteilen Gerichte auch dann, wenn der Angeklagte bis zum Schluss seine Unschuld beteuert. Die Frage ist nun, wie schlüssig und überzeugend ist denn die Indizienkette? Ich meine, da gibt es einige durchaus klar erkennbare und massive Kettenglieder, die aber noch nicht zu einer Kette zusammengeschmiedet worden sind. Dafür braucht es keinen Schmidt, sondern einen Schmied, oder auch zwei oder drei ...

Unabhängig vom Verdacht, dass die Zigarettenbarone sich eine EMF-Alarmstudie gekauft haben, halte ich es für wahrscheinlich, dass sie mit viel weniger Geld über Strohmänner einige (wenige!) Websites und Frontleute "betreiben", die das Ziel - EMF als Geißel des 21. Jahrhunderts noch vor Asbest, Feinstaub, Tabak und Vogelmist im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern - nicht am oberen Ende für die Eierköpfe (Forschung, Entscheider) anstreben, sondern damit am unteren Ende beim besorgten Bürger ordentlich Dampf machen. Auch für so eine "Zangenstrategie" gibt es natürlich keine Beweise, sondern wieder nur ein paar Kettenglieder, die darauf warten, zu einer Kette zusammengefügt zu werden. Gelingt dies nicht, mehrt der Verdacht nur die Anzahl der Verschwörungstheorien.

Vielleicht noch einmal der Hinweis, dass keine Heerscharen an Lobbyisten, sondern möglicherweise nur ganz wenige Spitzenfunktionäre dieses rauchige Spiel spielen - und z.B. die breite Masse der BBs zwar munter mitspielt, aber keinen blassen Schimmer davon hat, was auf Verbandsebene in den Chefetagen mit Herrn im Smoking verabredet wurde.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

As time goes by

Sektor3, Sonntag, 10.01.2010, 22:46 (vor 5190 Tagen) @ H. Lamarr

Wikipedia schreibt über den Casablanka-Song:

"Weltberühmt ist der Refrain:
. You must remember this
. A kiss is just a kiss,
. A sigh is just a sigh.
. The fundamental things apply
. As time goes by.

Etwa zu übersetzen mit:
. Denke immer daran:
. Ein Kuss ist nur ein Kuss;
. ein Seufzer ist nur ein Seufzer.
. Die grundlegenden Dinge bleiben,
. während die Zeit vergeht."

Mit Tabak und EMF sieht es ähnlich aus

1952 fiel der Anstieg an Lungenkrebsfällen auf. Verdächtig waren neben dem Rauchen auch chemische Substanzen und ionisierende Strahlung


1962 verursachte das Rauchen noch keinen Lungenkrebs, aber vielleicht (ionisierende) Strahlung
Dr. George L. Saiger (übersetzt):
„Es besteht heute ein Konsens, dass alle Krankheiten mehr als eine Ursache haben…
Ein Beispiel ist Lungenkrebs, sagte er, und mehrere Faktoren der Person und der Umwelt spielen eine Rolle, einschließlich Alter, Geschlecht, Herkunft, Ernährung, chronische Infektionen, die Metaplasis auslösen, Viren, Hormone, Tabakrauch, Arbeitsexposition von Nickel, Chrom, Asbest, anorganische Arsen- und Strahlungs- und Luftverschmutzung.

Diese Fakten können nicht wegdiskutiert werden: Tabakrauch ist keine erwiesene Ursache [für Lungenkrebs]“


1972 war ein aktives Sexleben der beste Schutz gegen Lungenkrebs. Es bestand jedoch Gefahr durch niedrig-dosierte Alphastrahlung.
Dr. L.G.S Rao (übersetzt):
„Der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs ist viel weniger bedeutend als der Zusammenhang zwischen niedrigen Androsteron-Werten und der Krankheit.
John D. Little: (übersetzt):
„Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass, im untersuchten Dosierungsbereich, Alphastrahlung dann eine höhere Lungenkrebs bildende Wirkung erzielt, wenn sie in einer niedrigeren Dosis auf größeres Lungengewebsvolumen einwirkt, als wenn sie in einer viel höheren Strahlungsintensität auf ein relativ kleines Gewebsvolumen einwirkt.“


1982 war zumindest Passivrauchen ungefährlich – Vernon Riley, der wohl erste Forscher, der für die Tabakindustrie EMF und Blut-Hirn-Schranke erforschte, starb

Prof. H. Schievelbein (rückübersetzt)
“Für einen gesunden Erwachsenen kann Passivrauchen eine tatsächliche Belästigung sein, aber bis heute wurde kein Beweis für eine Gesundheitsschädigung erbracht.“

Dr. Vernon Riley:
159. Simulation of RF and Microwave Biological Effects by Handling and Housing-Induced Stress of Experimental Animals. 1978
160. Studies of RF Radiation Effects on Blood-Brain Barrier Permeability Using Fluorescein and Amino Acids. 1978
163. Intrinsic Effects of Electromagnetic Radiation on Cancer Cells. 1979
164. An Experimental Model for Detecting and Amplifying Subtle RF Field-Induced Cell Injuries. 1979
165. Is the Blood-Brain Barrier Altered by RF Irradiation? 1979
167. Studies of the Blood-Brain Barrier in Mice After Exposure to RF Radiation Using Fluorescein and Unusual Amino Acids.
169. The Effects of Low-Level RF Radiation On the Blood Brain Barrier in Mice and Rats: An Elevation of Naturally-Occurring Amino Acids in Mouse Brain. 1980


1990 war das Leben mit Vögeln schlecht für die Lunge (1972 war es noch das Leben ohne…) und EMF wird seitdem von der Tabakindustrie mit dem Passivrauchen (ETS) verglichen.


2002 Laut Prof. A. war Passivrauchen immer noch ok - und EMF stand unter Krebsverdacht
..."trug Franz Prof. A. bei einem Symposium der „International Commission for Occupation Health” (ICOH) vor, das am 10. April 2002 an der Ludwig-Maximilian Universität München abgehalten wurde – über die Epidemiologie des Passivrauchens."

"Risk Evaluation of Potential Environmental Hazards from Low Energy Electromagnetic Field Exposure Using Sensitive In Vitro Methods (REFLEX) - Introduction",
in Proc. 24th Annual Meeting of the Bioelectromagnetics Society, Quebec, Canada, June 23-27, 2002

Tags:
Krebs, Blut-Hirn-Schranke, Passivrauchen

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