Extrem-ES und die Beugung der Wahrheit ▼ (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 18.04.2009, 21:57 (vor 5481 Tagen)

Wenn Elektrosensible von Ihrer Wahrnehmung von Funkfeldern berichten, dann darf dies kein Skeptiker für bare Münze nehmen, sagt Teilnehmer wuff, weil es diese Wahrnehmung so nicht geben könne, es existiere dafür schließlich kein Sinnesorgan. So weit so gut. Wie aber steht es um andere Aussagen von öffentlich wahrgenommenen ES? Ist hier mit mehr Wahrheit zu rechnen? Dazu ein Fragment (bei etwa 50 % des Beitrags) aus einem ziemlich langen Interview, dass der Extrem-ES Uli Weiner 2007 gegeben hat:

Für uns ist ein Funkloch nicht zur Gaudi oder weil's grad so schön ist, sondern es ist überlebensnotwendig.

Wir brauchen wirklich staatlich garantierte Funklöcher, d.h. Gegenden die funkfrei sind, wo wir normal leben können, mittlerweile sind wir in Deutschland bei über 14 Prozent der Bevölkerung, die Probleme haben, Tendenz stark steigend, d.h. es werden immer mehr. Wir wollen ja alle nicht der Krankenkasse zur Last fallen noch irgendwie der Rentenkasse oder sonst einer sozialen Einrichtung, sondern wir wollen im Prinzip nur normal leben, arbeiten, Familie haben und so weiter.

Mehr wollen wir ja alle gar nicht und dabei wäre es halt sehr gut, wenn man ausgewiesene Funklöcher hat, z.B. wie in Schweden oder Finnland, also in den Ländern von Nokia und Ericsson, die haben den Mobilfunk ja schon länger, die Skandinavier. Dort ist das anerkannte Berufskrankheit, man bekommt eine Art Behindertenausweis und auch das Recht, in einem Funkloch zu leben und das Funkloch ist staatlich garantiert, d.h. es bleibt.

Die Textstellen, die mir nicht nur spanisch, sondern falsch vorkommen oder definitiv falsch sind, habe ich fett markiert. Das "wir" ist mit dabei, weil Uli Weiner im Kontext nur für sich spricht, mit "wir" und noch mehr mit "wir alle" jedoch eine größere Menge vortäuscht. Dieser ausgeprägte Hang, die Anzahl der ES auf Biegen & Brechen groß erscheinen zu lassen, ist mMn symptomatisch für die "Glaubwürdigkeit" von Extrem-ES.

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30885

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Funkloch, Krankenkasse, Behinderung

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum