Australien: Fernsehsdiskussion Mobilfunk und Krebs (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 14.04.2009, 20:58 (vor 5463 Tagen)
bearbeitet von Doris, Dienstag, 14.04.2009, 22:10

Australien: ABC-Sendung zum Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Krebs

Die Aufzeichnung der Fernsehdiskussion im australischen Fernsehen vom 2. April 2009 ist auf der Plattform "Youtube" verfügbar:
Teil 1 und Teil 2

Quelle: FGF Infoline 09.04.2009

Dieser Fernsehsendung (und noch etlichen weiteren aus der jüngsten Zeit) widmet sich auch der neueste Beitrag bei microwavenews.

In schriftlicher Form gibt es die Beiträge Scientists speak out on mobile phone, cancer link und Wake up call ebenfalls bei microwavenews.

Beide Programme beinhalten ein Interview mit Rodney Croft von ACBR in Melbourne, der kein Krebsrisiko in Zusammenhang mit Mobiltelefonen sieht im Gegensatz zu Dr. Bruce Armstrong, der sich für das Fernsehinterview nicht zur Verfügung stellte. Videoaufzeichnungen von seinen jüngsten Beiträgen zu einem evtl. Gehirntumorrisiko durch Handynutzung sind Bestandteil der Fernsehsendung.

Rodney Croft steht bei Louis Slesin wegen seiner Haltung zu den Interphone Ergebnissen schon länger in der Kritik, da Croft selber erst kürzlich einräumen musste, Effekte in einer Studie festgestellt zu haben, die athermisch begründet sind.
(Die Wirkungen elektromagnetischer Mobilfunk-Felder auf den Alpha-Rhythmus im Elektroenzephalogramm des Menschen.)

Croft wurde auch nach seiner Meinung zur Bewertung der Hirntumorstudien von Dr. Vini Khurana aus dem letzten Jahr befragt. (diese hält Croft für nicht besonders aussagekräftig). Diese Woche wurde nun eine peer review von Dr. Khuranas Forschung in "Surgical Neurology" veröffentlicht. (s.a. Diagnose Funk) Co-Autoren sind Lennart Hardell, Dr. Michael Kundi und der bekannte Neurochirurg Dr. Charles Teo, der in der Fernsehsendung ebenfalls zu Wort kommt.

Vorsorgemaßnahmen, insbesondere für Kinder, werden von fast allen Interviewten als wichtig erachtet. Bis auf Rodney Croft, der auch hier nicht die Meinung teilt.
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Dies und noch vieles mehr gibt es in dem Beitrag von micorwavenews, den ich recht spannend finde. Auch die Wissenschaftler sind sich nicht einig und nur die Zeit wird zeigen, welches "Lager" richtig lag.
Für mich persönlich ist dies noch das Einzige, was mich an der Sache hält, zu erfahren, wer Recht hatte, auch wenn ich nicht glaube, dass sich das irgendwie auf das Nutzungsverhalten auswirken wird. Und dies wiederum ist der Grund, warum ich selber es als immer sinnloser erachte, aktiv tätig zu sein.

Tags:
Krebs, Kinder, Video, Interphone, Hirntumor, Australien, Khurana, Handynutzung

Eine BI am Scheideweg?

H. Lamarr @, München, Dienstag, 14.04.2009, 23:59 (vor 5463 Tagen) @ Doris

Für mich persönlich ist dies noch das Einzige, was mich an der Sache hält, zu erfahren, wer Recht hatte, auch wenn ich nicht glaube, dass sich das irgendwie auf das Nutzungsverhalten auswirken wird. Und dies wiederum ist der Grund, warum ich selber es als immer sinnloser erachte, aktiv tätig zu sein.

Wie steht denn die BI, in der Sie tätig sind, zu dieser Ihrer Entwicklung? Teilt man mehr oder weniger offen Ihre Einschätzung und macht sich Resignation breit - oder sind Sie mit Ihrem Standpunkt ein Außenseiter? Mir ist ehrlich gesagt sowieso nicht ganz klar, wie sich eine BI, die anscheinend keinen konkreten Sendemast vor Ort bekämpft, über mehrere Jahre hinweg halten kann. Was macht diese BI eigentlich, hat sie eine Außenwirkung oder ist sie eher an Weiterbildungsdiskussionen mit sich selbst interessiert?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Eine BI am Scheideweg?

Doris @, Mittwoch, 15.04.2009, 23:20 (vor 5462 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Donnerstag, 16.04.2009, 00:11

Wie steht denn die BI, in der Sie tätig sind, zu dieser Ihrer Entwicklung?

Die hat sich ebenfalls weiterentwickelt, zumindest weitestgehend.
Allerdings hat unsere BI ja einige Mitglieder, die sich anfangs zu uns gesellt haben, als auf einen Sender nahe der Realschule, an der zum damaligen Zeitpunkt ein paar Kinder und Lehrer an Krebs erkrankten, aufmerksam gemacht wurde. Die Mitglieder wissen glaube ich gar nicht mehr, dass sie zu uns gehören. Nur der harte Kern von 8 Leuten besteht letztendlich wirklich noch. Ich glaube, die Veränderung trat ein, als wir mit unserem Messgerät feststellten, dass die "bedrohlichen" Sender, vor denen uns ein schwer Aktiver und gleichzeitig Elektrosensibler immer gewarnt hat, gar nicht das in die Häuser bringt, was wir blindlings glaubten. Ab da nahm dann die Entwicklung seinen Lauf, dass wir uns verstärkt auf hauseigene Funktechnik konzentrierten.

Teilt man mehr oder weniger offen Ihre Einschätzung

offen und ehrlich sind wir auf jeden Fall zueinander. Meine Einschätzung wird größtenteils geteilt, da ich die Informantin bin und schon immer war. Die anderen informierten sich nur anfangs und haben dazu mittlerweile keine Zeit mehr bzw. nehmen sie sich nicht. Sie vertrauen mir, schätzen mich, glauben nicht alles blindlings, aber es ist einfach so, derjenige, der nicht am Ball bleibt, kann nicht wirklich dagegen argumentieren.

und macht sich Resignation breit -

schon immer wieder, aber bei mir am meisten, weil ich eben näher an der Sache bin.

oder sind Sie mit Ihrem Standpunkt ein Außenseiter?

nein, dann könnte ich da nicht mehr sein. Aber sicherlich die Kritischste von allen, was das Gedankengut der 1 G Kritiker betrifft und das steckt trotz Weiterentwicklung in den anderen noch mehr oder weniger drin. Deshalb behaupte ich auch immer, dass die implantierten Urängste bleiben und sicherlich dann wieder hervortreten, wenn jemand krank wird oder sich sonstwas verändert. Schlafstörungen z.B. werden automatisch in Zusammenhang mit Mobilfunk gebracht, auch wenn die Werte egal wie oft man misst, nie über ganz geringe Werte hinauskommen (unter 10 µW). Aber bei den anderen gibt es die einheitliche Auffassung, dass die BI nur weiter existieren kann, wenn ich dabei bleibe, weil ich die Informationen liefere. Auch wenn ich das ganz sicher nach bestem Wissen und Gewissen mache, setzt mir gerade dies immer wieder stark zu. Ich meine da eine Verantwortung zu tragen, die ich nicht tragen möchte. Denn ich habe mir zwar meine Grundmeinung gebildet, aber zweifle immer wieder mal an gewissen Dingen. Ich denke einfach, unbewusst manipuliert man andere und ich bin mir oft nicht sicher, wie stark ich selber mich manipulieren lasse.

Mir ist ehrlich gesagt sowieso nicht ganz klar, wie sich eine BI, die anscheinend keinen konkreten Sendemast vor Ort bekämpft, über mehrere Jahre hinweg halten kann.

2003 war es, als ich das erste Mal mit dem Thema überhaupt konfrontiert wurde. Bis zum damaligen Zeitpunkt habe ich z.B. die Antenne im Ort, die seit 1999 installiert war, nicht mal gesehen. Wir hatten kein Handy und somit war das alles kein Thema für uns. Wir - meine Freundin und ich - wurstelten hier vor Ort mit ein paar anderen Sendemastbekämpfern. Dann hatten wir Kontakt zu dem allseits bekannten Elektrosensiblen im Nachbarort, der uns mit Material fütterte, natürlich mit einschlägigem Material. Danach gab es Veranstaltungen und im Nachbarort bildete sich um den dort aktiven Elektrosensiblen eine neue BI. Diese BI und wir (bzw. ich, meine Freundin zog sich aus der aktiven Arbeit zurück) "fusionierten" dann vor 3 Jahren sozusagen und es kam noch eine Person aus einer weiteren STadt dazu und das ist nun die BI, die es eben immer noch gibt, allerdings ohne den elektrosensiblen Mann, der hat sich u.a. von uns getrennt, als wir nicht mehr spurten und die Senderbekämpfung vom Programm strichen.

Wir fühlen uns übrigens auch immer mehr bestätigt, sich nicht um Sendemasten zu kümmern, da es unserer Erfahrung nach nie besser wurde. So wurde mal ein Vertrag auf einem Hochhaus gekündigt, aber es war nur ein vermeintlicher Erfolg für die Bevölkerung. Der Sender wurde dann erst kürzlich paar Häuser weiter auf einem deutlich niedrigeren Firmendach installiert und ist in dieser Position für die Bevölkerung sicherlich unangenehmer als er vorher war.
Auch hier bei uns im Ort ließ sich letzte Woche ein Firmeninhaber eine Antenne auf sein Fabrikdach installieren. Derselbe Mann finanzierte vor 6 Jahren unser Flugblatt mit, als es darum ging, dass auf einer Firma nebenan ein Sender installiert werden sollte. Ansichten ändern sich und deshalb fühlen wir uns immer mehr bestätigt, dass wir uns da raushalten.

Was macht diese BI eigentlich,

Die trifft sich jeden Monat privat bei einem vom harten Kern. Und genau dies ist der Grund, warum es uns wohl noch gibt. Wir sind menschlich so eine interessante Gruppe, die einmal im Monat bei Essen und Wein einen sehr schönen Abend miteinander erlebt.
Außerdem wollen wir als Ansprechgruppe vor Ort erhalten bleiben, sollten sich irgendwelche Fragen ergeben und bei Bedarf messen wir auch mal, aber auch da ließ das Interesse sehr stark nach. Wir verteilen BfS Schulungsunterlagen an Schulen und arbeiten nur mit "offiziellem" Material.

hat sie eine Außenwirkung

keine große mehr,anfangs waren wir noch aktiver. Daran bin ich auch nicht unschuldig. So würde unsere BI schon mehr Informationsstände bei entsprechenden Veranstaltungen machen und am mobilfunkkritischen Tag haben sie auch jedes Jahr sich mit einem Stand aufgestellt. Ich beteilige mich an derartigen Aktionen gar nicht, und bremse sie dadurch sicherlich aus. Aber sie sind auch selbstkritisch genug, um zu erkennen, dass sich die Bevölkerung eher belästigt fühlt, wenn man sie auf evtl. Handyrisiken anspricht.

oder ist sie eher an Weiterbildungsdiskussionen mit sich selbst interessiert?

so kann man es sehen.

Tags:
Bürgerinitiative

Eine BI am Scheideweg?

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.04.2009, 22:47 (vor 5461 Tagen) @ Doris

Wir verteilen BfS Schulungsunterlagen an Schulen und arbeiten nur mit "offiziellem" Material.

Schade, Sie dürften von den schätzungsweise 200 aktiven BIs in Deutschland die einzige sein, die mit diesem Material arbeitet. Ich gehe allerdings davon aus, dass dies auch bei Ihnen ein Reifeprozess war, und Sie in den bewegten Anfangstagen die Gruselgeschichten von Bürgerwelle, Gigaherz und Co. auf dem Tapeziertisch liegen hatten.

Danke für Ihre offene und umfassende Auskunft. Besonders die Entwicklung der BI über die Jahre hinweg finde ich interessant und konnte stellenweise Parallelen entdecken. Nur der Schluss ist in München ein ganz anderer als bei Ihnen: Die "Funkpause", das Bündnis Münchener Bürgerinitiativen, ist vor ungefähr zwei Jahren sang und klanglos zerfallen. Zu den Treffen erschienen immer weniger - und als es nur noch drei waren haben sie das Handtuch geschmissen. Allerdings waren sich die Mitglieder des Bündnisses auch nie so ganz einig und es gab ständig Meinungsverschiedenheiten. Gründer der Funkpause ist übrigens ein Baubiologe, der mit mir zur Schule gegangen ist und den ich total ausgespeichert hatte. Erst als ich vor ein paar Wochen die Einladung zu einem Klassentreffen samt Teilnehmerliste bekam, ist mir der Zusammenhang klar geworden. Mit ihm hat sich meine Frau am liebsten gestritten. Wenn der wüsste ...!

Meines Wissens gibt es seither im Millionendorf München keine einzige Anti-Mobilfunk-BI mehr. Entweder sind alle Akteure nach Stuttgart gezogen oder die Münchener sind - aus Pleiten klug geworden - einfach nur schlauer als Stuttgarter.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Funkpause

Croft ./. Khurana, Teo, Kundi, Hardell & Carlberg

H. Lamarr @, München, Sonntag, 02.08.2009, 17:09 (vor 5353 Tagen) @ Doris

Croft wurde auch nach seiner Meinung zur Bewertung der Hirntumorstudien von Dr. Vini Khurana aus dem letzten Jahr befragt.

Wie die FGF in ihrer jüngsten Infoline vom 30. Juli 2009 meldet, hat Croft zu dieser Studie eine neue Stellungnahme (vom 28. Juli 2009) verfasst (PDF).

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
FGF, Croft, Khurana

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