Sehr geehrter Herr Oberle (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 06.02.2009, 23:43 (vor 5529 Tagen)

Das Schweizerische Bafu (Bundesamt für Umwelt) denkt über die Mobilfunk-Grenzwerte nach und jeder Schweizer darf versuchen, das Amt in seinem Sinne zu beeinflussen. Ergo machte sich eine Bürgerinitiative auf, und verfasste einen Brief, den nun möglichst viele Schweizer auf eigene Kappe an den Direktor des Amtes auf den Weg bringen sollen. Ziel ist eine Grenzwertsenkung. Die Argumentation dafür hat freilich nur die Durchschlagskraft einer Knallerbse. Aber was rede ich, lesen Sie's doch selber ...

Stellungnahme zur Revision der Verordnung über nichtionisierende Strahlung

Sehr geehrter Herr Oberle

Das Bundesamt für Umwelt plant eine Revision der bundesrätlichen Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) und hat aus diesem Grund zu einer Vernehmlassung eingeladen. Gerne mache ich von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Am 17. September 2007 hat die Europäische Umweltagentur EEA (www.eea.europa.eu) einen Bericht mit etwa 600 Seiten Umfang zu den Risiken nichtionisierender Strahlung vorgestellt. Der umfangreiche Bericht wurde von Mitarbeitern der EEA selbst und qualifizierten Wissenschaftern aus aller Welt verfasst und stellt den aktuellen Stand der Forschung auf diesem Gebiet dar (www.bioinitiative.org). Dem Bericht liegen etwa 2000 Studien zu Grunde. Die EEA vergleicht das gesundheitliche Gefährdungspotential elektromagnetischer Felder für die Bevölkerungen mit demjenigen von Asbest, Nikotin, PCB oder verbleiten Treibstoffen. Es wird den Regierungen der europäischen Länder empfohlen, die geltenden Grenzwerte deutlich und rasch zu senken. Das EU Parlament hat inzwischen auf diesen Bericht reagiert und ihm mit 522 zu 16 Stimmen ebenfalls zugestimmt (Mitteilung des EU Parlaments vom 3. Sept. 2008). Insbesondere empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Kinder und Schwangere sollen vor den gesundheitlichen Auswirkungen der Strahlung geschützt werden ...

Wer noch Nerven dafür hat: Kompletter Brief zum Download

Kommentar: Hat sich leider noch nicht bis in die Schweiz herumgesprochen, dass hier ausgerechnet gleich zu Beginn des Briefes mit zwei der schlimmsten K.o.-Argumente der Kritiker argumentiert wird, nämlich mit diesem und mit jenem.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Warnung, BI, EU, BioInitiative, EEA

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