Großstudie: Augenkrebs & Handy (Forschung)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 14.01.2009, 15:12 (vor 5553 Tagen)

Wissenschaftler der Medizinischen Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Duisburg-Essen konnten keinen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und der Bildung von Augenkrebs erkennen.

In die bisher weltweit größte Studie zu dieser Fragestellung waren etwa 460 Augenkrebs-Patienten und ungefähr 1150 Kontrollteilnehmer nach ihrer Handynutzung befragt worden. Die Studienergebnisse sind gerade in der Fachzeitschrift "Journal of the National Cancer Institute" (USA) veröffentlicht worden.

"Wir konnten statistisch keinen Zusammenhang zwischen Augenkrebs und der Handynutzung von bis zu 10 Jahren feststellen", erklärte dazu Professor Andreas Stang vom halleschen Institut für Klinische Epidemiologie.

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Kommentar: Augen sind deshalb besonders gefährdet, weil der Glaskörper nicht durchblutet ist und von durchströmendem Blut folglich nicht "gekühlt" werden kann. Dies nährte den Verdacht, dass Funkfelder von Handys speziell den Augen Schäden durch punktuelle Erwärmung zufügen könnten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Krebs, Augenkrebs, Stang

Großstudie: Augenkrebs & Handy

caro, Mittwoch, 14.01.2009, 17:56 (vor 5553 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: Augen sind deshalb besonders gefährdet, weil der Glaskörper nicht durchblutet ist und von durchströmendem Blut folglich nicht "gekühlt" werden kann. Dies nährte den Verdacht, dass Funkfelder von Handys speziell den Augen Schäden durch punktuelle Erwärmung zufügen könnten.

Die vermuteten Schäden sind aber vor allem Star und nicht Augenkrebs, oder täusche ich mich? Gibt es eine Untersuchung zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Handy und Star?

Großstudie: Augenkrebs & Handy

Schmetterling @, Mittwoch, 14.01.2009, 20:43 (vor 5553 Tagen) @ caro

Kommentar: Augen sind deshalb besonders gefährdet, weil der Glaskörper nicht durchblutet ist und von durchströmendem Blut folglich nicht "gekühlt" werden kann. Dies nährte den Verdacht, dass Funkfelder von Handys speziell den Augen Schäden durch punktuelle Erwärmung zufügen könnten.

Die vermuteten Schäden sind aber vor allem Star und nicht Augenkrebs, oder täusche ich mich? Gibt es eine Untersuchung zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Handy und Star?

Makulaerkrankungen...ich kenne mittlerweile 3 Personen die auf einer Seite so gut wie blind sind. Über die Ursachen ist man sich nicht so recht im Klaren, "nix genaues weiß man nicht"...man redet von oxidativem Stress und schlechter Durchblutung.


der Schmetterling

Handy + Star = Linsentrübung

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 14.01.2009, 21:56 (vor 5553 Tagen) @ caro

Die vermuteten Schäden sind aber vor allem Star und nicht Augenkrebs, oder täusche ich mich? Gibt es eine Untersuchung zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Handy und Star?

Das EMF-Portal kennt zum Stichwort "Katarakt" drei Studien zur Linsentrübung, die mit Handy-Intensitäten und darüber (z.B. 100 W/m²) gemacht wurden und die allesamt Effekte gefunden haben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Linsentrübung

Microwavenews zur Großstudie: Augenkrebs & Handy

Doris @, Samstag, 17.01.2009, 15:43 (vor 5550 Tagen) @ H. Lamarr

Cell phones do not increase the risk of developing eye cancer, at least for the first ten years of use, according to a group of German researchers led by Andreas Stang at the Martin-Luther-University of Halle-Wittenberg in Halle. This marks a reversal. Eight years ago, Stang reported a possible association in a smaller and less detailed study (see MWN, J/F01, p.9).

This new result is "inconsistent" with his first study, Stang writes in the Journal of the National Cancer Institute (JNCI). That earlier study had only 118 cases of melanoma of the eye and used a "crude exposure assessment" while the new study has 459 cases, with a "very detailed exposure assessment," Stang adds. A questionnaire developed by the Interphone study group was used to assess mobile phone use. The JNCI paper was posted on the journal's Web site on January 13 and will appear in an upcoming issue of its print edition.

Most other epidemiological studies have not found cancer risks after ten years of mobile phone use, though there are indications that longer and more intense cell phone use might lead to a higher incidence of glioma, acoustic neuroma and parotid gland tumors.

Stang declined to offer an opinion about possible long-term melanoma risks. "It would only be wild speculation," he told Microwave News. But, he added, "As long as we do not have empirical data it would be wise to be cautionary." Stang and Karl-Heinz Jöckel, his colleague and coauthor, believe that "we should be especially careful with children."

Peter Inskip, an epidemiologist at the National Cancer Institute, agreed that the risks from ten or more years of cell phone use are still open. But, in an interview, Inskip noted that: "I know of no reason to expect there to be an elevated risk for longer observation periods" [his emphasis].

In a commentary that accompanied Stang's 2001 paper, Inskip argued for a "cautious interpretation" of the melanoma risk. Inskip cited the small size of Stang's study, the rough exposure assessment as well as lack of attention to possible confounders. When asked about Stang's new finding, Inskip stated that he appreciated having "stronger information" in the published literature.

A year after Stang's first paper, Danish-U.S. researchers led by Chrisofer Johansen of the Danish Cancer Society and John Boice of the International Epidemiology Institute reported that they could not find any support for an elevated risk of malignant melanoma of the eye among Danish mobile phone users.

The new paper may be downloaded at no cost. Stang explained that he and Jöckel had paid the journal's fee to allow open access: "We wanted to be sure that everybody in the world has the chance to read the paper."

Quelle: Microwavenews

Kommentar:
Stang erklärte, dass er und Jöckel die Gebühren bezahlt haben um den "offenen Zugriff" auf die Studie zu erlauben. Sie wollten sicher sein, dass jeder auf der Welt die Chance hat das Papier zu lesen.

Ich habe die Studie noch nicht gelesen, werde dies jedoch noch tun. Ich finde das zur Verfügung stellen der Studie für jedermann sehr lobenswert, denn in einer derart kontrovers geführten Diskussion, die soviel Spekulationen und Verdächtigungen beinhaltet, sollte die Möglichkeit bestehen sich uneingeschränkt selber ein Bild machen zu können.

Ich weiß nicht, ob ich das richtig sehe. Aber ich gehe davon aus, dass alle Studien, die nicht öffentlich zugänglich sind, auch wenn ich sie mir kaufen würde, trotzdem nicht öffentlich hier im Forum diskutiert werden dürfte. Deshalb finde ich es auch sehr schade, dass die demnächst veröffentlichte "Porsche-Studie" nur gegen Gebühr zu erhalten ist.

So hat zwar Dr.Lerchl seine UMTS Studie freundlicherweise den Forenteilnehmern angeboten, eine evtl. Diskussion darüber wäre jedoch auch hier nicht möglich. Da die Studie von Dr. Lerchl jedoch Bestandteil des DMF ist, besteht hier wenigstens die Möglichkeit den dortigen Bericht zu lesen, der - davon gehe ich jetzt aus - die Studienergebnisse von Dr. Lerchl 1 : 1 wiedergibt.

Diskutieren erlaubt

H. Lamarr @, München, Samstag, 17.01.2009, 16:03 (vor 5550 Tagen) @ Doris

Aber ich gehe davon aus, dass alle Studien, die nicht öffentlich zugänglich sind, auch wenn ich sie mir kaufen würde, trotzdem nicht öffentlich hier im Forum diskutiert werden dürfte.

Da irren Sie sich, Doris. Selbstverständlich dürfen wir hier auch über Studien diskutieren, die nicht öffentlich zugänglich sind. Dazu ist es erforderlich, dass jemand, der Zugriff auf die Studie hat, Informationen darüber ins Forum einstellt. Unautorisiertes Copy-Paste im großen Stil ist hierbei unzulässig, das Urheberrecht lässt dies nicht zu. Wenn Sie die Information jedoch mit Ihren eigenen Worten umformuliert verpacken, dann ist dies erlaubt. Dazwischen gibt es eine Grauzone, der zufolge ein bisschen was rüberkopiert werden darf, ohne dass es gleich kracht. Genaueres dazu weiß ich leider nicht, vielleicht Anka.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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