unverzichtbar (Allgemein)

caro, Freitag, 05.12.2008, 12:16 (vor 5613 Tagen)

Rom (dpa) - In Italien macht sich angesichts der weltweiten
Finanz- und Wirtschaftskrise wachsende Panik breit. Vier von zehn
Italiener sehen ihren Arbeitsplatz gefährdet, eine große Mehrheit (71
Prozent) fürchtet um den Lebensstandard. Das berichtete das
italienische Sozialforschungsinstitut Censis am Freitag in Rom.
Dabei sei schon 2008 für viele Italiener ein Jahr voller Ängste
gewesen, vor allem auch wegen der zunehmenden illegalen Einwanderung,
der prekären sozialen Lage und der Kriminalität. Auch wenn viele nun
um ihre Ersparnisse bangten oder befürchteten, die Hypothekendarlehen
nicht mehr bezahlen zu können, wollten sie auf einiges nicht
verzichten, darunter Handy und Auto
, stellt das Forschungsinstitut in
seinem Jahresbericht fest.
dpa ka xx n1 tm
051114 Dez 08

unverzichtbar - krank im Kopf ?

Doris @, Freitag, 05.12.2008, 13:10 (vor 5613 Tagen) @ caro

wollten sie auf einiges nicht
verzichten, darunter Handy und Auto

Ich glaube, die Menschen wissen nicht was es bedeutet, wirklich mal mit deutlich weniger Geld auszukommen, sonst würden sie nicht so an Luxusgüter kleben. Wenn es deren größtes Problem ist, eine Zukunft ohne Auto und Handy zu erleben, dann kann eine Finanzkrise vielleicht durchaus was Sinnvolles haben und den Menschen aufzeigen, was wirklich wichtig ist. Also über so blödsinnige Aussagen ärgere ich mich wirklich.

Aber diese Aussage passt auch zu einem anderen Beitrag von Ihnen, caro

Viele Sender verursachen weniger Strahlenbelastung - dieses Märchen kann ich nicht mehr hören. Viele Sender verursachen nur dann weniger Strahlenbelastung, wenn die Betreiber bereit sind, die Sendeleistung entsprechend zu reduzieren.
Bei uns war es allerdings so, dass Sender ein und desselben Betreibers nur 300 Meter voneinander entfernt waren. Trotz dieses engmaschigen Netzes: Volle Sendeleistung an den beiden Standorten und keinerlei Bereitschaft des Betreibers, diese Leistung zu reduzieren. Begründung: Die Indoor-Versorgung....

Was mir immer wieder und auch momentan durch die Diskussion um die niederländische Fragebogenauswertung auffällt, ist folgendes. Die größte Wut, die sich in den mobilfunkkritischen Diskussionen aufbaut, ist die gegen die Netzbetreiber, die als persönlicher Feind der Menschheit angesehen werden. Das liegt vermutlich daran, dass über Jahre hinweg, der Mobilfunkmast systematisch zur Bedrohung hochgezüchtet wurde und der wird von den bösen Netzbetreibern errichtet um die Menschen gesundheitlich zu schädigen. Parallel dazu telefoniert die ganze Welt mobil - auch viele BI-Mitglieder -, will überall mobil telefonieren, will überall erreichbar sein und will laut der o.g. Umfrage wohl vorher auf tägliche Nahrung verzichten als auf die Möglichkeit mobil erreichbar zu sein. Sowas nennt man Suchtverhalten. Ich habe eine Bekannte, die starke Raucherin ist und finanziell sehr knapp steht. Auch ihre Aussage ist, dass sie vorher auf Essen verzichtet bzw. an Nahrung (guten Nahrungsmitteln ?) spart, als auf's Rauchen zu verzichten bzw. einzuschränken. Dieses Suchtverhalten ist es doch auch, welches sowohl die Tabakindustrie als auch die Handyhersteller entspannt zurücklehnen lässt, denn die Süchtigen gewähren ihnen ihr Einkommen. Bei der Mobilfunktechnologie teilt es sich auf, die Handyhersteller können sich entspannt zurücklehnen, die müssen jetzt nur bangen, dass der Markt einfach irgendwann mal übersättigt ist. Die Netzbetreiber sind die Buhmänner, die den Ärger mit den aufgescheuchten BIs ausbaden müssen, da sie das Netz für die Telefonierer errichten müssen, so wie die Straßen für die Autos gebaut wurden. Es sind die Menschen selber durch ihr Verhalten, die dieses Elektrosmogproblem verursachen. Und es sind auch die Menschen, die ihre Gespräche vorwiegend in geschlossenen Räumen führen wollen und deshalb wird eine Indoor-Versorgung gewährleistet. Es sind offensichtlich sehr wenige Menschen, die massiv unter Funkeinfluss leiden, denn sonst würden sie sich mit dem Thema auseinandersetzen und zwangsläufig auch ihr Telefonierverhalten hinterfragen, bzw. hinterfragen müssen. Das zumindest hat Heidi Hentschel getan, die klipp und klar einräumte, dass sie selber so sorglos mit dem Handy telefoniert hat und somit zur Problematik beigetragen hat.
Warum richtet sich der Hass so derart gegen die Netzbetreiber und nicht gegen die, die es wünschen und nicht darauf verzichten wollen? Auch die Netzbetreiber wohnen nicht alle in elektrosmogfreie Oasen und leben auch unter Funkeinfluss. So gibt es zwar irgendwo auf einer Schweizer Seite eine Liste, dass die Manager alle in angeblich solchen Oasen leben, aber das ist doch eigentlich Blödsinn. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade die hochrangigen Vertreter der Mobilfunkindustrie zuhause nicht vernetzt sind bis unters Dach und sich somit ihren eigenen Elektrosmog fabrizieren.

Tags:
, Oase

unverzichtbar - krank im Kopf ?

caro, Freitag, 05.12.2008, 13:56 (vor 5613 Tagen) @ Doris

Viele Sender verursachen weniger Strahlenbelastung - dieses Märchen kann ich nicht mehr hören. Viele Sender verursachen nur dann weniger Strahlenbelastung, wenn die Betreiber bereit sind, die Sendeleistung entsprechend zu reduzieren.
Bei uns war es allerdings so, dass Sender ein und desselben Betreibers nur 300 Meter voneinander entfernt waren. Trotz dieses engmaschigen Netzes: Volle Sendeleistung an den beiden Standorten und keinerlei Bereitschaft des Betreibers, diese Leistung zu reduzieren. Begründung: Die Indoor-Versorgung....


Was mir immer wieder und auch momentan durch die Diskussion um die niederländische Fragebogenauswertung auffällt, ist folgendes. Die größte Wut, die sich in den mobilfunkkritischen Diskussionen aufbaut, ist die gegen die Netzbetreiber, die als persönlicher Feind der Menschheit angesehen werden. Das liegt vermutlich daran, dass über Jahre hinweg, der Mobilfunkmast systematisch zur Bedrohung hochgezüchtet wurde und der wird von den bösen Netzbetreibern errichtet um die Menschen gesundheitlich zu schädigen. Parallel dazu telefoniert die ganze Welt mobil - auch viele BI-Mitglieder -, will überall mobil telefonieren, will überall erreichbar sein und will laut der o.g. Umfrage wohl vorher auf tägliche Nahrung verzichten als auf die Möglichkeit mobil erreichbar zu sein. Sowas nennt man Suchtverhalten. Ich habe eine Bekannte, die starke Raucherin ist und finanziell sehr knapp steht. Auch ihre Aussage ist, dass sie vorher auf Essen verzichtet bzw. an Nahrung (guten Nahrungsmitteln ?) spart, als auf's Rauchen zu verzichten bzw. einzuschränken. Dieses Suchtverhalten ist es doch auch, welches sowohl die Tabakindustrie als auch die Handyhersteller entspannt zurücklehnen lässt, denn die Süchtigen gewähren ihnen ihr Einkommen. Bei der Mobilfunktechnologie teilt es sich auf, die Handyhersteller können sich entspannt zurücklehnen, die müssen jetzt nur bangen, dass der Markt einfach irgendwann mal übersättigt ist. Die Netzbetreiber sind die Buhmänner, die den Ärger mit den aufgescheuchten BIs ausbaden müssen, da sie das Netz für die Telefonierer errichten müssen, so wie die Straßen für die Autos gebaut wurden. Es sind die Menschen selber durch ihr Verhalten, die dieses Elektrosmogproblem verursachen. Und es sind auch die Menschen, die ihre Gespräche vorwiegend in geschlossenen Räumen führen wollen und deshalb wird eine Indoor-Versorgung gewährleistet. Es sind offensichtlich sehr wenige Menschen, die massiv unter Funkeinfluss leiden, denn sonst würden sie sich mit dem Thema auseinandersetzen und zwangsläufig auch ihr Telefonierverhalten hinterfragen, bzw. hinterfragen müssen. Das zumindest hat Heidi Hentschel getan, die klipp und klar einräumte, dass sie selber so sorglos mit dem Handy telefoniert hat und somit zur Problematik beigetragen hat.
Warum richtet sich der Hass so derart gegen die Netzbetreiber und nicht gegen die, die es wünschen und nicht darauf verzichten wollen? Auch die Netzbetreiber wohnen nicht alle in elektrosmogfreie Oasen und leben auch unter Funkeinfluss. So gibt es zwar irgendwo auf einer Schweizer Seite eine Liste, dass die Manager alle in angeblich solchen Oasen leben, aber das ist doch eigentlich Blödsinn. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade die hochrangigen Vertreter der Mobilfunkindustrie zuhause nicht vernetzt sind bis unters Dach und sich somit ihren eigenen Elektrosmog fabrizieren.

Das sind grunsätzliche Ausführungen, mit denen Sie sicherlich Recht haben, liebe Doris. Sie sind aber auch sehr abstrakt und vermischen eine Menge Themen miteinander. Es geht nicht darum, jeden Handy-Nutzer zu attackieren oder zu "heilen" (natürlich ist bei manchen ein Suchtverhalten erkennbar).
Es geht um eine möglichst verträgliche Standortplanung, denn abschaffen werden Sie das Handy nicht mehr. Und an so einer möglichst verträglichen Standortplanung, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner orientiert, hat kein Betreiber ein Interesse. Wir haben damals eine Umfrage im betroffenen Stadtteil gemacht - niemand der Befragten wünschte eine Indoor-Versorgung. Aber man bekommt sie trotzdem. Die Betreiber selbst rücken keinerlei Nutzer-Zahlen für bestimmte Gebiete heraus, der "Bedarf" wird also nicht transparent. Viele Antennen werden "prophylaktisch" errichtet - der Bedarf könnte ja noch kommen...
Ich habe bei uns "hautnah" festgestellt, dass Netzbetreiber nicht gewillt sind, die Sendeleistung herunter zu fahren, auch wenn das ohne Versorgungs-Einschränkungen möglich wäre. Ich habe außerdem erfahren, dass ein Standort nicht optimal gewählt war, um Geld zu sparen. Und statt dessen dann die Antennen einen so starken (mehrmals noch "nachkorrigierten") Downtilt nach unten hatten, dass sie mit voller Sendeleistung auf die unmittelbar benachbarten Häuser sendeten. Offenbar, weil es sonst Interferenzen mit den nur 300 Meter entfernten nächsten, eigenen Anlagen gegeben hätte (sagte uns damals ein Sachverständiger). Die Netzplanung wird offensichtlich sehr oft sehr schludrig betrieben - ich habe Vodafone-Vertreter erlebt, die mit ungeheurer Arroganz völlig veraltete, nicht mehr aktuelle Bebauungspläne mit völlig falschen Entfernungsangaben vorlegten (wie bei uns passiert) oder die manchmal auch gar nicht mehr wissen, wie viele Antennen an einem Standort hängen. Es geht in erster Linie um das schnelle Geld, in zweiter Linie darum, dass die Technik einigermaßen funktioniert, das darf aber auch möglichst wenig kosten. Gesundheitsschutz spielt eine völlig untergeordnete Rolle. Sicherlich wäre das nur durch staatliche Auflagen regulierbar, aber daran hat der Staat kein Interesse.

Tags:
Bauleitplanung

Es fehlt zuweilen am Weitblick

KlaKla, Freitag, 05.12.2008, 18:29 (vor 5613 Tagen) @ caro
bearbeitet von KlaKla, Freitag, 05.12.2008, 19:10

Es geht um eine möglichst verträgliche Standortplanung, denn abschaffen werden Sie das Handy nicht mehr. Und an so einer möglichst verträglichen Standortplanung, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner orientiert, hat kein Betreiber ein Interesse.

Was verstehen Sie unter möglichst verträgliche Standortplanung?
An wessen Bedürfnissen soll sich die Planung orientieren?
Und wie wollen Sie auf die Bedürfnisse neu Zugezogener eingehen?

Die Leute sagen, sie wollen keine Indoor-Versorgung. Und dann klingelt das Handy im Büro und sie gehen ran.

Betreiber agieren nach betriebswirtschaftlichen Kriterien. Keiner will in irgendeiner Weise die Leute schädigen. Und das Betreiber niemanden zusagen die Sendeleistung zu drosseln ist verständlich, man will keinen Präzedenzfall schaffen.

Die Realisierung schlechter Standorte liegt auch an der fehl geleiteten Mobilfunk Agitation.
Beispiel: Ein wirklich guter Standort, Hochhaus 17. Stockwerke lief aus. Ein neuer Vertrag wurden nicht geschlossen, weil die unterschiedlichsten Behauptungen in Umlauf waren und die Eigentümer-Gemeinschaft kein Risiko eingehen wollte. Folge, 4 neue Dach-Standorte wurden realisiert und die Strahlenquellen rückten den Bürgern näher auf den Pelz. Warum diese vier Standorte realisiert wurden, kam erst viel später heraus.

Dass schlampig und mit veralteten Bauplänen gearbeitet wird, liegt wohl daran, dass die BNetztA die eingereichten Unterlagen nicht überprüft. Sie verlassen sich auf die Angaben der Betreiber. Das ist leider nicht neu. Und politische Volksvertreter, stellen unsinnige Forderungen, statt hier aktiv zu werden.

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
, Indoor, Forderung

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