Mit Selbstüberschätzung vor den Karren gespannt ? ▼ (Allgemein)

KlaKla, Sonntag, 30.11.2008, 10:08 (vor 5598 Tagen)

Politik in die Pflicht nehmen
Milte. Wenn den Mitgliedern des Initiativkreises „Kein Mobilfunk-Sendemast in Ostmilte“ am Donnerstag am Ende eines Informationsabends über die Chancen und Risiken des Mobilfunks die Köpfe rauchten, lag das mit Sicherheit nicht an hochfrequentem Elektrosmog, sondern an einem Wust von Informationen, die gut zweieinhalb Stunden lang auf die konzentriert zuhörenden Bürger eingeprasselt waren.

Referent Gerrit Krause, Vorsitzender der Landesinitiative Mobilfunk und Elektrosmog (LIMES), von Uli Weigel, Sprecher des Initiativkreises, als „der“ Experte angekündigt, war bis zu seiner Pensionierung Ingenieur der Nachrichtentechnologie. Unter anderem war er Berater der Landesregierung im Bereich Telekommunikation.
Mobilfunk und Co. machten zunächst einmal nicht krank, es seien vielmehr mechanische, physikalische und chemische Eigenschaften der Geräte, die krank machen könnten, stellte der Fachmann aus dem Bergischen Land klar. Und warnte vor der drahtlosen Kommunikation per Handy oder schnurlosem Telefon, die bisher keine wirksamen Maßnahmen gegen Elektrosmog vorsehe. Die gesetzlichen Grenzwerte, festgelegt in der 26. BImSchV, (Sechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes- lmmissionsschutzgesetzes), schützten lediglich vor elektromagnetischen Feldern mit thermischen Wirkungen, nicht aber vor nichtthermischen Wirkungen, die oft erst nach Jahren spürbar würden.

Krause legte seinen Zuhörern die „Zehn Gebote der drahtlosen Kommunikation“ ans Herz, berichtete über Grenzwerte und Immissionen sowie über Effekte und Schädigungen, die durch Mobilfunk und Co. auftreten können und von Ärzten auch bei sehr geringer Leistungsflussdichte festgestellt worden seien (etwa Verhaltensstörungen bei Kindern, Blutdruckentgleisungen, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle bei jungen Menschen). Es bestehe also durchaus ein Risiko, zu erkranken. Doch: „Nicht jeder Raucher wird krebskrank.“

Es gehe nicht darum, den Mobilfunk, dessen Risiken Ärzte, Makler, Versicherer und Wissenschaftler beschäftigen, zu verteufeln, stellte der Referent klar und zitierte LIMES: „Ja zur mobilen Kommunikation, Nein zum hochfrequenten Elektrosmog.“

„Lassen Sie nicht die Mobilfunkbetreiber zu Planern werden “, warnte Krause. „Wenn Sie nicht in Ihrem Sinne handeln, dann macht es die Mobilfunkindustrie im Sinne ihrer Investoren.“ Die Milter sollten das Instrument der kommunalen Selbstverwaltung wahrnehmen, sich zu Bürger-Initiativen zusammenschließen, Mobilfunk-Konzepte fordern, BUND, Bürgerinitiativen oder Institutionen wie LIMES unterstützen, um die 26. BImSchV zu ändern.

Wenn der Mietvertrag für eine Basisstation erst einmal bestehe, beginne die politische Arbeit. Krause: „Dann müssen Sie den Bürgermeister bewegen, mit dafür zu sorgen, dass die Leistung so runtergedreht oder der Mast so ausgerichtet wird, dass alle im Ort nicht mehr Strahlung als unbedingt nötig aufnehmen. Nicht der Mast muss weg, sondern die Belastung muss runter.“ Die von Mobilfunkbetreibern immer wieder ins Feld geführten Sicherheitsabstände seien „kalter Kaffee“.

Uli Weigels Fazit am Ende des langen Abends: „Wir müssen die kommunale Politik in die Pflicht nehmen.“

Quelle: Westfälische Nachrichten

Kommentar:
G. Krause überschätzt die Komptenz und Einflussnahme der Mobilfunk kritischen Akteure.
Man argumentieren mit Behauptungen und Meinung. Damit beeindrucken man sicher unwissende Bürger aber keine Entscheidungsträger. Wissenschaftliche Erkenntnisse überlagern Behauptungen und Meinungen. Einige wenige Gemeinderäte bedienen sich zu Weilen externer Mobilfunk Standortplaner
1. mangels eigener Fachkompetenz
2. kann man dadurch, bei einigen Bürgern sein politisches Ansehen steigern gerade in Zeiten einer Wahl.

Ein ernst zu nehmender Referent, der sachkundig Aufklärung betreibt, ist er mMn nicht denn auf seiner Webseite finde ich veraltete und vorgefertigten Behauptungen nach Baubiologie Maes, und/oder Waldmann-Selsam Kommentare. Der Folienvortrag verdeutlicht mir, Krause ist auch nur ein Steigbügelhalter, der für geschäftstüchtige Mobilfunk kritische Akteure tätig ist. Sein Schwerpunkt lastet auf externe Standortkonzepte, Minimierung von Strahlenexposition durch Basisstationen. Seine 10 Regeln verdeutlichen mir, er missversteht die Technik. Wissentlich, dass ist für mich die Frage. Man kann mit dem Handy Spiele spielen ohne sich und andere dadurch einer HF-Exposition auszusetzen.

[image]

Zum Nachlesen
Richtlinien für die Begrenzung der Exposition durch zeitlich veränderliche Elektrische, Magnetische und Elektromagnetische Felder (bis 300 GHz)

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=26627

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Struktur, Geschäft, Bauleitplanung, Rentner, Maes, Selbstüberschätzung, Bündnis, Blendwerk, Standortkonzept, Netzwerk, 26. BImSchV, Multiplikator, Verhaltensstörung, Krause, Steigbügelhalter

Der Bock als Gärtner

AnKa, Sonntag, 30.11.2008, 11:17 (vor 5598 Tagen) @ KlaKla

Sein Schwerpunkt lastet auf externe Standortkonzepte, Minimierung von Strahlenexposition durch Basisstationen.

Wenn dieser "Experte" Senderstandorte nach extern versetzen lassen will, also aus der Stadt heraus, dann wird er den Handynutzern ab dann ständig deutlich erhöhte Strahlung am Kopfbereich zumuten.

Wer so etwas heute immer noch so arglos (oder arglistig?) fordert, dem ist nicht zu helfen. Es steht den Städten ja frei, sich solche Scharlatane als Berater hereinzuholen, den Bock also zum Gärtner zu machen. Sie werfen damit des arglosen Bürgers Geld zum Fenster heraus. Das sollte man vor Ort seinen Stadt- und Dorfvertretern bei jeder Gelegenheit deutlich zum Ausdruck bringen. Da ist der mündige Bürger gefragt.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
, Risiko, Handynutzer

Dr. Niessen behauptet das Gegenteil

H. Lamarr @, München, Montag, 01.12.2008, 20:26 (vor 5597 Tagen) @ AnKa

Wenn dieser "Experte" Senderstandorte nach extern versetzen lassen will, also aus der Stadt heraus, dann wird er den Handynutzern ab dann ständig deutlich erhöhte Strahlung am Kopfbereich zumuten.

Dr. Niessen und sein EMF-Institut behaupten, sie könnten Sender aus Wohngebieten heraushalten und zugleich die Belastung der Handy-Nutzer in den Wohngebieten verringern oder zumindest gleich hoch halten. Glauben Sie nicht? Hier steht das aber grün/schwarz auf weiss. Die Frage ist: Stimmt das, oder will Dr. Niessen lediglich seine Fanggründe schützen?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Dr. Niessen behauptet das Gegenteil

Doris @, Montag, 01.12.2008, 23:37 (vor 5597 Tagen) @ H. Lamarr

Dr. Niessen und sein EMF-Institut behaupten, sie könnten Sender aus Wohngebieten heraushalten und zugleich die Belastung der Handy-Nutzer in den Wohngebieten verringern oder zumindest gleich hoch halten. Glauben Sie nicht? Hier steht das aber grün/schwarz auf weiss. Die Frage ist: Stimmt das, oder will Dr. Niessen lediglich seine Fanggründe schützen?

Ich finde es gut, dass Sie diese Frage erneut zum Thema machen und hoffe, dass wir dieses Mal das Thema wirklich ergründen. Angerissen wurde es bereits hier und auch hier. Im letzten Beitrag wollten Sie ja einen Netzbetreiber um eine faire Stellungnahme bitten. Ich muss einfach auch mal kritisch anmerken, dass auch hier im Forum, das für Fakten und Wahrheit stehen möchte, m.E. die eine oder andere Sache rausgeht, die letztendlich nichts als eine persönliche Meinung ist, und sich dann im Laufe der Zeit verselbständigt.
Der Frage, ob ein Standort außerhalb des Ortes, die Belastung für den Handytelefonierer erhöht und wenn ja in welcher Größenordnung, müsst doch hier von jemand beantwortet werden können.
Auf welche Quelle ist die Aussage, der stärkeren (wieviel stärkeren??) Belastung des Handytelefonierers bei Versorgung von Masten außerhalb, denn wirklich zurückzuführen.

Zitat Anka:

Wenn dieser "Experte" Senderstandorte nach extern versetzen lassen will, also aus der Stadt heraus, dann wird er den Handynutzern ab dann ständig deutlich erhöhte Strahlung am Kopfbereich zumuten.

Gilt dann Ihre Kritik auch den "Experten" der Betreiberseite, die sich bei der Standortwahl am allerwenigsten Gedanken über die Belastung des Handytelefonierers machen. Ich weiß nicht, wo Sie zuhause sind, aber schauen Sie sich doch mal in ländlichen Gegenden um, dann sehen Sie, was die "Experten", denen Ihre Kritik vermutlich nicht gilt, für Standorte auswählen. Manche Ortschaften werden von recht weit entfernten Sendern versorgt und auch dort werden Handys benutzt.

Auch hier geht es um "Profitgier", warum die in diesem Fall nicht so stark kritisiert wird, als die Profitgier der mobilfunkkritischen Netzplaner, das habe ich bis heute noch nicht richtig begriffen.

Unabhängig davon halte ich persönlich Netzplanungen trotzdem für unnütz,

...da zum einen für teures Geld wenige Menschen vor etwas geschützt werden sollen, was sich fast alle Menschen in wesentlich höherer Stärke freiwillig antun,

...dies wohl nur in Orten/Städten mit begrenzter Einwohnerzahl möglich ist. Da wird dann m.E. ein "Schutz" propagiert, den man den Städtebewohnern nicht ermöglichen kann, was einfach auch Ängste erzeugen kann und

...letztendlich halte ich das Ganze sowieso für überholt, da sich das Telefonierverhalten verändert hat und die Netzplaner darauf wohl irgendwann reagieren werden und müssen. Der größte Teil der Gespräche werden nicht im Freien sondern in Gebäuden geführt und deshalb werden die Sender einfach noch näher an die Telefonierenden ran müssen, damit dem Wunsch nach uneingeschränktem Telefonierem aus jedem Winkel des Gebäudes gewährleistet bleibt. Während in denke, dass für einen guten Handyempfang im Freien der Standort weiter draußen auf den man freie Sicht hat sicherlich nicht nachteiliger ist, als ein Standorte auf einem Hausdach, der auf Hindernisse stößt, sind sie jedoch evtl. für Gespräche in Gebäuden eher von Nachteil. Aber für ein Gespräch in Gebäuden kann auch durchaus nachteilig sein, wenn der Sender innerorts steht. Nur scheint das niemand zu stören, weder den Telefonierenden, noch den Netzbetreiber.

Wen können wir nun fragen, wem vertrauen wir und vor allen Dingen, wer von den "Nicht-Kritikerseite" hat den Mut hier ehrlich zu antworten.

Ich glaube, dass Herr Wölfle diese Frage mit Sicherheit beantworten könnte, ob die "Behauptung" von Dr. Niessen nicht bloß eine Behauptung aus "angeblichem Profitdenken" ist. Ob er diese Frage öffentlich und ehrlich beantworten würde, da bin ich mir nicht so sicher.

Tags:
Nießen, Wohngebiet, Immission, Standortplaner, Kommerz, Handynutzer, EMF-Institut

T-Mobile, RDW oder der Papst?

H. Lamarr @, München, Montag, 01.12.2008, 23:57 (vor 5597 Tagen) @ Doris

Im letzten Beitrag wollten Sie ja einen Netzbetreiber um eine faire Stellungnahme bitten.

Habe ich damals auch gemacht. Die Anfrage an T-Mobile blieb allerdings ohne jede Resonanz. Ich werde dort mal nachfragen.

Wen können wir nun fragen, wem vertrauen wir und vor allen Dingen, wer von den "Nicht-Kritikerseite" hat den Mut hier ehrlich zu antworten.

Ich glaube, dass Herr Wölfle diese Frage mit Sicherheit beantworten könnte, ob die "Behauptung" von Dr. Niessen nicht bloß eine Behauptung aus "angeblichem Profitdenken" ist. Ob er diese Frage öffentlich und ehrlich beantworten würde, da bin ich mir nicht so sicher.

Wenn alle Stricke reißen, bleibt noch immer das Gutachten der Uni Stuttgart ( schon wieder diese Stuttgarter ;-) ), auf das sich Niessen ja auch stützt. Dies wäre dann freilich die Ochsentour, ich bin mir nicht sicher ob ich mir das antun möchte, nur um dann einen oder zwei substanzielle Absätze hier im Forum abzusondern. Da hoffe ich jetzt mal eher darauf, dass ich jemanden finde, der sich die Auskunft nicht erst aus zig Seiten zusammensuchen muss. Wenn sich RDW dazu breitschlagen ließe soll's mir recht sein denn Zweifler wird es sowieso immer geben, egal ob T-Mobile, RDW oder der Papst Stellung bezieht.

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Wieder mal alle etwas pauschal , ausser Doris

krause99, Dienstag, 02.12.2008, 17:32 (vor 5596 Tagen) @ Doris
bearbeitet von krause99, Dienstag, 02.12.2008, 18:09

Entschuldigung, dass ich nur eine Erwiderung bringe auf alles, was in diesem Thread bisher gesagt wurde.
Ich hänge meine Antwort an Doris, weil ich da am besten anknüpfen kann.

"Ich finde es gut, dass Sie diese Frage erneut zum Thema machen und hoffe, dass wir dieses Mal das Thema wirklich ergründen."

Und ich finde es gut, dass es wenigstens eine Person im Forum gibt, die differenzieren kann, will und es auch tut.

ME kann man die Standortfrage nicht ein für alle mal richtig und eindeutig beantworten. Ich stimme mit Ihnen überein, dass es in der (Groß-)Stadt nicht nach den selben Regeln Standorte bestimmt werden sollten wie auf dem Land.
Ich denke, dass Milte in diesem Sinn ein einfacher Fall sein könnte, wenn alle Polemik und Besserwisserei zur Seite gelegt würde.

Dass dies hier leider wieder der Fall ist, möchte ich mit zwei Stellen belegen:
1.Einschub an AnKa: Zitat Anka:
"Wenn dieser "Experte" Senderstandorte nach extern versetzen lassen will, also aus der Stadt heraus, dann wird er den Handynutzern ab dann ständig deutlich erhöhte Strahlung am Kopfbereich zumuten."

Dass ich jede Erwiderung an Sie mit "Ach AnKa" beginnen muss, tut mir leid. Wie Sie mir auch generell leid tun. Aber lesen Sie doch einfach mal etwas genauer, ehe Sie giften. Der "Experte" will nicht so mal eben Sender nach außerhalb versetzen. Ende an AnKa.

2. Lieber KlaKla
Wenn es Ihnen um Weiterentwicklung unserer Erkenntnisse ginge, so hätten Sie nicht meine alten "10 Gebote" aus einem alten Vortrag vorgestellt, sondern die verbesserte Version, die ich in Milte zitiert habe.
Wie Sie aber aus diesen Geboten, wie auch aus dem ganzen Vortragsabend "meine Senderlastigkeit" konstruieren, veblüfft mich.

Zurück zu Doris:

"Unabhängig davon halte ich persönlich Netzplanungen trotzdem für unnütz, "
Für mich gibt es mehrere Gründe für eine unabhängige Netzplanung, die so gewichtig sind, dass wir alle das Geld dafür ausgeben sollten:

1. nur angerissen an den Beispielen: "Verwässerung der Klimaschutzziele (120g Co2/km erst 2015) durch die Lobbyisten der Autoindustrie" und "100%-Erneuerbare sind leider nicht möglich" möchte ich erinnern, dass es uns alle viel mehr Geld (und Gesundheit) kosten kann, wenn wir die "Böcke als Gärtner" behalten.

2. Ich habe in einer Gesprächsrunde mit dem/einem Entwickler des Auslegungsprogramms für Mobilfunknetze, Prof. Mantar und 4 hochrangigen Mobilfunkvertretern (leider nur Vertrieb) die Frage aufgeworfen, ob nicht viel niedriger dimensionierte Basisstationen auch noch flächendeckend wären.
a. Die (verkürzte) Antwort von Mantar: Ja, man kann das Programm so parametrieren, dass man die problematischen Bereiche einer Funkzelle so eben, aber ausreichend, versorgt und wenn man dann noch die Zellen verkleinert, so käme man zu überraschenden Ergebnissen.

b. Die (verkürzte) Antwort der Betreibern: Wir benutzen dieses Programm und wenn die Bundesregierung uns durch niedrigere Grenzwerte zu weniger Immissionen auffordern würde, wäre das möglich. Aber warum sollten wir dies jetzt tun?

3. Zitat aus BfS-Vorhaben, Schlussbericht: Bestimmung der realen Exposition bei Handynutzung in teilgeschirmten Räumen im Vergleich zur Exposition unter günstigen Bedingungen im Freien. (2006). Seite 9 Zusammenfassung und Seite 27.

...
In [18] wird mittels softwaremodifizierten GSM-Mobiltelefonen das Sendeleistungs-Regelverhalten von Mobiltelefonen in Italien unter realen Bedingungen untersucht. Die Untersuchungen wurden für GSM 900 und GSM 1800 und jeweils für städtische und ländliche Regionen, Innen- und Außenszenarien und stationäre Telefonate und Telefonate in Bewegung durchgeführt. Ergänzend wurden Daten, die von den italienischen Netzbetreibern geliefert wurden, für einen Vergleich hinzugezogen.
Die Ergebnisse in [18] zeigen, dass - abhängig von den verschiedenen Szenarien und Frequenzen - 50% bis 70% der Mobilfunkgespräche mit maximalen Sendeleistungswerten erfolgen. Ein derartiges Verhalten ist primär bedingt durch häufige Zellwechsel, die von der Basisstation gesteuert werden, um die Kommunikationsgüte zu optimieren.
Die Untersuchungen wurden durchgeführt, um für epidemiologische Studien Aussagen treffen zu können, mit welchen mittleren Sendeleistungswerten bei Mobilfunk-Telefonaten zu rechnen ist.
Da die Regelalgorithmen von den Netzbetreibern - teilweise auch in Abhängigkeit vom Hersteller der Basisstation - wählbar sind, kann das italienische Ergebnis nicht eins zu eins nach Deutschland übertragen werden. Die Daten liefern dennoch interessante Hinweise für wertende Vergleiche.

In [17] wird die Leistungsregelung eines GSM-Mobiltelefons unter realen Betriebsbedingungen in Deutschland untersucht. Mit einem Mobiltelefon (Sagem OT 76M) werden die GSM-Signalisierungsdaten der Luftschnittstelle über die im Mobiltelefon vorhandene Schnittstelle in einen Laptop ausgelesen. Anhand dieser Daten und den GPS-Koordinaten werden entlang eines Messweges Parameter wie Sendeleistung, Empfangspegel und verwendete Basisstation aufgezeichnet.
Die Auswertung in [17] erbrachte, dass die Regelungsmöglichkeit die die GSM-Technik bietet, nur teilweise voll von den Netzbetreibern im Untersuchungsgebiet genutzt wird. Durch Zellwechsel und Hochregelung bei nicht
optimalen Empfangsbedingungen sind die mittleren Sendeleistungen höher als erwartet.

(Die vorhandenen Regelmechanismen in GSM und UMTS werden bisher also nicht annähernd ausgereizt, gerade auch in Städten. Hier ist anzusetzen und den Betreiber werfe ich bis dahin Gewissenlosigkeit vor.)


Meinen Sie, dass bei Home-Zone & Co die Betreiber auf einmal freiwillig mehr Gewissen zeigen als heute im Freien und freiwillig Geld zur Minimierung in die Hand nehmen?
Ich rechne lieber mit realen, nach max. Profit strebenen Menschen und verzichte auf Home-Zone & Co, solange es keine auf Risikovorsorge ausgerichtete Gesetze, Regeln und Institutionen gibt.

"Weg mit der Behauptung....!" ...tumb.

AnKa, Dienstag, 02.12.2008, 18:54 (vor 5596 Tagen) @ krause99

1.Einschub an AnKa: Zitat Anka:
"Wenn dieser "Experte" Senderstandorte nach extern versetzen lassen will, also aus der Stadt heraus, dann wird er den Handynutzern ab dann ständig deutlich erhöhte Strahlung am Kopfbereich zumuten."

Dass ich jede Erwiderung an Sie mit "Ach AnKa" beginnen muss, tut mir leid. Wie Sie mir auch generell leid tun. Aber lesen Sie doch einfach mal etwas genauer, ehe Sie giften. Der "Experte" will nicht so mal eben Sender nach außerhalb versetzen. Ende an AnKa.

Aus den Vortragsfolien ist sicher vieles (zumeist Angstschürendes) zu entnehmen, aber sicher nicht, daß dieser mobilfunkkritische Experte "nicht so mal eben Sender nach außerhalb versetzen" will. Mancher liest etwas in einen Text hinein, das nicht drinsteht. Sie lesen sogar etwas heraus, das nicht drinsteht.

Es steht drin:

"Weg mit der Behauptung, dass die Betreiber aus funktechnischen Gründen die Sender in sehr engen Such-kreisen plazieren müssen. (Damit entfällt die häufig einzige Begründung, warum man in Wohngebiete Sender bauen muss)."

Ich weiss nicht, wie Sie das interpretieren. Ich denke, man kann diese tumbe "Weg-mit..." Forderung so interpretieren, dass dem Manne jedenfalls kein auch noch so stichhaltiges Argument ein Gutes ist, das seiner Absicht, Sender aus Wohngebieten zu entfernen, widersprechen würde.

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Sparen erhöht den Energiebedarf

Kuddel, Dienstag, 02.12.2008, 22:07 (vor 5596 Tagen) @ krause99

Meinen Sie, dass bei Home-Zone & Co die Betreiber auf einmal freiwillig mehr Gewissen zeigen als heute im Freien und freiwillig Geld zur Minimierung in die Hand nehmen?
Ich rechne lieber mit realen, nach max. Profit strebenen Menschen und verzichte auf Home-Zone & Co, solange es keine auf Risikovorsorge ausgerichtete Gesetze, Regeln und Institutionen gibt.

Es stimmt, daß die Mobilfunk-Basisstationen deshalb "aufdrehen" und den Wohngebieten näher rücken, um dem Festnetz Kunden abjagen zu können.
Home-Zone fürs Mobiltelefon und auch die neuen Datendienste (Internet per UMTS) erforden ein kräftiges "Durchdringen" der Wohnungen und aus frequenzökonomischen Gründen eine Nähe zum Nutzer.

Was mich daran stört ist zum einen die Verschandelung der Hausdächer und auch der ökologische Aspekt: Der Energiebedarf einer Mobilverbindung ist um ein Vielfaches höher, als einer Festnetzverbindung. Letzteres könnte sich allerdings bald ändern, denn durch den Trend zu VoIP-Telefonie per DSL (Ein DSL Router "heizt" rund um die Uhr mit 6..8 Watt, hinzu kommt der vielfach höhere Energiebedarf des DSLAM im AMT) wird auch der Festnetzanschluß zur Energieschleuder.
Gehen wir von zusätzlichen 10 Watt pro "neuartigem Telefonanschluß" aus (Ob Mobiltelefon oder DSL), so sind das bei 30 Millionen Haushalten 300 Megawatt extra, nur fürs Telefonieren.

Es ist schon verrückt: Der Energieverbrauch steigt, weil die Leute Telefonkosten sparen wollen...

Sender rein in Wohngebiete

H. Lamarr @, München, Sonntag, 22.02.2009, 00:01 (vor 5515 Tagen) @ H. Lamarr

Die Frage ist: Stimmt das, oder will Dr. Niessen lediglich seine Fanggründe schützen?

Mit höheren Sendemasten am Ortsrand kann Dr. Niessen die ungünstige Situation für Handynutzer im Ort vermutlich tatsächlich innerhalb gewisser Grenzen bessern. Der Haken daran ist: Sobald statt einem Sendemast in Ortsmitte oder mitten in einem Wohngebiet dort mehre Masten hineingepflanzt werden, genießen Handynutzer noch eine deutlich geringere Funkfeldbelastung gegenüber Niessens Lösung mit hohen Masten am Ortsrand. Ein eindrucksvolles Rechenbeispiel zugunsten der Sender in Ortsmitte gibt es hier.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Nießen, Wohngebiet, Netzplanung

Mit Selbstüberschätzung vor den Karren gespannt ?

AnKa, Sonntag, 30.11.2008, 11:22 (vor 5598 Tagen) @ KlaKla

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Angstschürer 'raus!

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
, Angst

Handy in der Hosentasche: SAR > 2 W/kg

H. Lamarr @, München, Montag, 01.12.2008, 20:32 (vor 5597 Tagen) @ AnKa

Angstschürer 'raus!

Da mir Gerrit Krause nach etlichen Dauertelefonaten durchaus sympathisch ist, halte ich mich wegen Befangenheit in diesem Strang zurück. In der Liste sind freilich ein paar Punkte, deren praktischer Nutzen gegen Null geht, und die aus meiner Sicht ganz eindeutig Retortenbabys sind, ersonnen am grünen Tisch, um auf die hübsche runde Zahl 10 zu kommen.

Wenn schon Tipps, dann aber richtige, zum Beispiel:

Wenn du glaubst, dein Handy unbedingt eingeschaltet in der Hosentasche mitführen zu müssen weil du so maßlos wichtig bist, dann achte wenigstens darauf, dass die Tastatur des Geräts zum Körper zeigt. Denn andersherum getragen zeigt die Antenne zum Körper und dies kann dazu führen, dass der zulässige SAR-Wert von 2 W/kg ausgerechnet im Bereich der Fortpflanzungsorgane überschritten wird.

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