Dr. Zimmer: Mindestens 3-dimensional (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.09.2008, 16:05 (vor 5661 Tagen)

Dr. Guido Zimmer veranschaulicht leicht verständlich, dass bei der Festlegung der Grenzwerte physikalische und chemische Reaktionen der menschlichen Proteine auf die Strahlung durchaus berücksichtigt wurden. Er unterstreicht aber eindrucksvoll, dass sich dies nur auf eindimensionale Strukturen bezieht, während bei Bausteinen von Zellen und Körpergewebe es sich ausnahmslos um (mindestens) drei-dimensionale Strukturen handelt. Sein Fazit: „Der Grenzwert ist in Wirklichkeit nichts wert".

Quelle

Kommentar: Für mich ist dies wieder eine dieser Nachts-ist-es-kälter-als-Draußen-Begründungen, die uns nicht weiter bringen. Ich jedenfalls verstehe bloß Bahnhof. Eindimensionale Strukturen - wovon redet Zimmer da? Und wer bitte erklärt mir Dummerchen, wieso reale geometrische Strukturen sich nicht mehr mit popeligen drei Dimensionen Länge x Breite x Höhe begnügen sollen, sondern auch mal mehr Dimensionen aufweisen dürfen? Ich sehe darin keine "waghalsige Überinterpretation" mehr, sondern Phantasterei. Wobei zur Ehrenrettung von Zimmer gehofft werden darf, dass er diesen verkorksten Waschzetteltext für ein Buch nicht selbst zu verantworten hat, sondern der Verlag.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Bleuel, Zimmer, Berater Kompetenzinitiative

Dr. Zimmer: Mindestens 3-dimensional

Kuddel, Sonntag, 28.09.2008, 19:48 (vor 5661 Tagen) @ H. Lamarr

Dr. Guido Zimmer veranschaulicht leicht verständlich, dass bei der Festlegung der Grenzwerte physikalische und chemische Reaktionen der menschlichen Proteine auf die Strahlung durchaus berücksichtigt wurden. Er unterstreicht aber eindrucksvoll, dass sich dies nur auf eindimensionale Strukturen bezieht, während bei Bausteinen von Zellen und Körpergewebe es sich ausnahmslos um (mindestens) drei-dimensionale Strukturen handelt. Sein Fazit: „Der Grenzwert ist in Wirklichkeit nichts wert".

Der Begriff "eindimensionale Struktur" ist m.M.n. ein Widerspruch in sich.
Eindimensional ist etwas, das sich nur auf einer unendlich dünnen Linie abspielt.
Wie sich chemische Reaktionen mit Proteinen (die ja an sich schon dreidimensional sind) auf einer unendlich dünnen Linie abspielen sollen, ist mir schleierhaft.

Dr. Guido Zimmer wurde übrigens hier schonmal "besprochen".

Sein Tätigkeitsgebiet findet man hier . Er ist Gastroenterologe und Pneumologe (nun im Ruhestand) und hat sich demnach mit Schleimhäuten beschäftigt.

Dr. Zimmer: Mindestens 3-dimensional

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.09.2008, 20:07 (vor 5661 Tagen) @ Kuddel

Eindimensional ist etwas, das sich nur auf einer unendlich dünnen Linie abspielt.

Dem würde ich schon 2-Dimensionalität zugestehen (L x B), dem unendlich kleinen Punkt die 1-Dimensionalität.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

leicht verständlich ....

Kuddel, Sonntag, 28.09.2008, 20:32 (vor 5661 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 28.09.2008, 22:45

In einem eindimensionalen Raum läßt sich die Position eines Punktes mit einer Koordinate (auf einer Linie) beschreiben.
In einem 2-dimensionalen Raum werden zur Beschreibung der Position eines Punktes 2 Koordinaten benötigt (Fläche)
In einem 3-dimensionalen Raum werden 3 Koordinaten zur Beschreibung eines Punktes im Raum benötigt. Eine räumliche Darstellung ist in dem Sinne 3-dimensional (Höhe*Breite*Tiefe).

Um nochmal auf die "eindimensionale Struktur" von Dr. Zimmer zurückzukommen:

Wikipedia beschreibt interessanterweise den Begriff "Struktur" so:
...
In den Naturwissenschaften bedeutet Struktur insbesondere den räumlichen Aufbau von Materie bzw. von materiellen Körpern.
...

Eine "eindimensionale Struktur" ist also ein Paradoxon.

Daraus könnte man ableiten, daß sich Dr.Zimmer entweder begrifflich "vergriffen" hat, oder sich nicht (nur) mit Naturwissenschaften beschäftigt...

Möglicherweise wollte er auch nur zum Ausdruck bringen, daß in der Forschung überwiegend mit zweidimensionalen Zellproben (bzw sehr kleiner 3. Dimension in einer Petrischale) gearbeitet wird und sich diese Ergebnisse nicht 1:1 auf den Menschen übertragen lassen...

In diesem Zusammenhang ist noch etwas interssant, nämlich der Kommentar des Autors des Artikels:
.... Dr. Guido Zimmer veranschaulicht leicht verständlich...

Daraus läßt sich nämlich schließen, daß der Autor selbst nicht verstanden hat, was Dr. Zimmer gesagt hat, obwohl er es als "leicht verständlich" bezeichnet ;-)

Viele Wege führen nach St. Ingbert

H. Lamarr @, München, Montag, 29.09.2008, 00:19 (vor 5660 Tagen) @ Kuddel

In diesem Zusammenhang ist noch etwas interssant, nämlich der Kommentar des Autors des Artikels:
.... Dr. Guido Zimmer veranschaulicht leicht verständlich...

Daraus läßt sich nämlich schließen, daß der Autor selbst nicht verstanden hat, was Dr. Zimmer gesagt hat, obwohl er es als "leicht verständlich" bezeichnet ;-)

Zu einem "Artikel" würde ich diesen Buch-Werbeflyer (Jargon: Waschzettel) nun nicht gerade aufwerten.

Rechts unten ist auf dem Waschzettel übrigens ein interessanter Ortsname zu erkennen, dort nämlich, wo der Verlag sitzt: St. Ingbert.

Klingelt's?

Das Städtchen St. Ingbert hat nicht nur diesen Verlag, sondern auch einen berühmten Sohn, einen Professor der Literatur, der sich im Ruhestand der Mobilfunkkritik zugewendet und eine sogenannte Kompetenzinitiative (KOI) gegründet hat. Ich hatte mich schon gewundert, wieso die KOI so professionell aufgemachte Broschüren herausbringen kann. Naja, das Buch von Frau Bleuel ist ja auch nicht das erste seiner Art aus St. Ingbert, da gab's 2005 schon mal ein Antrittswerk des Professors. Schlimm ist diese Konzentration in St. Ingbert nun keineswegs, erst recht nicht anstößig. Aber bemerkenswert wegen erkennbarer Verbindungslinien zu anderen Akteuren der Szene, Dinge, die sich z.B. auch im Dunstkreis der Stuttgarter BI unschwer ausmachen lassen. So frage ich mich bei KlaKlas Slogan "unabhängige Forschung" jedesmal, was er damit wohl genau meinen mag. Meinen im Sinne: Wer bitteschön ist denn heute noch hüben wie drüben unstrittig unabhängig?

Zurück zum Waschzettel: Was sagen Sie denn zur avisierten 4. Dimension? Soll dies unsinnig verklausuliert etwa einen Mangel an Langzeitstudien reklamieren?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Richter, Bleuel, Ingbert, Röhrig

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