RFID Etikette können med. Geräte empfindl. stören (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 29.06.2008, 16:16 (vor 5772 Tagen)

Wie das Ärzteblatt in seiner Ausgabe vom 25 Juni berichtet, haben niederländische Wissenschaftler im Amerikanischen Ärzteblatt(JAMA 2008; 299: 2884-2890) demonstriert, wie RFID-Etikette, die im medizinischen Bereich zunehmend Verwendung finden, auf einer Intensivstation die Funktion von lebenswichtigen medizinischen Geräten stören können. Ein Verbot wird allerdings nicht gefordert.

Heise Bericht
(lesenswert auch der dort verlinkte Artikel zu RFID-Chips und Krebs)

Beitrag im Ärzteblatt

Abstract der Studie


Quelle: FGF Infoline 26/2008

Tags:
Deutsche Aerzteblatt, RFID

RFID -Lesegeräte können "stören"

Kuddel, Sonntag, 29.06.2008, 17:17 (vor 5772 Tagen) @ Doris

Die Überschrift zum obigen Beitrag ist nicht ganz korrekt.

Nicht die Etiketten können störende Beeinflussen medizinischer Geräte hervorrufen, sondern die Lesegeräte.

Die Etiketten sind passiv, d.h. beinhalten keine eigene Energiequelle und können somit auch nichts aussenden. (Zumindest die in der Logistik verwendeten RFID Chips, schon allein aus Kostengründen)

Beim Lesevorgang erzeugt das Lesegerät ein starkes, magnetisches HF-Wechselfeld.
Die Energie aus dem Wechselfeld wird im Chip des Etikettes zur Gewinnung der Versorgungsspannung benutzt, um die Information des Etikettes zum Lesegerät zurückzusenden.

Im Ärzteblatt ist es auch korrekt wiedergegeben:

So praktisch RFID auch sind, die zur Ablesung erforderlichen elektromagnetischen Wellen sind ein potenzielles Sicherheitsrisiko, wie die Gruppe um Erik Jan van Lieshout von der Freien Universität Amsterdam zeigt.

Wenn man das einmal verstanden hat, merkt man auch, daß die "Gerüchte" um krebsverursachende RFID-Chips nur aus einer Quelle kommen können, welche die physikalischen Zusammenhänge nicht versteht und aus dem Mißverständnis neues Futter für Mobilfunkkritik generiert...wenn RFID-Chips Krebsauslösend sind, dann eher durch chemische Reaktionen (z.B. Weichmacher im Plastikgehäuse)

Autoren können manipulieren

H. Lamarr @, München, Sonntag, 29.06.2008, 17:29 (vor 5772 Tagen) @ Kuddel

Die Überschrift ist nicht ganz korrekt.

Nicht nur die Überschrift ... Der Text des Artikels ist an eben den entscheidenden Stellen derart nebulös, dass der unzutreffende Eindruck erweckt wird, die RFID-Etiketten seien gefährlich. Da "Gefährlichkeit" der Aufhänger des Artikels ist, meine ich, dass die Dramatik hier absichtlich hineingetextet wurde, damit der Aufmerksamkeitswert steigt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Dramatisierungspotenzia

Autoren können manipulieren

Kuddel, Sonntag, 29.06.2008, 17:39 (vor 5772 Tagen) @ H. Lamarr

Telepolis ordne ich sowieso unter "Magazin für Verschwörungstheorien" ein.
Da waren schon manches mal solche "nebulösen" Klopper drin.

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