Neue Geschäfte (Allgemein)

caro, Mittwoch, 23.04.2008, 12:56 (vor 5819 Tagen)

Düsseldorf, 23. Apr (Reuters) - Die Bundesnetzagentur
verschiebt die zweite Runde der Vergabe von UMTS-Lizenzen auf
das Jahr 2009. Voraussichtlich bis Ende dieses Jahres sollten
die Auktionsregeln feststehen, sagte ein Behördensprecher am
Mittwoch. Ursprünglich hatte der Regulierer die zweite Runde für
2008 in Aussicht gestellt. Behördenpräsident Matthias Kurth
sagte: "Die Vergabe weiterer Frequenzen für den breitbandigen
Netzzugang erhält immer größere Bedeutung, da sich die Zahl der
regelmäßigen UMTS-Nutzer von 2005 bis 2007 mehr als verdreifacht
hat."
Der Sprecher begründete die Verschiebung damit, dass eine
reibungslose Versteigerung sorgfältig vorbereitet werden müsse.
Deshalb liege auch eine Vergabe im kommenden Jahr im Zeitplan.
Kurth will den Unternehmen mehr Nutzungsmöglichkeiten für
die Frequenzen geben als bei der Auktion im Jahr 2000. Sie
sollen nicht nur für UMTS, sondern auch für Anwendungen wie den
herkömmlichen Mobilfunkstandard GSM und die Funktechnik WiMAX
genutzt werden können. Bei der ersten Auktion durften die
Lizenzen nur für UMTS und einen vergleichbaren internationalen
Standard genutzt werden. "Durch diesen Ansatz kann eine Vielzahl
von unterschiedlichen Geschäftsmodellen realisiert werden",
sagte Kurth. Auch neue Betreiber sollen zugelassen werden. Die
Unternehmen sollen mit den Frequenzen auch handeln dürfen.
Mit der UMTS-Versteigerung 2000 hatte die Bundesrepublik gut
50 Milliarden Euro erlöst. Die Ausgaben hatten die beteiligten
Mobilfunkunternehmen stark belastet. Zwei der sechs
erfolgreichen Bieter, Mobilcom und Quam, bauten nie ein
Netz auf. Diese Frequenzen sollen nun ebenfalls vergeben werden.
Insgesamt steht mehr Spektrum als bei der ersten Auktion zur
Verfügung.
Die Betreiber können mit den neuen Frequenzen ihre Netze
leistungsfähiger machen, um höhere Übertragungsgeschwindigkeiten
zu erreichen. Damit ließen sich Daten schneller mobil auf Handy
oder Laptop übertragen, auch neue Dienste wie mobiles Fernsehen
wären in besserer Qualität möglich. In Datendiensten sehen die
Unternehmen alternative Einnahmequellen zu den Telefongebühren.
Die Breitbandfrequenzen könnten etwa auch Festnetzanbietern
genutzt werden, etwa um Versorgungslücken in ländlichen Regionen
zu schließen.
nro/zwi/axh
REUTERS

231032 Apr 08

Schönreden im Zeugnisdeutsch

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 23.04.2008, 13:21 (vor 5819 Tagen) @ caro

Die Vergabe weiterer Frequenzen für den breitbandigen Netzzugang erhält immer größere Bedeutung, da sich die Zahl der regelmäßigen UMTS-Nutzer von 2005 bis 2007 mehr als verdreifacht hat.

Solche relativen Werteangaben wie verdreifacht sind verdächtig. Derartige Konstrukte werden in aller Regel dazu genutzt, etwas Unerfreuliches zu verschleiern. Hier z.B. die Information, dass die Anzahl der UMTS-Nutzer sich bei weitem nicht so entwickelt hat, wie erwartet. Verdreifacht klingt im Kontext gut, kann aber ebenso gut bedeuten: von 100 auf 300.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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