Nicht immer g'scheiter: 300 m weiter (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 11.04.2008, 22:02 (vor 5830 Tagen)

O2 will Sendemast neben dem Sportplatz bauen
Von Gerald Modlinger

Zur aktuell laufenden Standortsuche im südlichen Gemeindegebiet von Schondorf informierte Bürgermeister Peter Wittmaack (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass der von der Kommune zunächst angebotene Platz am Wertstoffhof von O2 abgelehnt worden sei. "Das Gelände ist zu flach", habe es zur Begründung geheißen. Daraufhin sei nun ein weiterer Standort im Außenbereich ins Auge gefasst worden: die westlich des Fußballplatzes verlaufende Hangkante, die ebenfalls im Eigentum der Gemeinde ist.

O2 biete an, hier den geplanten 25 Meter hohen Antennenmast zu errichten, der in die Landschaft eingepasst werden soll, wie Wittmaack anfügte. Der Standortvorschlag sei auch bereits dem TSV Schondorf übermittelt worden. "Seitens des Sportvereins gibt es keine Einwände", versicherte Wittmaack.

Ganz ungeteilt war die Zustimmung im Gemeinderat nicht: Wilhelm Wagner (CSU) lehnte den Standort ab: Durch die Entfernung vom Ort und den Mobiltelefon-Nutzern sei eine höhere Sendeleistung erforderlich, argumentierte er. Auch Thomas Betz (CSU) bekundete, "begeistert bin ich überhaupt nicht". Die Antenne befände sich immer noch nah am Ort und es sei "unschön, wenn man den Masten von Süden her sieht". Betz empfahl, noch einmal den Hochbehälter als Standort vorzuschlagen.

"Das haben wir schon angeboten, ist aber abgelehnt worden", erwiderte der Rathauschef, der befürchtete, dies könne "ein frommer Wunsch" bleiben. Wittmaack riet dazu, "lieber die kleinere Kröte zu schlucken", bevor am Ende noch im Dorf eine weitere Mobilfunkstation zu stehen komme.

Ähnlich argumentierte Kurt Bergmaier (Freie Wähler): "Es ist bemerkenswert, dass O2 auf uns eingeht und die Antenne nicht im Ort aufpflanzt, das ist ein großer Erfolg." Durch die 300 Meter Entfernung treffe im bewohnten Bereich nur noch ein Zehntel der Strahlung auf, und am Sportplatz halte man sich allenfalls stundenweise auf.

Vollständige Meldung

Kommentar: Mit einem alten S4-Handy von Siemens könnte in Schondorf nach der Errichtung des Masten live demonstriert werden, was der Versatz um 300 m für die Handynutzer im Dorf an Mehrbelastung bedeutet. Wenn im Nahfeld des Masten niemand im Hauptstrahl liegt, wäre ein Standort im Ort, wie ihn erstaunlich sachkundig Gemeinderat Wilhelm Wagner gefordert hat, gesundheitlich wohl die bessere Alternative gewesen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mehrbelastung, Sendeleistung, Standort

Nicht immer g'scheiter: 300 m weiter

AnKa, Samstag, 12.04.2008, 15:16 (vor 5830 Tagen) @ H. Lamarr

Ähnlich argumentierte Kurt Bergmaier (Freie Wähler): "Es ist
bemerkenswert, dass O2 auf uns eingeht und die Antenne nicht im Ort
aufpflanzt, das ist ein großer Erfolg." Durch die 300 Meter Entfernung
treffe im bewohnten Bereich nur noch ein Zehntel der Strahlung auf, und am
Sportplatz halte man sich allenfalls stundenweise auf.

Das sind nicht die einzigen Folgen.

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