Mobilfunk in Buchendorf (Allgemein)

KlaKla, Freitag, 02.07.2004, 09:08 (vor 7210 Tagen)

Starnberger SZ vom 16.Juni 2004

Nur im kleinen Kreis

von Blanche Mamer

Buchendorf
Der Termin für die sogenannte Info-Veranstaltung mit einem Vertreter der Akustikfirma Müller-BBM zu den erneuten Strahlenmessungen in Buchendorf steht jetzt fest am morgigen Donnerstag den 17.Juni um 18 Uhr, sind die Anlieger des Mobilfunkturms am Leutstettener Weg in Großen Sitzungssaal des Gautinger Rathauses geladen. Die Veranstaltung ist aber nicht öffentlich. Der Termin wurde nur einigen Anwohnern mitgeteilt. Die Veranstaltung sei von Anfang im kleinen Kreis geplant gewesen, hieß es aus dem Rathaus. Es sollte ein völlig informelles Gespräch sein, sagte Bürgermeisterin Brigitte Servatius und zeigt sich erstaunt über die Aufregung. Ein paar Buchendorfer Bürger haben mich angesprochen und mir ihre Ängste mitgeteilt. Ich habe spontan versprochen, sie zu dem Gespräch mit Müller-BBM einzuladen damit sie ihre Fragen an den Experten richten können und mit diesem über die Messorte sprechen können. Es steckt kein Geheimnis dahinter meint die Bürgermeisterin auf SZ-Anfragen. Selbstverständlich werde niemand heimgeschickt, der sich für die Sache interessiere. Nach den Messungen würden die Bürger offiziell informiert.

Quelle: Starnberger SZ, nur für privaten Gebrauch

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Meine Meinungsäußerung

Buchendorf

David, Freitag, 02.07.2004, 10:12 (vor 7210 Tagen) @ KlaKla

Akustikfirma Müller-BBM

Nachtijall ih hör dir trapsen.

Das war genau die Firma die anfangs in Gräfelfing gemessen hat. Ich habe einen Pressebericht, in dem ein Kommentar von Herrn Gisbert Galla wie folgt war. Müller-BBM hatte von einer Positivliste für Standorte abgeraten. Diese zu erarbeiten sei "Hoheit und originäre Aufgabe" der Mobilfunkbetreiber. Vielmehr empfahl er, vorgeschlagene Standorte künftig zu prüfen, indem man berechnet, wie hoch die Belastung in nahen Wohngebieten sein wird, und Alternativen sucht.
Dies sichert der Firma Müller-BBM weitere Aufträge. Hat in Buchendorf wohl funktioniert.
Die Bürgermeisterin selbst sollte nicht versäumen der Firma anzusagen, dass in einer Höhe von ca. 12 m gemessen wird und das im Hauptstrahl. Den da sind die zu erwartenden Messwerte sehr viel höher als 2 m übern Grund, ausserhalb des Hauptstrahles.
Die Grenzwerte werden auch dort bestimmt nicht überschritten. Ist auch kein Wunder, da die Grenzwerte sehr hoch gesteckt sind. Mir ist nicht ein Fall bekannt, in dem der Grenzwert ausserhalb des Sicherheitsabstandes messtechnisch ermittelt wurde. Warum wird von einer Akustikfirma gemessen? Bestehen hier eventuell irgendwelche Seilschaften?

Warum verlangt die Bürgermeisterin nicht einen sogenannten Vorsorgewert (1000 µW/m2) von den Betreibern. Dieser muss messtechnisch nachgewiesen werden und darf nicht überschritten werden. Gemessen werden muss an dem Ort, im Hauptstrahl wo sich Menschen dauerhaft aufhalten. Die Kontrollmessung zahlt der Verursacher (Mobilfunkbetreibern). Voraussetzung der Sendemast befindet sich auf Liegenschaften der Gemeinde. Nur hier kann die Gemeinde die Pachtverträge mitgestalten. Diese Möglichkeit hat auch jeder private Vermieter eines Standortes für eine Mobilfunksendeanlage. Die Stadt München agiert ähnlich.

Nun liebe Buchendorfer last Euch nicht übern Tisch ziehen und macht entsprechende Eingaben an Eure Gemeindevertretung. Informiert Eure Bürgermeisterin und Nachbarn über diese Möglichkeit. Abschaffen werden wir den Mobilfunk nicht mehr.

David

Buchendorf

Gustav, Freitag, 02.07.2004, 13:24 (vor 7210 Tagen) @ David

Bei mir entsteht der Eindruck, dass eine engagierte und ehrlich bemühte Bürgermeisterin vesuchte, neue und andere als bereits eingefahrene Wege zu begehen. Als Ergebnis bleibt stehen, dass sie einer Firma - ich will nicht direkt sagen "Geschäftemacher", denn die Erwähnten haben nach meinen Informationen einen guten und seriösen Ruf - "ein gutes Geschäft verschaffte". Zahlen das die Bürger extra aus ihren Steuern?

Außer Spesen nix gewesen?

Gustav

Folgt Buchendorf dem Gräfelfinger Modell

Heike, Freitag, 02.07.2004, 14:52 (vor 7210 Tagen) @ Gustav

Hey Gustav,

durch was gewinnst du den Eindruck, das díe Bürgermeisterin neue und andere Weg geht, als die bereits eingefahrenen?
Sie hat lediglich messen lassen, um den sogenannten Istzustand der Strahlenbelastung im Ort festzustellen. So hat es in Gräfeling mit genau der gleichen Firma (Akustikfirma Müller-BBM) angefangen. Ein weiteres mal wurde diese Firma aber nicht beschäftigt. Soweit mir bekannt ist, ist das auch auf die Äußerungen eines Mitarbeiters zurückzuführen, der der Meinung ist man sollte den Betreibern keine Vorschriften machen (Festlegung von Standorten). Sehr Betreiber freundlich. Ein gutes Geschäft für den einen, ein gutes Geschäft für anderen. Hier stink's nach Seilschaft. Wenn in Buchendorf aber der Gräfelfinger Weg beschritten wir, kann man mit einem Augenzwinkern ;-) (Akustikfirma) gratulieren. Angeblich besteht ja schon Kontakt zum Gräfelfinger Rechtsanwalt Frank Sommer.

Heike

Folgt Buchendorf dem Gräfelfinger Modell

Gustav, Freitag, 02.07.2004, 23:21 (vor 7210 Tagen) @ Heike

Hey Gustav,

durch was gewinnst du den Eindruck, das díe Bürgermeisterin neue und andere Weg geht, als die bereits eingefahrenen? Sie hat lediglich messen lassen, um den sogenannten Istzustand der Strahlenbelastung im Ort festzustellen. So hat es in Gräfeling mit genau der gleichen Firma (Akustikfirma Müller-BBM) angefangen. Ein weiteres mal wurde diese Firma aber nicht beschäftigt. Soweit mir bekannt ist, ist das auch auf die Äußerungen eines Mitarbeiters zurückzuführen, der der Meinung ist man sollte den Betreibern keine Vorschriften machen (Festlegung von Standorten). Sehr Betreiber freundlich. Ein gutes Geschäft für den einen, ein gutes Geschäft für anderen. Hier stink's nach Seilschaft. Wenn in Buchendorf aber der Gräfelfinger Weg beschritten wir, kann man mit einem Augenzwinkern ;-) (Akustikfirma) gratulieren. Angeblich besteht ja schon Kontakt zum Gräfelfinger Rechtsanwalt Frank Sommer.

Heike

Hallo Heike,

zumindest scheint Frau Servatius aus einem Behörden-Antrags-Verzögerungs-Untätigkeits-Prozess ausgeschert haben wollen. Dass sie zu einer Messfirma auf dem freien Markt Kontakt aufnahm, kann man doch dahingehend interpretieren, dass sie den wiechernden Amtsschimmeln ausweichen wollte, deren "Passivität" sie vielleicht schon zur Genüge kennt.
Ist es denn selbstverständlich, dass behördliche Messungen immer gleich ganz schnell und unkompliziert zu Potte kommen?
Sicher sind währenddessen Fehler passiert. Aber den "Verweis" auf die Mobilfunk-Betreiber, den hört man sicher auch in "den Bürgern dienlichen" Amtsstuben. Wie viele Bürgermeister kooperieren doch eben genauso mit den "verdienstvollen" Mobilfunk-Betreibern!

Die Kombination zu Gräfelfing kann ich nicht ganz nachvollziehen, weil mir - und vielleicht manch anderen Lesern - das ausreichende Hintergrundwissen fehlt. (Gibt es Quellen, wo man sich informieren kann? Hier beim izgmf?)

Ich habe nur gehört, dass Herr Frank Sommer auch nicht nur ein "Menschenfreund" sein soll. Aber Vorsicht, er ist Anwalt. Da sage ich lieber nichts mehr.

Gute Nacht

Gustav

Mobilfunk in Buchendorf

KlaKla, Dienstag, 15.11.2005, 07:59 (vor 6709 Tagen) @ KlaKla

Fortsetzung:

"T-Mobile kann Strahlung reduzieren"

Eines der zentralen Themen auf der Bürgerversammlung in Buchendorf war der Funkturm des Bayerischen Rundfunks (BR). Der vom Gautinger Rathaus beauftragte Rechtsanwalt Frank Sommer betonte: Nur über Verhandlungen mit den Netzbetreibern T-Mobile, O2, E-Plus und Vodafone hätte die Gemeinde Chancen, dass die Ausrichtung der Sendeanlagen optimiert wird. Wegen der erhöhten Strahlung vom BR-Sendemast am Leutstettener Weg hatten Buchendorfer einen Bürgerantrag an die Gemeinde gestellt (wir berichteten).

Über den aktuellen Stand informierte der Buchendorfer Ingenieur Hans Ulrich-Raithel vom Münchner Umweltinstitut. An Hand einer Computeranimation erläuterte er, dass T-Mobile seinen Hauptstrahl so eingestellt habe, dass die elektromagnetische Strahlung den so genannten Salzburger Wert in manchen Zonen übersteige. Da O2 dasselbe Gebiet in Buchendorf und Gauting versorge, aber schwächere Werte erziele, sei er überzeugt, dass T-Mobile seinen Buchendorfer Standort optimieren könne.

Manfred Haider, Fachmann für Elektromagnetische Verträglichkeit, erhebe derzeit umfangreiche Messdaten nach dem "Freie-Sicht-Modell" und der "3-D-Berechnung". Erst letztere spiegle die Wirklichkeit - die schwächere Strahlung im Tal oder hinter abschattenden Gebäuden - wider.

"Sie dürfen sich glücklich schätzen, dass sie eine Gemeinde haben, die so aktiv ist", betonte der auf Mobilfunkfragen spezialisierte Jurist Sommer, der zugleich auch Grünen-Gemeinderat in Gräfelfing ist. Grundsätzlich habe der BR-Sendemast Bestandsschutz. Doch da der Standort als "Sondergebiet Bayerischer Rundfunk" ausgewiesen ist, könnte damit argumentiert werden, dass die geänderte Nutzung in Mobilfunksendeanlage nie beantragt worden ist. Wenn ein Konsens mit den Mobilfunkbetreibern erreicht werde, sähe er darin den schnellsten Weg, eine zufrieden stellende Lösung für alle Beteiligten zu finden.

Quelle: http://www.marktplatz-oberbayern.de/regionen/starnberg/art1615,324396.html?fCMS=e25144e413f891dc65f85e824498d752

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Geschäftsmodell, Umweltinstitut München, Die Grünen, Gauting, Immissionsgutachten, Immission, Sommer, Standortplaner, RA, Haider, Fördern, Elektriker, Ulrich, Chemiker

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