Der Mast ist gekippt (Allgemein)
Liebe Radeweger, herzlichen Glückwunsch von uns allen zu diesem Erfolg!!
MAZ, 27.02.2008
Der Mast ist gekippt
Landkreis lehnt Bauantrag von E-Plus ab / Bürgerinitiative Radewege froh
RADEWEGE -
"Wir sind erleichtert, unser Kampf hat sich gelohnt", sagt Hermann Wiesing, Sprecher der Radeweger Bürgerinitiative (BI). Wie Ulf Schilling von der Bauaufsicht des Landkreises gestern bestätigte, wurde der Ende 2006 von E-Plus gestellte Bauantrag zur Errichtung eines 84 Meter hohen Mobilfunkmastes am Radeweger Rießmietenberg jetzt abgelehnt.
Anders als Schilling geht die BI, die 900 Unterschriften gegen den Mast gesammelt hatte, nicht davon aus, dass Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid eingelegt wird. "Denn die rechtlichen Begründungen sind ziemlich wasserdicht und die Defizite der Antragstellung nicht ohne weiteres auszugleichen", so Wiesing. Bei E-Plus war gestern niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Grund der Ablehnung sind naturschutzrechtliche Belange. Der Stahlgittermast hätte sich sowohl im Landschaftsschutzgebiet (LSG) als auch im Naturpark "Westhavelland" befunden. "Da der Bauherr die erforderlichen Nachweise nicht ausreichend erbracht hat, dass der Funkturm genau an dieser und keiner anderen Stelle stehen muss, wurde keine landschaftsschutzrechtliche Genehmigung und Befreiung erteilt", so Schilling. Noch liege ihm kein Widerspruch von E-Plus auf dem Tisch. Die Frist läuft noch bis Mitte März. Gegebenenfalls könne ein Bauherr bis zum Oberverwaltungsgericht ziehen. Schilling räumt ein, dass es wegen der Naturschutzbelange ein "etwas komplizierteres Verfahren als normal" gewesen sei. Das Vorhaben wurde von allen Beteiligten abgelehnt, darunter die Gemeinde. Die Argumente der BI seien in die Bewertung mit eingeflossen.
Im Ablehnungsbescheid heißt es etwa, dass der Mast aufgrund seiner Höhe von 84 Metern und seiner Eigenschaft als technische Anlage als Fremdkörper in den Landschaftsraum hineinwirke und das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen würde. Des Weiteren würde die Entwicklung der Region als Erholungsgebiet beeinträchtigt. Weiter: "Überwiegende Gründe des Gemeinwohls erfordern die Errichtung der Mobilfunkstation im LSG Westhavelland nicht."
"Die Beurteilung, ob nun jemand Grund zum Jubeln hat oder nicht, steht uns als Behörde nicht zu", betont Schilling. "Wir müssen die Sache neutral betrachten." Er räumte aber ein, dass bei jährlich insgesamt rund 2500 im Landkreis erteilten Baugenehmigungen, der Anteil ablehnender Bescheide gering sei.
"Wir raten auch anderen Bürgerinitiativen, solche Verfahren kritisch zu begleiten", sagt Wiesing. "Wir sind froh über diese Entscheidung, denn für die Entwicklung Radeweges zum sanften Tourismus wäre so ein hoher Funkmast ein schlechtes Markenzeichen." Das sieht Ortsbürgermeister Reimund Riechers, selbst BI-Mitglied, genauso. "Der Schaden für das Dorf und die Region wäre nicht absehbar gewesen."
Sobald die Ablehnung des Kreises rechtskräftig sei, wolle sich die BI auflösen, kündigt Wiesing an. (Von Claudia Nack)
27.02.2008
Kein neues Wahrzeichen
Claudia Nack zur Ablehnung des geplanten Mobilfunkturmes bei Radewege
Die Widerspruchsfrist ist zwar noch nicht vorbei, doch mit dem Ablehnungsbescheid der unteren Bauaufsichtsbehörde ist die wichtigste Hürde genommen. Der Protest der Radeweger hat sich gelohnt. Sie werden zumindest am Rießmietenberg kein neues Wahrzeichen bekommen. Denn mit 84 Metern wäre der Mobilfunkmast dreimal so hoch wie der Radeweger Kirchturm gewesen. Nach dem Nein von Naturschutzbeirat und unterer Naturschutzbehörde waren die Weichen gestellt. Die Genehmigungsbehörde ist mit ihrer Ablehnung der Empfehlung gefolgt, auch wenn sie E-Plus mehrere Fristverlängerungen eingeräumt hatte, um Unterlagen nachzureichen. Die Gemeinde Beetzsee kann aufatmen. In der Tat wäre so ein hoher Gittermast für den sanften Tourismus in der Region kein gutes Aushängeschild, ganz abgesehen von möglichen gesundheitlichen Folgen. BI und Gemeinde, die sich sogar einen Fachanwalt leistete, können sich zu Recht freuen. Denn ohne öffentlichen Druck mit 900 gesammelten Unterschriften, fundierten Argumenten und permanentem Nachbohren, hätte der Bescheid vermutlich anders ausgesehen. Dabei ging es den Radewegern nicht darum, den Mobilfunk grundsätzlich zu verteufeln, sondern den Finger auf einen besonders sensiblen Punkt zu legen. Mit Erfolg.
Quelle: Märkische Allgemeine und h.e.s.e.-Forum
Kommentar:
.......sondern den Finger auf einen besonders sensiblen Punkt zu legen !
Also wenn der sensible Punkt bei einem 84 m !! hohen Funkturm gesehen wird, dann sollten die Radeberger sich mal mit den Intensitäten auseinandersetzen, die sie sich mit ihrem Handy und dem Handteil des DECTs an den Kopf halten.
....wir wollen den Mobilfunk nicht grundsätzlich verteufeln !
nein, nein, telefonieren können wir ja über den Masten, den die anderen eben nicht verhindert bekamen.
...... sobald die Ablehnung des Kreises rechtskräftig sei, wolle sich die BI auflösen
Und hier handelt es sich wirklich um eine BI, der es lediglich darum ging den eigenen Sender zu verhindern, alles andere interessiert nicht.
Was bemängelt werden kann an diesem geplanten Funkturm, dass er mit 84 m Höhe rein optisch wirklich sehr dominant gewesen wäre und dass ein Funkturm in dieser Höhe sicherlich im Laufe der Jahre mit weiteren Antennen bestückt werden wird.