Krebsgefahr in der Nähe von AKW (Allgemein)

Doris @, Samstag, 08.12.2007, 12:46 (vor 5956 Tagen)

Man hat es geahnt, gefühlt, gewusst, aber noch nicht beweisen können. Eine neue Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, legt es jetzt offen: Im Umkreis der 16 deutschen Reaktor-Standorte erkranken Kleinkinder überdurchschnittlich häufig an Leukämie.

Ein Bericht darüber in der Süddeutschen Zeitung

Tags:
SZ, Krebsgefahr

Krebsgefahr in der Nähe von AKW

helmut @, Nürnberg, Samstag, 08.12.2007, 12:50 (vor 5956 Tagen) @ Doris

Man hat es geahnt, gefühlt, gewusst, aber noch nicht beweisen können. Eine neue Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, legt es jetzt offen: Im Umkreis der 16 deutschen Reaktor-Standorte erkranken Kleinkinder überdurchschnittlich häufig an Leukämie.

Ein Bericht darüber in der Süddeutschen Zeitung

Zitat aus den Kommentaren: "..... wer weis schon welche Hintergrundstrahlung von Kernkraftwerken noch ausgeht die wir noch nicht messen können weil wir sie einfach noch nicht kennen?"

Dem Statistiker sind 37 Fälle bestimmt zu wenig um eine Aussage treffen zu wollen (können)

MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

Krebsgefahr in der Nähe von AKW

Doris @, Samstag, 08.12.2007, 23:27 (vor 5955 Tagen) @ Doris

Auch dieser Beitrag dazu ist interessant

Auszug daraus:

Denn verstehen, warum mehr Kleinkinder in der Nähe von Kernkraftwerken an Krebs erkranken, kann niemand. Wissenschaftlich ist es nach bisherigem Kenntnisstand schlicht nicht plausibel, dass eine Strahlendosis, die um mehr als das Tausendfache unter dem Grenzwert liegt - und weit unter dem, was Flugreisen, Röntgenuntersuchungen und die natürliche Strahlung der Erde an Belastung mit sich bringen -, zu bösartigen Tumoren führen soll. Als irritierende Schlussfolgerung bleibt, dass sich der Befund schwerlich wegdiskutieren, aber ebenso schwer erklären lässt.

Krebsgefahr in der Nähe von AKW

RDW, Sonntag, 09.12.2007, 07:49 (vor 5955 Tagen) @ Doris

Auch dieser Beitrag dazu ist interessant

Auszug daraus:

Denn verstehen, warum mehr Kleinkinder in der Nähe von Kernkraftwerken an Krebs erkranken, kann niemand. Wissenschaftlich ist es nach bisherigem Kenntnisstand schlicht nicht plausibel, dass eine Strahlendosis, die um mehr als das Tausendfache unter dem Grenzwert liegt - und weit unter dem, was Flugreisen, Röntgenuntersuchungen und die natürliche Strahlung der Erde an Belastung mit sich bringen -, zu bösartigen Tumoren führen soll. Als irritierende Schlussfolgerung bleibt, dass sich der Befund schwerlich wegdiskutieren, aber ebenso schwer erklären lässt.

Echte Elektrosmog-Fürchter müssten eigentlich noch eine ganz andere Frage stellen: Hat man solche Untersuchungen auch schon in der Nähe von Kohle- oder Wasserkraftwerken gemacht?
Denn Kraftwerke gehen ja schließlich auch mit entsprechenden Generatoren, Umspanneinrichtungen und Hochspannungsleitungen einher.....im Forum von Spiegel Online fragt sich das auch schon ein Leser.

RDW

Krebsgefahr in der Nähe von AKW

H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.12.2007, 00:24 (vor 5955 Tagen) @ Doris

Der "Spiegel" hat ein paar Zahlen mehr ...

Die Forscher waren nach Untersuchungen des deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz zu dem Ergebnis gekommen, dass zwischen 1980 und 2003 im Umkreis von fünf Kilometern um die Reaktoren 77 Kinder an Krebs, davon 37 an Leukämie, erkrankt waren. Im statistischen Durchschnitt seien 48 Krebs- beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten gewesen. Der Studie zufolge treten also zusätzlich 1,2 Krebs- oder 0,8 Leukämieerkrankungen pro Jahr in der näheren Umgebung der Meiler auf.

Weiter ...

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Krebsgefahr in der Nähe von AKW

caro, Montag, 10.12.2007, 13:13 (vor 5954 Tagen) @ H. Lamarr

Der "Spiegel" hat ein paar Zahlen mehr ...

Die Forscher waren nach Untersuchungen des deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz zu dem Ergebnis gekommen, dass zwischen 1980 und 2003 im Umkreis von fünf Kilometern um die Reaktoren 77 Kinder an Krebs, davon 37 an Leukämie, erkrankt waren. Im statistischen Durchschnitt seien 48 Krebs- beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten gewesen. Der Studie zufolge treten also zusätzlich 1,2 Krebs- oder 0,8 Leukämieerkrankungen pro Jahr in der näheren Umgebung der Meiler auf. Weiter ...

Berlin, 8. Dezember (AFP) - Die neue Studie zu gehäuften Krebsfällen bei Kindern, die in der Nähe von Atomkraftwerken wohnen, zieht weitere Prüfungen nach sich: Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) beauftragte die Strahlenschutzkommission, Ergebnisse und Konzept der Studie sowie Ursachenzusammenhänge zu bewerten. Erst danach werde das Ministerium über das weitere Vorgehen entscheiden. Zur Begründung verwies der Minister am Samstag in Berlin darauf, dass bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse «nicht im Einklang> mit Folgerungen aus der Studie stünden. Die Grünen forderten eine schnellere Abschaltung von Atomkraftwerken als bisher geplant.

Das Bundesumweltministerium hob hervor: «Zu den Ursachen der erhöhten Krebsraten enthält die Studie keine Aussagen.> Der Anstieg bei den Krebserkrankungen könne nach derzeitigem Kenntnisstand der Wissenschaft «nicht durch die Strahlenbelastung aus einem Atomkraftwerk erklärt werden>, teilte Gabriel mit. Um das erhöhte Krebsrisiko zu erklären, müsste demnach die Strahlenbelastung der Bevölkerung um mindestens das Tausendfache höher sein. Das Ministerium hob hervor, dass sich die Studie ausschließlich mit dem
statistischen Zusammenhang der Entfernung des Wohnorts von dem jeweiligen Akw befasse.

Aus der neuen Studie des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) geht hervor, dass die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren mit der Nähe zum Reaktorstandort deutlich zunimmt. Im Umkreis von fünf Kilometern um die Reaktoren wurde für den Zeitraum von 1980 bis 2003 ermittelt, dass 77 Kinder an Krebs erkrankten, davon 37 Kinder an Leukämie. Im statistischen Durchschnitt wären 48 Krebserkrankungen beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten. Der Studie zufolge gibt es also zusätzlich 1,2 Krebs- oder 0,8 Leukämieerkrankungen pro Jahr in der näheren Umgebung von allen 16
untersuchten Akw-Standorten.

Die «Süddeutsche Zeitung> berichtete in ihrer Samstagsausgabe, dass die Forscher der Universität Mainz einen klaren Zusammenhang zwischen Nähe des Wohnorts zu Atomkraftwerken und den Häufigkeit von Krebserkrankungen herstellen. Das Blatt zitiert die Forscher mit der Aussage: «Unsere Studie hat bestätigt, dass in Deutschland ein Zusammenhang zwischen der Nähe der Wohnung zum nächstgelegenen Kernkraftwerk zum Zeitpunkt der Diagnose und dem Risiko, vor dem fünften Geburtstag an Krebs (beziehungsweise Leukämie) zu erkranken, beobachtet wird.> Nach einem Mitglied des Expertengremiums, das die Studie betreute, weisen die Daten sogar auf ein erhöhtes Krebsrisiko für Kinder im Umkreis von 50 Kilometern hin.

Grünen-Chef Reinhard Bütikofer mahnte, die Studie müsse ernst
genommen werden und dürfe nicht wieder beiseite gewischt werden. Es sei die wissenschaftlich genaueste Untersuchung, die dazu bisher erstellt worden sei. Dies müsse nun vertieft werden. Doch hob er angesichts der Ergebnisse hervor: «Wir Grüne fordern die beschleunigte Abschaltung gerade der ältesten Atomkraftwerke.> Wer noch immer «für einen längeren Betrieb von Atomkraftwerken oder gar deren Neubau eintritt, handelt völlig verantwortungslos>, erklärte Bütikofer.

Der Energieexperte der Grünen im Bundestag, Hans-Josef Fell, kritisierte: «Die etablierte, meist atomfreundliche Wissenschaft hat die Gefahren der Atomenergie bisher maßlos unterschätzt.> Dabei hätten kritische Wissenschaftler und Ärzte schon lange über eine höhere Krebsrate und Missbildungen in der Nähe von Akw berichtet. Er erklärte: «Hilflos sind die Äußerungen konservativer Wissenschaftler, die festgestellten erhöhten Kinderkrebsraten seien mit den Erkenntnissen der etablierten Wissenschaft nicht erklärbar.« Fell verlangte eine zweite Studie zur Gesundheitsgefährdung der gesamten Bevölkerung.

cp/jp

Quelle: AFP

Erhöhte Krebsraten rund um AKWs - aber kein Nachweis der Ursache.
Das hatten wir doch auch im Fall Mobilfunk schon - ja ja, die Naila-Studie und die wenigen anderen Studien rund um Sendemasten haben angeblich "wissenschaftliche Schwächen". Dennoch gibt es an mehreren Orten erhöhte Krebsraten rund um Mobilfunnk-Basisstationen. Egal worauf sie zurück zu führen sind. Auch bei den AKWs kann man die Ursache für die Leukämie-Fälle nicht benennen. Eine genauso dünne Erkenntnis-Basis also wie beim Mobilfunk.
Nur dass beim AKW die Politiker Alarm schlagen und beim Mobilfunk nicht.

Radio-Tipp: Krebs in der Nähe von Kernkraftwerken

Gast, Montag, 10.12.2007, 17:03 (vor 5954 Tagen) @ Doris

In unserem Magazin B2 IQ - WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG berichten
wir heute Abend über:

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1. Krebs in der Nähe von Kernkraftwerken
Was ist dran an der Mainzer Studie?

Die Studie hat am Wochenende ganz Deutschland erschüttert: Je näher Kinder an einem Atomkraftwerk aufwachsen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie später an Brustkrebs erkranken. Mainzer Wissenschaftler hatten Untersuchungen von 1980 bis 2003 ausgewertet. Ihr Ergebnis: Kinder die in einem Fünf-Kilometer-Umkreis zu einem Kernkraftwerk aufwuchsen, erkrankten viel häufiger an Leukämie als es laut Statistik zu erwarten war. Was ist dran an dieser Studie? Ein Gespräch.

Autor: Martin Schramm

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Sendedatum: Montag, 10.12.2007, 18.05 bis 18.30 Uhr
Programm Bayern2Radio

Krebsgefahr in der Nähe.... verursacht durch EMF ?

Sparco, Dienstag, 11.12.2007, 15:52 (vor 5953 Tagen) @ Doris

Laut http://www.welt.de/wissenschaft/article1448063/Ursachen_fuer_erhoehtes_Krebsrisiko_bleiben_mysterioes.html werden als mögliche Ursache für die Leukämieenstehung die elektromagnetische Felder von den Hochspannungsleitungen der Kraftwerke diskutiert.
Strahlenbiologe T. Jung vom BfS meint dazu:
"Das können wir aber nun ausschließen",... "Denn das Krebsrisiko für Kinder ist auch im Umkreis von 50 Kilometer zu einem Kernkraftwerk noch erhöht."

Nun, via google maps sollte eigentlich die Entfernung zu einer Hochspannungsleitung für jedes der 37 erkrankten Kinder ermittelt werden können - denn ein Blick in die EMF-Forschung bzgl. NF Magnetfelder zeigt generell ein signifikant erhöhtes relatives Risiko für magnetische Flußdichten von >0,4µT, in manchen Studien bereits ab 0,2µT.
Solche Werte konnten (laut Studien) in bis zu 600m Entfernung gemessen werden.
Beispielhaft ausgewählt:
http://emf-portal.femu.rwth-aachen.de/viewer.php?sid=&sform=&aid=6207&l=e
http://www.nature.com/bjc/journal/v83/n5/abs/6691376a.html
http://emf-portal.femu.rwth-aachen.de/viewer.php?sid=&sform=&aid=13427&l=e
http://emf-portal.femu.rwth-aachen.de/viewer.php?sid=&sform=&aid=12023&l=e

Den neuesten Stand zum Thema Kinderkrebs bzw. Leukämie gibt's z.B. hier http://www.rki.de/cln_006/nn_226928/DE/Content/GBE/DachdokKrebs/Broschuere/kid2006,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/kid2006

Auf pdf-Seite 102 steht:
"In Deutschland treten jährlich etwa 1.800 neu diagnostizierte Fälle auf (Anm.: gemeint ist Kinderkrebs). Bei einer Bevölkerungszahl von etwa 13 Millionen unter 15-Jährigen ergibt dies eine Inzidenz von etwa 14 pro 100.000 Kinder dieser Altersgruppe.
Die Wahrscheinlichkeit für ein neugeborenes Kind, innerhalb seiner ersten 15
Lebensjahre eine bösartige Erkrankung zu erleiden, beträgt 207:100.000 (0,2 %); das heißt, bei etwa jedem 500. Kind wird bis zu seinem 15. Geburtstag eine bösartige Krebserkrankung diagnostiziert."

Bzgl. Leukämien liegt die Inzidenz bei etwa 4 pro 100.000
(Siehe auch Grafik auf pdf-Seite 104)
Das sind ca. 520 jährlich neu auftretende Fälle.

"Die Ursachen von Leukämien im Kindesalter sind auch heute noch weitgehend unklar. Umwelteinflüsse wurden lange verdächtigt, einen Großteil kindlicher Leukämien zu verursachen. Inzwischen hat sich für die meisten Umweltfaktoren (ionisierende Strahlung in Niedrig-Dosisbereich sowie nicht-ionisierende Strahlung oder Pestizide) gezeigt, dass, selbst wenn ein schwacher Zusammenhang mit dem Auftreten von Leukämien im Kindesalter nicht ausgeschlossen werden kann, der Anteil dadurch verursachter Fälle doch eher gering ist.
Eine Reihe von Indizien haben mittlerweile verstärkt zu Hypothesen geführt, die infektiösen Erregern eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Leukämien im Kindesalter zuordnen. Vor allem Kinder mit einem im Säuglingsalter nur unzureichend modulierten Immunsystem können ein höheres Leukämierisiko haben.

Vielleicht sind EMF's aber auch nur indirekt verantwortlich ?!?:
Siehe hier http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/156389.html aus dem Jahr 2000.

Gruß
Sparco

Krebsgefahr in der Nähe von AKW

Doris @, Mittwoch, 13.02.2008, 14:11 (vor 5889 Tagen) @ Doris

Man hat es geahnt, gefühlt, gewusst, aber noch nicht beweisen können. Eine neue Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, legt es jetzt offen: Im Umkreis der 16 deutschen Reaktor-Standorte erkranken Kleinkinder überdurchschnittlich häufig an Leukämie.

Auch hier wird erwartungsgemäß kontrovers diskutiert und auch noch lange diskutiert werden

Ärzte kritisieren Dosisargument der Bundesregierung als nicht haltbar

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