Britische Studie - Ergebnisse unspektakulär (Allgemein)
Beruhigung mit leichten Bedenken: Studie über Handy-Strahlung
Britische Mobilfunk-Forscher schließen umfassende Studie ab - die Ergebnisse sind unspektakulär. Nur bei Langzeitgebrauch herrscht weiter Unklarheit
Die Erforschung möglicher Gesundheitsschäden durch Handys und die zugehörigen Sendemasten habe "beruhigende Ergebnisse" erbracht, sagt Lawrie Challis, Leiter des britischen Programms Mobile Telecommunications and Health Research (MTHR). Seine Kommission hat am Mittwoch einen 60-seitigen Report über ihre sechsjährige Arbeit in 23 Projekten vorgelegt. Sie empfiehlt darin, die wissenschaftliche Untersuchung in Zukunft einzuschränken; manche Ansätze sollten nicht weiter verfolgt werden. Eine Sorge solle jedoch weiterhin sein, dass es "ziemlich wenig Information über die Risiken des Langzeitgebrauchs" von Handys gibt, so der Report.
Der Bericht fasst Studien zur Entstehung seltener Gehirntumoren zusammen, die auch vorlagen, als die SZ zuletzt über das Thema berichtete (31.1.2007). Demnach erbringen die meisten Untersuchungen keine belastbaren Ergebnisse. Erst einzelne Arbeiten haben die Schwelle zur statistischen Signifikanz überschritten. Sie zeigen, dass mit langjährigem Gebrauch von Handys die Tumorrate auf der Seite des Kopfes steigt, an die die Nutzer den Apparat gewöhnlich halten. Hier sei weitere Forschung nötig, so Challis. "Wir können nicht ausschließen, dass sich der Krebs in einigen Jahren zeigt", ergänzte er in der BBC.
Beenden sollte man jedoch die Forschung mit so genannten Elektrosensiblen. Diese Menschen klagen über körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen und machen Handys oder Sendemasten dafür verantwortlich. "Die Realität der Symptome steht nicht im Zweifel, aber das bedeutet nicht, dass sie durch elektromagnetische Felder ausgelöst worden sind", heißt es im Report. mehr...
Autor: Christopher Schrader
Quelle: Süddeutsche Zeitung veröffentlicht am 13.09.2007
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Ein weiterer Nachtrag zum Artikel in der SZ
Funkstille über Strahlungsschäden