Zusammenlegung der Handy-Netze (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 02.09.2007, 21:18 (vor 6053 Tagen)

Telekom-Chef René Obermann befürwortet eine gemeinsame Nutzung der Mobilfunk-Infrastruktur durch mehrere Netzbetreiber. In einer Rede in London sieht er das als Ausweg, dem steigenden Kostendruck Einsparungen entgegenzusetzen und fordert von den Regulierungsbehörden, die entsprechenden Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Die Zusammenlegung hätte nicht nur ökonomische Vorteile, auch die Umwelt würde profitieren, da die Belastung durch mehrere Netze, die an einer Stelle parallel betrieben werden müssten, wegfalle.

hier kann's nachgelesen werden...

Immissionsmindernder Vorschlag

H. Lamarr @, München, Montag, 03.09.2007, 00:30 (vor 6053 Tagen) @ Doris

... und fordert von den Regulierungsbehörden, die entsprechenden Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Wissen Sie was das heißt? Bislang ist es den Betreibern nicht erlaubt, eine gemeinsame Netzstruktur zu nutzen, die damalige Reg TP hat dies (voneinander unabhängige Netze) aus Wettbewerbsgründen so verfügt. Ich meine dies vor ein paar Jahren mal in einem der Heftchen des IZMF gelesen zu haben, konnte diese Passage jetzt aber leider nicht mehr für eine ordentliche Quellenangabe finden. Fakt ist, dass die Betreiber bislang von Amts wegen dazu verdonnert sind, auf einem Hausdach nicht einen gemeinsam genutzten Masten samt BTS aufzustellen, sondern eben jeder seine eigene Gerätschaft dort aufstellen muss (Sitesharing). Und so leuchtet dann nicht nur ein Organisationskanal Tag & Nacht mit voller Leistung seine Funkzelle aus, sondern es leuchten deren zwei oder drei oder auch vier. Aus Sicht der Immissionsminimierung, besonders bei nicht stark frequentierten Standorten, scheint mit der Obermannsche Vorschlag durchaus begrüßenswert zu sein. Oder weiß jemand etwas, was dagegen spricht?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Immissionsminimierung

Immissionsmindernder Vorschlag

gast13, Mittwoch, 05.09.2007, 07:23 (vor 6050 Tagen) @ H. Lamarr

Wenn man das auf den Strommarkt übertragen würde, dann müßte aus Wettbewerbsgründen jeder Stromanbieter eigene Stromleitungen, Trafostationen, etc. bauen, oder wie?
Da geht aber auch freier Wettbewerb, obwohl sie ein gemeinsames Netz benutzen. Diese "Wettbewerbsgründe" sind wohl nur vorgeschoben.

Die Anzahl der Betreiber hat wohl auch was mit der Strahlenbelastung zu tun. Ich nehme an, wenn mehrere Betreiber parallel funken, von einem Mast aus, müssen die auch eine höhere Leistung fahren als wenn nur einer funkt...wegen der Interferenzen...weil die sich gegenseitig beeinflussen.
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=14239

Vermutlich sind es profitmaximierende Gründe die gegen ein gemeinsames Netz sprechen.

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Interferenzen

Immissionsmindernder Vorschlag

helmut @, Nürnberg, Mittwoch, 05.09.2007, 14:19 (vor 6050 Tagen) @ gast13

Wenn man das auf den Strommarkt übertragen würde, dann müßte aus Wettbewerbsgründen jeder Stromanbieter eigene Stromleitungen, Trafostationen, etc. bauen, oder wie? Da geht aber auch freier Wettbewerb, obwohl sie ein gemeinsames Netz benutzen. Diese "Wettbewerbsgründe" sind wohl nur vorgeschoben.

Hat man damals vielleicht anders gedacht, kann auf dem politischen Weg sicherlich geändert werden

Die Anzahl der Betreiber hat wohl auch was mit der Strahlenbelastung zu tun. Ich nehme an, wenn mehrere Betreiber parallel funken, von einem Mast aus, müssen die auch eine höhere Leistung fahren als wenn nur einer funkt...wegen der Interferenzen...weil die sich gegenseitig beeinflussen.
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=14239

Nein,
das sind zwei verschiedene Sachen,
Raylauncher spracht vom selben Netzbetreiber, Sie von verschiedenen.

Vermutlich sind es profitmaximierende Gründe die gegen ein gemeinsames Netz sprechen.

Kaum, es kommt auf die Perspektive an.

a) Mehrere Netzbetreiber bauen und kaufen mehrfach die technische Ausrüstung. ----> Arbeitsplätze werden geschaffen, Produktion usw wird angekurbelt

b) Die Mobilfunkunternehmen machen nur noch Marketing usw (wie bisher die Provider)

Ein Unternehmen z.B. Lucent oder Nokia oder ... bauen und betreiben das Netz und vermieten es an die "Marketingunternehmen".

Das Netz für alle Mobilfunkkunden kann zu einem Bruchteil der Kosten gebaut und betrieben werden als die bisherigen 4 in Deutschland.
Die Folge: weniger Arbeitsplätze im Technikbereich und bei den Herstellern, da wesentlich weniger Hardware benötigt wird. "Bisher fahren 4 verschiedene Kollegen zu den (gemeinsamen) Standorten, in Zukunft macht das einer"
Bisher gibt es alles in vierfacher Ausführung, in Zukunft sozusagen nur noch "einfach", den Rest macht die Software.

Hat alles seine Vor- und Nachteile

MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

Immissionsmindernder Vorschlag

gast13, Freitag, 07.09.2007, 08:48 (vor 6048 Tagen) @ helmut

Ja, und wenn dieses ganze Multimediazeugs wegfallen würde bei den Handies dann wäre bestimmt auch weniger Hardware nötig und Arbeitsplätze würden wegfallen.
Ich glaub, die vielen Gäste hier sind eher Mitarbeiter aus der Mobilfunkproduktion, die hier ab und zu reinschauen, ob sie sich schon Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen müssen.

Mir wärs lieber, wenn diese Arbeitsplätze bei der Herstellung von modernen Kabeln für die Datenübertragung anfallen würden.

Von mir aus könnten sie sie oberirdisch an die Hauswände tackern oder den Gehweg entlang verlegen, wenn das Aufgraben der Strassen zu teuer ist.

Schön war´s, als das alles noch die Post machte

helmut @, Nürnberg, Freitag, 07.09.2007, 20:28 (vor 6048 Tagen) @ gast13

Die gesetzlichen Bestimmungen und Verordungen machen nicht die Mitarbeiter der Mobilfunkunternehmen.

Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als zu uns die Leute sagten, Euch muß man mal endlich Konkurrenz machen.

Apropos Kabel? Warum verlegt den fast nur die Telekom die Kabel bis zum Kunden?
Den Konkurrenten ist´s nämlich zu teuer. Die mieten lieber die Leitung der Telekom. Die Telekom soll gefälligst investieren und die anderen drücken die Preise.

Darüber könnte man endlos diskutieren.

Früher war alles besser, oder?

MfG
Helmut

--
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