Forschung: Handys können Krebs auslösen (Medien)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 31.01.2007, 01:19 (vor 6288 Tagen)

Wenn eine seriöse und große Tageszeitung wie die Süddeutsche titelt Handys können Krebs auslösen, dann zieht dies die Schlinge um den Hals der Mobilfunkindustrie wieder ein Stückchen enger.


Studie skandinavischer und britischer Forscher:

Handys können Krebs auslösen

Der langjährige Gebrauch von Mobiltelefonen fördert womöglich das Wachstum von bösartigen Hirntumoren. Neue Untersuchungen zeigen einen Anstieg des Risikos bei Menschen, die seit mindestens zehn Jahren regelmäßig oder besonders intensiv ein Handy benutzen.

Um 39 Prozent erhöht sei bei dieser Bevölkerungsgruppe das Risiko für Gliome, das sind Tumoren im Stützgewebe des Hirns, schreiben Wissenschaftler aus Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen und Großbritannien in der Online-Ausgabe des International Journal of Cancer.

Mehr: Studie skandinavischer und britischer Forscher, SZ vom 30.01.07

Auch interessant: Die Kommentare am Schluss der SZ-Meldung

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Abstrakt der Studie

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 31.01.2007, 10:59 (vor 6288 Tagen) @ H. Lamarr

Zum Abstrakt der Studie

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Forschung: Handys können Krebs auslösen

Karl, Mittwoch, 31.01.2007, 13:05 (vor 6288 Tagen) @ H. Lamarr

Wie lange wirds jetzt wohl dauern, bis wir eine dpa Meldung lesen,

Handy verursachen keinen Krebs!

Wie man's macht, macht man's falsch

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 31.01.2007, 13:45 (vor 6288 Tagen) @ Karl

Wie lange wirds jetzt wohl dauern, bis wir eine dpa Meldung lesen

Nicht nötig, Karl, die Kommentare unter dem SZ-Artikel erledigen das schon, dort sind auch alte Bekannte anzutreffen, die Stimmung machen.

Ist schon kurios. Da wetterte kürzlich der Journalist Krüger in einem Journalistenmagazin darüber, dass die Medien die Mobilfunkproblematik gerne unter den Teppich fächeln - und wenn dann, wie jetzt die SZ, doch mal eine Publikation den Faden an prominenter Stelle aufgreift, dann kommt der Knüppel von der anderen Seite. Einer der Kommentatoren (TCole) droht sogar, den Fall vor den Deutschen Presserat bringen zu wollen. Wenn die üblichen Beschwichtigungsmeldungen nach dem Gießkannenprinzip verbreitet werden, habe ich den TCole aber noch nicht protestieren gehört. Da muss man als Journalist schon ein dickes Fell haben, um nicht ins Räderwerk des Verlaubarungsjournalismus zu geraten.

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Tags:
Presserat

Deutschen Leitmedien unterdrücken Informationen

H. Lamarr @, München, Samstag, 03.02.2007, 20:03 (vor 6284 Tagen) @ H. Lamarr

Da wetterte kürzlich der Journalist Krüger in einem Journalistenmagazin darüber, dass die Medien die Mobilfunkproblematik gerne unter den Teppich fächeln - und wenn dann, wie jetzt die SZ, doch mal eine Publikation den Faden an prominenter Stelle aufgreift, dann kommt der Knüppel von der anderen Seite.

Die taz hat den Krüger-Artikel in Kurzfassung auf ihrer Website, mit einem ziemlich fetzigen Vorspann - päng!

Funkstille
Die deutschen Leitmedien unterdrücken Informationen über Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk - offenbar aus Rücksicht auf zahlungskräftige Werbekunden.

Mehr ...

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Tags:
Krüger, Leitmedien

Mit besten Grüßen von dpa

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 31.01.2007, 18:18 (vor 6287 Tagen) @ Karl

Wie lange wirds jetzt wohl dauern, bis wir eine dpa Meldung lesen,

Handy verursachen keinen Krebs!

Jetzt isses tatsächlich passiert - bitteschön, hier finden Sie die erahnte Schlagzeile aus dpa-Feder:

Kein Beweis für Krebs durch Handys

Wie üblich, drucken diese dpa-Meldung jetzt Zeitungen und Magazine in der gesamten Republik ab. Den aktuellen Stand der Online-Berichterstattung zur umstrittenen Studie kann man sich hier angucken.

Nach wie vor interessant sind die meist kritischen Kommentare unter dem SZ-Artikel. Als ob sich da welche verabredet haben, den SZ-Artikel nach allen Regeln der Kunst madig zu machen. Tatsache ist jedenfalls, dass der Artikel der per E-Mail Meistversandte der vergangenen 24 Stunden aus dem SZ-Repertoire war. ;-) (Stand: 31.01.07 - 18:27)

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Mit besten Grüßen von dpa

Doris @, Mittwoch, 31.01.2007, 22:41 (vor 6287 Tagen) @ H. Lamarr

Jetzt isses tatsächlich passiert - bitteschön, hier finden Sie die erahnte Schlagzeile aus dpa-Feder:

Gallileo hat heute abend einen Bericht über Elektrosmogbelastung in den eigenen vier Wänden gebracht. Ein Baubiologe hat vom Handy bis DECT alles gemessen (auch Niederfrequenz) und es wurden entsprechende Vorsorgemaßnahmen ausgesprochen, wie z.B. nur kurze Telefonate auf dem Handy führen, beim DECT nachts den Stecker ziehen usw.
Anlass war der Artikel in der SZ. So wurde durch diesen Beitrag auch die Leute, die keine SZ lesen bzw. sich nicht mobilfunkkritisch informieren auf das Thema aufmerksam gemacht und das bevor morgen evtl. beschwichtigende Berichte durch dpa in den REgionen verteilt werden.
Offensichtlich kamen heute ein paar von der Befürworterseite, die in regelmäßigen Abständen in den Foren streuen, dass Mobilfunk kein Thema mehr sei und sich eh kein Mensch mehr dafür interessiert leicht ins Schwitzen.

Mit besten Grüßen von dpa

Zulunation, Donnerstag, 01.02.2007, 00:23 (vor 6287 Tagen) @ Doris

Offensichtlich kamen heute ein paar von der Befürworterseite, die in regelmäßigen Abständen in den Foren streuen, dass Mobilfunk kein Thema mehr sei und sich eh kein Mensch mehr dafür interessiert leicht ins Schwitzen.

Wieso? Ist doch ein Thema!

Doris, ich glaube es ist an der Zeit dass auch Sie begreifen, dass es hier nicht um "Gut vs. Böse", "Gewinner vs. Verlierer" oder "Befürworter vs. Kritiker" geht - ich habe in den letzten Tagen in diesem Forum auf jeden Fall einiges dazu gelernt.

zulu

Mit besten Grüßen von dpa

Doris @, Donnerstag, 01.02.2007, 23:33 (vor 6286 Tagen) @ Zulunation

Wieso? Ist doch ein Thema!

Doris, ich glaube es ist an der Zeit dass auch Sie begreifen, dass es hier nicht um "Gut vs. Böse", "Gewinner vs. Verlierer" oder "Befürworter vs. Kritiker" geht - ich habe in den letzten Tagen in diesem Forum auf jeden Fall einiges dazu gelernt.


Wie kommen Sie darauf, dass ich das nicht begreife?
Ich glaube, dass Sie mich und meine Einstellung zu Mobilfunk in keinster Weise kennen. Nur so kann ich Ihre Worte an mich deuten. Denn gerade diese Vorwürfe passen ganz sicherlich nicht zu mir. Ich kenne alle Ihre Beiträge im Wölfle Forum und durch Ihre Präsenz dort im Forum wissen Sie was und auch wen ich meine, wenn ich schreibe, dass in regelmäßigen Abständen gestreut wird, Mobilfunk ist kein Thema mehr und kein Mensch interessiert sich dafür. Und wenn ich sehe, wie hier seit geraumer Zeit im Forum auch wieder gebetsmühlenartig runtergeleiert wird, dass alle Menschen, die behaupten unter Mobilfunkeinfluss zu leiden, Spinner und psychisch Kranke sind, dann schrillen bei mir immer die Alarmglocken.
Und durch Ihre Aktivität im Wölfle Forum wissen Sie auch ganz genau, dass zumindest dort einige STammposter schon seit Jahren ständig schreiben, dass es keinen einzigen Menschen gibt, der je durch Mobilfunkeinfluss erkrankt ist und dass das auch nie sein kann. Deshalb irritieren mich auch jetzt noch Ihre Argumente oben. Aber wenn Sie das so sehen, finde ich das sehr positiv und ich frage Sie, was haben Sie denn begriffen. Um was geht es denn bei dem Thema?

Was mich allerdings auch ganz aufrichtig interessieren würde, ist Ihr letzter Satz. Was haben Sie in den letzten Tagen in diesem Forum denn dazu gelernt? Bin sehr gespannt, ob Sie darauf antworten.

Doris

Doch ein Thema

H. Lamarr @, München, Freitag, 02.02.2007, 00:30 (vor 6286 Tagen) @ Zulunation

Wieso? Ist doch ein Thema!

Mist, wenn man nicht jeden Link nach dem Setzen gleich prüft ... :-(
Ich habe den "hier"-Link oben soeben korrigiert - und geprüft. Wenn er morgen ebenfalls nicht mehr funktioniert: Pech, dann kippt eine Timeout bei Google den Link.

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Nord-Süd-Gefälle: Spiegel hält dagegen

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 31.01.2007, 18:10 (vor 6287 Tagen) @ H. Lamarr

Auch Spiegel-Online weiß was

Handys sorgen nicht für Krebs, aber für Schlagzeilen

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Tags:
Spiegel

Forschung: Handys können Krebs auslösen

KlaKla, Donnerstag, 01.02.2007, 09:26 (vor 6287 Tagen) @ H. Lamarr

Auch interessant: Die Kommentare am Schluss der SZ-Meldung

Übel was da so abgeht.

Der Lobbyismus greift ein.
Kommentare der Mobilfunkbeführworter und dann die
Dpa Meldung: Kein Beweis für Krebs durch Handy

Ist nur zu hoffen, dass der Schreiber Christopher Schrader keinen Ärger bekommt.

Buchtipp: Die Strippenzieher

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Lob der Geduld

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Meine Meinungsäußerung

Forschung: Handys können Krebs auslösen

Doris @, Donnerstag, 01.02.2007, 16:20 (vor 6286 Tagen) @ KlaKla

Ist nur zu hoffen, dass der Schreiber Christopher Schrader keinen Ärger bekommt.

Von seiner Ausbildung her scheint er zu wissen, mit welchem Thema er sich beschäftigt.

Stellungnahme des BfS

H. Lamarr @, München, Freitag, 02.02.2007, 01:43 (vor 6286 Tagen) @ H. Lamarr

Mobilfunk: Studie bestätigt Vorsorgegedanken des BfS

31. Januar 2007 - Zu den heute in der Süddeutschen Zeitung aufgegriffenen Ergebnisse einer Studie in fünf nordeuropäischen Ländern zu möglichen Gesundheitsgefährdungen durch den Gebrauch von Handys erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS):

Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse bestätigen den vom BfS vertretenen Vorsorgegedanken beim Gebrauch von Handys. Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand besteht zwar unterhalb der Grenzwerte keine gesundheitliche Gefährdung durch den Mobilfunk. Allerdings zeigt die Studie auch, dass nach wie vor wissenschaftliche Unsicherheiten bestehen. "Das BfS empfiehlt deshalb, die eigene Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten", erklärt Wolfram König, Präsident des BfS, und ergänzt: "Diese Haltung hat uns bisher nicht nur Lob eingebracht".
Das BfS setzt sich darüber hinaus seit Jahren für die Kennzeichnung besonders strahlungsarmer Handys durch den Blauen Engel ein. Als besonders strahlungsarm gelten Handys mit einem SAR-Wert von 0,6 Watt pro Kilogramm oder weniger. König: "Leider hat die Industrie bisher noch nicht von dieser Kennzeichnung Gebrauch gemacht, auch wenn derzeit etwa ein Drittel aller Handys auf dem Markt diese Bedingung erfüllen". Eine Liste der SAR-Werte aller Handys gibt es auf www.bfs.de .

Bei der jetzt von einigen Medien aufgegriffenen Studie handelt sich um ein Teilergebnis einer größer angelegten Untersuchung, an der sich insgesamt 13 Länder beteiligen und deren Teilergebnisse derzeit zusammengeführt und ausgewertet werden. Mit einem abschließenden Ergebnis wird im Laufe des Jahres gerechnet. In der Studie wird der Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Tumoren des Zentralnervensystems und dem Verhalten von Mobilfunknutzern untersucht. Das jetzt vorliegende Teilergebnis liefert auch nach Aussage der Autoren keinen Beweis für die Gesundheitsgefährdung durch Handys, unterstreicht aber die Notwendigkeit weiterer wissenschaftlicher Forschung auf dem Gebiet, gerade hinsichtlich möglicher Langzeitwirkungen. Das BfS betreibt mit dem seit
2002 laufenden Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm eines der größten Programme zur Erforschung noch offener wissenschaftlicher Fragen auf dem Gebiet. Die Ergebnisse dieses Programms werden voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres vorliegen und vom BfS der internationalen Fachwelt sowie der Öffentlichkeit präsentiert. Näheres zum Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm gibt es im Internet unter http://www.emf-forschungsprogramm.de/ .

Das Bundesamt für Strahlenschutz wird weiter seinen Dreierschritt der Vorsorge verfolgen:
• Forschung zur Klärung offener Fragen
• Minimierung der persönlichen Strahlenbelastung insbesondere bei sensiblen Bevölkerungsgruppen • Information der Verbraucherinnen und Verbraucher


Annegret Kriewald
Bundesamt für Strahlenschutz
Pressearbeit - PB 2
Postfach 10 01 49
38201 Salzgitter
Tel. 03018 333-1134
Fax. 03018 333-1150
EMail: AKriewald@bfs.de


Veröffentlicht von pressrelations

Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=265806

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Tags:
Vorsorge, BfS, Handy. Risiko

Reaktion der Bundes-Grünen

H. Lamarr @, München, Freitag, 02.02.2007, 01:46 (vor 6286 Tagen) @ H. Lamarr

Handy-Kennzeichnung endlich umsetzen!

Zu Berichten über Gesundheitsschädigungen durch Handys erklärt Steffi Lemke, Politische Bundesgeschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen:

"Die heute veröffentlichten Studien geben jenen recht, die vor Krebsrisiken durch häufige Handynutzung warnen. Die Verbraucher haben ein Recht auf Aufklärung über diese Risiken und auf Wahlfreiheit zwischen strahlungsarmen und strahlungsintensiven Mobiltelefonen. Vor allem Kinder, die einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, müssen vor Strahlung geschützt werden.

Handyhersteller und Netzbetreiber boykottieren seit Jahren die Handy-Kennzeichnung. Wer aber die Verbraucher über die Strahlungsintensität von Handys im Dunkeln lässt, macht sich mitschuldig an möglichen Gesundheitsschäden.


PRESSEDIENST BUENDNIS 90/DIE GRUENEN Bundesvorstand Sigrid Wolff, Pressesprecherin Platz vor dem Neuen Tor 1 * 10115 Berlin
Email: mailto:presse@gruene.de
Tel: 030 - 28442 131 * Fax: 030 - 28442 234


Berlin - Veröffentlicht von pressrelations

Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=265756

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, Politik, Forderung

„Vorsicht ja -­ aber kein Grund zur Panik”

Gast, Samstag, 03.02.2007, 14:23 (vor 6284 Tagen) @ H. Lamarr

Verdächtige Handys nicht mehr im Handel
München -­ Wer jahrelang mit dem Handy telefoniert, könnte ein erhöhtes Risiko haben, an einem Hirntumor zu erkranken: Das behaupten skandinavische Forscher im Fachmagazin "International Journal of Cancer”. Deutsche Wissenschaftler warnen indes vor Panikreaktionen: Auf die Bundesrepublik seien die Daten nicht übertragbar.

"In der neuen Studie wurden fast ausschließlich Nutzer von analogen Handys untersucht”, erklärt Klaus Schlaefer, Epidemiologe am Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg. "Und diese Mobiltelefone gibt es in Deutschland praktisch nicht mehr”, sagt er. Nur im dünn besiedelten Skandinavien sind sie noch im Einsatz: Durch ihre höhere Reichweite ersparen sie den Netzbetreibern das Aufstellen zusätzlicher, teurer Sendemasten.

Doch um eine höhere Reichweite zu erzielen, brauchen analoge Geräte eine viel höhere Leistung: "Analoge Mobiltelefone haben eine höhere Sendeleistung”, erklärt Schlaefer. In der aktuellen Studie wurden aber nur vier Nutzer von digitalen Handys befragt, die ihr Mobiltelefon bereits länger als zehn Jahre besaßen. Die Ergebnisse sind auf Deutschland darum nicht so einfach zu übertragen.
Die Arbeit von Anna Lahkola kritisiert Schlaefer indes nicht: "Die Studie ist exzellent gemacht”, sagt er. "Doch selbst die skandinavischen Forscher sind mit der Bewertung ihrer Ergebnisse sehr vorsichtig.”

Schlaefer zweifelt allerdings am Erinnerungsvermögen der befragten Personen: Er selbst hatte in Studien für das Deutsche Krebsforschungszentrum die Erfahrung gemacht, dass Befragte oft falsche Antworten gegeben haben, wenn es um lang Vergangenes geht. "Oft gaben sie einen Anbieter an, der damals noch gar nicht existierte”, sagt Schlaefer.

Ein Problem, das auch Otto Petrowicz sieht, der an der Technischen Universität München die Forschungen zu Handystrahlen und Gesundheit koordiniert: "Sind Sie sich sicher, dass Sie sich noch genau erinnern, wie oft sie das Handy auf welcher Seite benutzt haben”, fragt Petrowicz. Doch genau danach haben die skandinavischen Forscher die Studienteilnehmer gefragt: Sie wollten damit herausfinden, ob Hirntumore häufiger auf der Seite des Kopfes entstehen, an der das Handy öfter ans Ohr gehalten wurde.

Den Sinn dieser Studie stellt Schlaefer indes in Frage: Er vermutet, dass die Strahlen der analogen Handys den Kopf vollständig durchdringen. Ein Unterschied zwischen den beiden Seiten sei dann nicht mehr feststellbar.

Um das Risiko von Handystrahlen wirklich umfassend bewerten zu können, dürfe man nicht nur die neue Untersuchung aus Skandinavien betrachten, sind sich beide einig: "Man muss auch die anderen Studien einbeziehen.”, sagt Petrowicz.

Andrea Eppner
Quelle: Merkur-online

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Betreiber müssen Belastungsprofile speichern
Strahlendosis am Handydisplay anzeigen

Tags:
Interphone, Hirntumor, Handystrahlung, Krebsforschungsinstitut, Klaus Schlaefer

Holzwolle statt Hirn

H. Lamarr @, München, Samstag, 03.02.2007, 16:08 (vor 6284 Tagen) @ Gast

Den Sinn dieser Studie stellt Schlaefer indes in Frage: Er vermutet, dass die Strahlen der analogen Handys den Kopf vollständig durchdringen. Ein Unterschied zwischen den beiden Seiten sei dann nicht mehr feststellbar.

Wie bitte?! Mit Verlaub, da muss der Schlaefer in Physik aber geschlafen haben. Selbstverständlich durchdringen die Funkfelder eines Handys den Kopf vollständig - egal, ob Analog- oder Digitalhandy ist es nur eine Frage der Messempfindlichkeit, ob man an der gegenüberliegenden Kopfseite noch etwas messen kann. Aber: Durch Energieabsorbtion im Gehirn wird die eingebrachte elektrische Energie auf ihrem Weg durchs Gehirn von Zentimeter zu Zentimeter aufgezehrt und in Wärme umgewandelt. Die Kopfseite, an die das Handy gehalten wird, bekommt also erheblich mehr Funkfeldenergie ab als die gegenüberliegende Kopfseite. Es sei denn, zwischen beiden Ohren befindet sich lediglich locker gepackte Holzwolle - dann träfe Schlaefers Vermutung zu.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Energieumwandlung

hertzklopfer, Sonntag, 04.02.2007, 07:48 (vor 6284 Tagen) @ H. Lamarr

Den Sinn dieser Studie stellt Schlaefer indes in Frage: Er vermutet, dass die Strahlen der analogen Handys den Kopf vollständig durchdringen. Ein Unterschied zwischen den beiden Seiten sei dann nicht mehr feststellbar.

Wie bitte?! Mit Verlaub, da muss der Schlaefer in Physik aber geschlafen haben. Selbstverständlich durchdringen die Funkfelder eines Handys den Kopf vollständig - egal, ob Analog- oder Digitalhandy ist es nur eine Frage der Messempfindlichkeit, ob man an der gegenüberliegenden Kopfseite noch etwas messen kann. Aber: Durch Energieabsorbtion im Gehirn wird die eingebrachte elektrische Energie auf ihrem Weg durchs Gehirn von Zentimeter zu Zentimeter aufgezehrt und in Wärme umgewandelt. Die Kopfseite, an die das Handy gehalten wird, bekommt also erheblich mehr Funkfeldenergie ab als die gegenüberliegende Kopfseite. Es sei denn, zwischen beiden Ohren befindet sich lediglich locker gepackte Holzwolle - dann träfe Schlaefers Vermutung zu.

Wird die "eingebrachte elektrische Energie" tatsächlich ausschliesslich in Wärme umgewandelt?
Es gibt hier noch andere energetische Kräfte, z.B. magnetische.

Energieumwandlung

hertzklopfer, Sonntag, 04.02.2007, 12:32 (vor 6284 Tagen) @ hertzklopfer

Ergänzung:Wenn das Ohr heiss wird
Wie absorbiert der menschliche Körper die Strahlung?
Funkwellen eines Handys haben nicht genügend Kraft, um Moleküle zu zerstören. Darum wird das Gewebe allenfalls leicht erwärmt, weil Funkwellen die Atome des Körpers in Bewegung bringen. Theoretisch möglich ist auch, dass organische Moleküle zwar nicht zerstört, aber in ihrer geometrischen Struktur verändert werden. Das braucht weniger Energie. Bewiesen ist das jedoch nicht.

Energieumwandlung

Raylauncher @, Sonntag, 04.02.2007, 15:12 (vor 6283 Tagen) @ hertzklopfer

Ergänzung:Wenn das Ohr heiss wird
Wie absorbiert der menschliche Körper die Strahlung?
Funkwellen eines Handys haben nicht genügend Kraft, um Moleküle zu zerstören. Darum wird das Gewebe allenfalls leicht erwärmt, weil Funkwellen die Atome des Körpers in Bewegung bringen. Theoretisch möglich ist auch, dass organische Moleküle zwar nicht zerstört, aber in ihrer geometrischen Struktur verändert werden. Das braucht weniger Energie. Bewiesen ist das jedoch nicht.

Wer über diese Zusammenhänge fundierte Informationen sucht, findet diese in einer Zusammenfassung von Prof. Dr. Glaser im News-Letter der FGF. Diese befasst sich mit den grundlegenden Mechanimen wie elektromagnetische Felder mit biologischem Gewebe wechselwirken können. Neben den nachgewiesenen, unstrittigen Reaktionen wird auch auf hypothetische und den bestehenden Forschungsbedarf eingegangen. Sollte man gelesen haben, um kompetent mitdiskutieren zu können.
Zusammenfassung und Überblick: Biophysikalische Primärreaktionen hochfrequenter elektromagnetischer Felder

Raylauncher

Energieumwandlung

hertzklopfer, Sonntag, 04.02.2007, 15:56 (vor 6283 Tagen) @ Raylauncher

Wer über diese Zusammenhänge fundierte Informationen sucht, findet diese in einer Zusammenfassung von Prof. Dr. Glaser im News-Letter der FGF. Diese befasst sich mit den grundlegenden Mechanimen wie elektromagnetische Felder mit biologischem Gewebe wechselwirken können. Neben den nachgewiesenen, unstrittigen Reaktionen wird auch auf hypothetische und den bestehenden Forschungsbedarf eingegangen. Zusammenfassung und Überblick: Biophysikalische Primärreaktionen hochfrequenter elektromagnetischer Felder

Interessanter Link.

Christopher Schraders Kritik an der Naila-Studie

H. Lamarr @, München, Sonntag, 04.02.2007, 23:08 (vor 6283 Tagen) @ H. Lamarr

Christopher Schrader, Autor des heftig umstrittenen SZ-Beitrags ist keineswegs ein Wissenschaftsjounalist, der den Mobilfunkkritikern nach dem Maul redet. Schrader wurde in einem Artikel des FGF-Newsletters 4/2005 noch als besonders gründlicher Kritiker der Naila-Studie gelobt.

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Tags:
, Medien, Nailer

Wurde der SZ-Artikel heimlich entschärft?

H. Lamarr @, München, Montag, 05.02.2007, 11:00 (vor 6283 Tagen) @ H. Lamarr

In einigen Kommentaren zu dem SZ-Artikel wird beanstandet, dass der Text des Artikels nachträglich verändert worden ist. Wer das liest bekommt den Eindruck, der Artikel sei heimlich entschäft worden und die SZ sei eingeknickt. Wir haben in der SZ-Redaktion nachgefragt ob der Text unter SZ-Online tatsächlich nachträglich verändert wurde ist und folgende Antwort bekommen:


Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie haben insofern Recht, dass technisch gesehen der Text des Dokuments ausgetauscht wurde - nicht jedoch der Inhalt.

Es ist einfach so, dass der Autor eine kürzere Fassung für die erste Seite der SZ geschrieben hat, die am 30.1. Abends auch bei sueddeutsche.de erschienen ist. Der Autor hat anschließend jedoch sueddeutsche.de eine erheblich ausführlichere Version zur Verfügung gestellt, die inhaltlich jedoch identisch ist. Diese steht unter der selben Adresse und dem selben Titel seit dem Morgen des 31.1. auf unserer Seite. Die kurze Version wurde entfernt,, weil wir es für überflüssig gehalten haben, zwei Texte mit teilweise exakt dem gleichen Inhalt anzubieten.

Wer es genau wissen will, der kann den SZ-Text (z.B. im E-Paper) unter diesem Titel mit dem gleichnamigen sueddeutsche.de-Text vergleichen.

Mit freundlichen Grüßen

Markus C. Schulte von Drach

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Web-Radiobeitrag zur Studie

H. Lamarr @, München, Freitag, 09.02.2007, 23:07 (vor 6278 Tagen) @ H. Lamarr

Wer die Textbeiträge zu dieser Studie schon nicht mehr lesen mag, kann sich hier einen Web-Radiobeitrag dazu anhören, in dem auch die Leiterin der Studie zu Wort kommt.

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