keine Handykohortenstudie in Deutschland! (Allgemein)

Raylauncher @, Montag, 29.01.2007, 19:26 (vor 6269 Tagen)

DMF: Handykohortenstudie kann in Deutschland nicht durchgeführt werden

Aufgrund der Tatsache, dass es kaum Untersuchungen zu den gesundheitlichen Langzeitauswirkungen des häufigen Gebrauchs von Mobiltelefonen gibt, soll in einer internationalen prospektiven Kohortenstudie untersucht werden, ob intensive Handynutzung zu einem Anstieg des Inzidenz- bzw. Mortalitätsrisikos für verschiedene Erkrankungen (Krebserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, Symptome, etc.) führt.

Im Gegensatz zur Teilnahmerate angeschriebener Mobilfunknutzer in zwei anderen Ländern von bis zu 43%, war die Teilnahmerate in Deutschland mit 5% bzw. 12% extrem niedrig.

http://www.bfs.de/elektro/papiere/handy_kohorte.html

Offensichtlich ist das Thema "Langzeitschäden durch Mobilfunk" bei der Masse der Bevölkerung in Deutschland doch kein Thema.

Raylauncher

keine Handykohortenstudie in Deutschland!

Doris @, Montag, 29.01.2007, 22:11 (vor 6268 Tagen) @ Raylauncher

Im Gegensatz zur Teilnahmerate angeschriebener Mobilfunknutzer in zwei anderen Ländern von bis zu 43%, war die Teilnahmerate in Deutschland mit 5% bzw. 12% extrem niedrig.

Das sind traurige Zahlen. Weiß man welche Länder es waren, die mit 43 % deutlich mehr Interesse zeigten? Das würde mich interessieren.

http://www.bfs.de/elektro/papiere/handy_kohorte.html

Offensichtlich ist das Thema "Langzeitschäden durch Mobilfunk" bei der Masse der Bevölkerung in Deutschland doch kein Thema.

Sieht so aus, da fällt sogar mir fast nichts mehr ein.
Bis auf eines, wenn das die Leute sind (auf der Seite ganz nach unten scrollen), die angeschrieben wurden, dann wundert es mich nicht, dass die nicht interessiert sind. Also bei solchen Argumenten was man als Handytelefonierer seiner Umwelt signalisieren will auf einer Seite, die Ansprechpartner für Ärzte, Lehrer usw. ist, kräuseln sich mir echt die Fußnägel. Wer sich die Mühe macht, mal genau zu beobachten was sind das für Leute, die man überall mit dem Handy am Ohr antrifft, dann sind es vorwiegend Jugendliche und und bei den älteren Menschen sind es auffallend oft Menschen mit einem nicht allzu hohen IQ. Bevor jetzt jemand über mich herfällt, soll er sich die Mühe mal tatsächlich machen und einen kritischen Blick in die Menschenmenge werfen.

mfg

keine Handykohortenstudie in Deutschland!

Zulunation, Montag, 29.01.2007, 23:05 (vor 6268 Tagen) @ Doris

Wer sich die Mühe macht, mal genau zu beobachten was sind das für Leute, die man überall mit dem Handy am Ohr antrifft, dann sind es vorwiegend Jugendliche und und bei den älteren Menschen sind es auffallend oft Menschen mit einem nicht allzu hohen IQ. Bevor jetzt jemand über mich herfällt, soll er sich die Mühe mal tatsächlich machen und einen kritischen Blick in die Menschenmenge werfen.


Als ich letzten Donnerstag in der Sky-Club-Lounge in Frankfurt auf meinen Flug gewartet habe, sind mir weder Jugendliche noch besonders viele ältere Mitmenschen aufgefallen - fast jeder hatte aber etliche Gespräche mit seinem Handy oder Smartphone geführt... und/oder per Datenkarte im Notebook die eMails gecheckt. Über den IQ dieser Menschen würde ich mir jetzt kein Urteil anmassen.

keine Handykohortenstudie in Deutschland!

H. Lamarr @, München, Montag, 29.01.2007, 23:32 (vor 6268 Tagen) @ Doris

Offensichtlich ist das Thema "Langzeitschäden durch Mobilfunk" bei der Masse der Bevölkerung in Deutschland doch kein Thema.


Sieht so aus, da fällt sogar mir fast nichts mehr ein.

Aber mir fällt was ein, Doris ;-).

Raylauncher kocht da ein ziemlich abgestandenes Süppchen auf, denn der COSMOS-Kohortenstudie gingen bereits vor rd. 1 Jahr bei uns in Deutschland die Lichter aus. Sie müssen aber wissen, dass nicht etwa das BfS sich auf die Suche nach willigen Teilnehmern für diese Kohortenstudie gemacht hat, sondern jemand anderes. Na, haben Sie's erraten? Ja, genau, es war Aufgabe der Betreiber, in Deutschland die Bereitschaft zum Mitmachen an der Kohortenstudie auszuloten. Die haben also einen Brief verfasst und darin die Leute (Kunden) um Mitwirkung gebeten - oder auch nicht. So genau weiß das in der Öffentlichkeit nämlich keiner, denn das Schreiben der Betreiber an ihre Kunden steht nirgends zur Einsicht oder zum Download und ich habe noch niemanden getroffen, der den Brief auch nur vom weiten gesehen hat. Selbst der hiesige T-Mobile-Umweltreferent wusste nichts davon und verwies auf die Zentrale in Darmstadt. Ich behaupte sogar ganz frech, dass es keinen stichhaltigen Nachweis dafür gibt, dass die Betreiber überhaupt die Kunden in großer Zahl angeschrieben haben - lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Vielleicht ist einer der Herren von der Gegenseite so freundlich, uns hier mit einem Scan oder PDF des Original-Betreiberbriefes an die Kunden, wenigstens über den Inhalt des Briefes aufzuklären.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Seilschaft BfS - Mobilfunkindustrie

KlaKla, Dienstag, 30.01.2007, 10:25 (vor 6268 Tagen) @ Doris
bearbeitet von KlaKla, Dienstag, 30.01.2007, 12:17

BfS und Forschungsmittel von der Industrie

Das BfS verfügt nicht über genügend Geld für die Forschung, und so wurden die Betreiber mit ins Boot genommen. Am runden Tisch des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm wurde ausgekaspert, wie man Probanden für die Cosmos-Studie bekommt.
Dann die wichtige Aufgabe, Probanden für die Studie zu gewinnen den Betreibern zu überlassen erachte ich als grob fahrlässig oder geschickt eingefädelt.

Sind die vom BfS wirklich so naiv oder steckt da eine ganz andere Überlegung dahinter?

Wenn man nicht genügend Probanden findet, scheitert die Langzeitstudie, die sehr teuer ist. So sind Forschungsmittel für andere EMF-Projekte frei. Und die Industrie gewinnt Zeit, um ihre Technik zu verbessern. Das BfS verliert nicht sein Gesicht, denn sie sind nicht verantwortlich, dass nicht genug Probanden für die Langzeitstudie Cosmos gefunden wurde. Dem BfS fehlt dass nötig Geld.
Merkwürdig erscheint es mir, dass sie dann aber Mittel für diese Webseite zur Verfügung stellen.

Der Fisch stinkt vom Kopf her.

Bleibt die Forderung der Mobilfunkkritiker nach unabhängige Forschung und Haftungsfont für Mobilfunkindustrie.


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Seilschaft BfS - Mobilfunkindustrie ?

M. Hahn, Dienstag, 30.01.2007, 11:31 (vor 6268 Tagen) @ KlaKla

Aus dem Protokoll der 3. Sitzung des "Runden Tischs":
Frau KREUZER (BfS) berichtet über Hintergrund und Stand der Handykohortenstudie im DMF-Programm. Im Juni 2003 hat ein internationales Expertengremium der WHO empfohlen, eine große internationale prospektive Handykohortenstudie zu initiieren. Diese soll ca. 250.000 Handynutzer umfassen. Fünf Länder stehen in der Diskussion, sich an der Studie zu beteiligen: England, Schweden, Dänemark, Finnland und Deutschland. Als Endpunkte sollen untersucht werden: die Gesamtmortalität, Krebsinzidenz, ausgewählte Tumorlokalisationen (Hirntumore, Augentumore, Speicheldrüsenkrebs, Leukämien, etc.), neurodegenerative Erkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, Akustikusneurinome und Befindlichkeitsstörungen. Erstmals ist eine "objektive" Expositionsermittlung vorgesehen, wobei die relevanten Daten der einund ausgehenden Gespräche direkt von den Rechnungslisten der Netzbetreiber über einen Zeitraum von 3 Monaten jährlich ausgelesen und die Probanden zusätzlich befragt werden (Hauptnutzer, Lateralität, Freisprechanlagen). Im Minimum ist ein 5- und 10 Jahres Follow-up geplant.Laut Machbarkeitsstudie ist eine Durchführung zwar grundsätzlich möglich, die ausgesprochen geringe Responserate von nur 5 % stellt jedoch einen stark limitierenden Faktor dar. Für eine finanzierbare Studie müsste der Response mindestens 20 % betragen. Welche weiteren Maßnahmen zu einer Erhöhung der Responserate führen könnten, kann im Rahmen des DMF nicht mehr ermittelt werden. Herr Müller (BUND) weist darauf hin, dass es schwierig sein wird, dieses Ergebnis zu kommunizieren. Es wird vorgeschlagen, das Fachkolloquium zu den epidemiologischen Projekten des DMF am 14.11.05 abzuwarten. Diesem Vorgehen wird zugestimmt.


Aus dem Protokoll dieses Fachkolloquiums:
Die Durchführung einer Handykohortenstudie in Deutschland wurde nach Öffentlichkeitsbeteiligung im 2. Fachgespräch in Berlin im Konsens mit BMU, SSK mit Priorität 1 in das DMF-Programm aufgenommen. Eine wichtige Voraussetzung war die Prüfung der technischen Durchführbarkeit der Studie und die Abschätzung des Aufwands im Rahmen einer vorgeschalteten Machbarkeitsstudie. Die Machbarkeitsstudie wurde vom Institut für Medizinsiche Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Uni Mainz (in Zusammenarbeit mit der Fakultät Gesundheitswissenschaften der Uni Bielefeld und der AG Umweltepidemiologie des DKFZ Heidelberg) durchgeführt und ist abgeschlossen. Die grundsätzliche Machbarkeit der Studie wurde erfolgreich gezeigt (Aufbau der Kohorte über Netzbetreiber-Rechnungslisten oder über Einwohnermeldeämter, Extraktion der notwendigen Expositionsdaten über die Netzbetreiber, Klärung aller Datenschutzauflagen, Möglichkeiten eines Follow-Ups für die geforderten Endpunkte). Besonders hervorzuheben ist die hohe Kooperationsbereitschaft der vier Netzbetreiber. Als stark limitierender Faktor erwies sich jedoch die extrem geringe Teilnahmebereitschaft der angeschriebenen Probanden. So wurden 4.000 Probanden über die Netzbetreiberlisten zufällig ausgewählt und kontaktiert. Die Teilnahmerate lag bei 5%. Weitere 1.000 Probanden wurden über Einwohnermeldeämter zufällig ausgewählt und kontaktiert. Hier lag die Teilnahmerate bei 12%. Allerdings erfüllt ein Großteil davon nicht die Einschlusskriterien (nur Handynutzer, keine Prepaid-Verträge). Bei einer Teilnahmerate von 5% müssten zum Aufbau einer Kohorte mit 50.000 Handynutzern in Deutschland allein 1 Mio Personen kontaktiert werden. Dies ist nicht zu finanzieren. Mit ein Grund für den geringen Response sind die hohen Datenschutzauflagen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern. Der Response könnte möglicherweise durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit erhöht werden. Ohne eine weitere Machbarkeitsstudie ist es aber völlig spekulativ, ob der Response mindestens um einen Faktor 4 bis 5 gesteigert werden kann. Eine weitere Machbarkeitsstudie kann im Rahmen des DMF-Programm aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht mehr durchgeführt werden. Deshalb hat das BfS entschieden im Rahmen des DMF-Programms keine Handykohortenstudie in Deutschland zu fördern.

*****************
Ich nehme an, über die interessante Frage hinaus, wie denn die "Kontaktierung" genau aussah, fallen Ihnen hierzu noch einige weitere Fragen ein. Deren Beantwortung (durch Herrn Müller vielleicht ?) wir am besten bald auf Ihrer Leitseite als neueste Meldung nachlesen können. Wäre nicht schlecht.
Jedenfalls besser als der Titel Ihres letzten Postings ohne Fragezeichen.

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, WHO, Seilschaft, SSK, DMF, BfS

Seilschaft BfS - Mobilfunkindustrie ?

KlaKla, Dienstag, 30.01.2007, 12:13 (vor 6268 Tagen) @ M. Hahn

Ich nehme an, über die interessante Frage hinaus, wie denn die "Kontaktierung" genau aussah, fallen Ihnen hierzu noch einige weitere Fragen ein. Deren Beantwortung (durch Herrn Müller vielleicht ?) wir am besten bald auf Ihrer Leitseite als neueste Meldung nachlesen können. Wäre nicht schlecht.

Sie meinen auf der Leitseite vom IZgMF.
Aber warum sollen die was dazu bringen? Die Cosmos-Studie ist abgehackt.
Die Betreiber haben 4000 Leute angeschrieben, das BfS 1000.
Das BfS hat für die Cosmos-Studie kein Geld. In zwei anderen Ländern wird die Cosmos-Studie wohl laufen.
Die waren erfolgreicher bei der Suche nach Probanden.

Es bleibt die Forderung der Mobilfunkkritiker nach unabhängige Forschung und Haftungsfont für Mobilfunkindustrie.

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Inkonsequent

M. Hahn, Dienstag, 30.01.2007, 13:37 (vor 6268 Tagen) @ KlaKla

Sie meinen auf der Leitseite vom IZgMF.
Aber warum sollen die was dazu bringen?

Ich nehme die feine Unterscheidung zur Kenntnis :-)

verstehe aber Ihr plötzliches Desinteresse nicht. Wenn darüber spekuliert wird, ob es bei dem geringen Prozentsatz wirklich mit rechten Dingen zuging, kann die Sache doch wohl nicht abgehakt sein? Es sei denn, man wollte nur üble Nachrede machen.
Da sagt einer "Ich behaupte sogar ganz frech, dass es keinen stichhaltigen Nachweis dafür gibt, dass die Betreiber überhaupt die Kunden in großer Zahl angeschrieben haben", der andere sieht "Seilschaften" und fragt sich: "Sind die vom BfS wirklich so naiv oder steckt da eine ganz andere Überlegung dahinter?"), aber zum Nachhaken z.B. beim kritischen Herrn Müller, ist das alles nicht mehr wichtig genug?
Ich wär jetzt von selbst nicht auf all diese Vermutungen gekommen, aber bitte, es ist wirklich ein interessantes Thema. Und es wird ein harter Verdacht in den Raum gestellt.
Das IZgmF, ich weiß jetzt- Sie sind das nicht, hat da doch einen gewissen Ruf, an den richtigen Stellen mit Erfolg nachzufragen.
Die Frage an die Mobilfunker, die hier mitlesen, nach dem Brief ist ja ein erster Schritt.

Inkonsequent, nein

KlaKla, Mittwoch, 31.01.2007, 09:08 (vor 6267 Tagen) @ M. Hahn

verstehe aber Ihr plötzliches Desinteresse nicht. Wenn darüber spekuliert wird, ob es bei dem geringen Prozentsatz wirklich mit rechten Dingen zuging, kann die Sache doch wohl nicht abgehakt sein? Es sei denn, man wollte nur üble Nachrede machen.

Ich zweifel nicht den geringen Prozentsatz an. Ich geh davon aus, dass die Prozentzahl der bereitwilligen Probanden stimmten. Aber es ist eine Frage dessen, wie wird agiert, um erfolgreich zu sein.

Ich zweifel das Verfahren an, wie man Probanden für diese Langzeitstudie gesucht hat.
Zum Beispiel wurde kein öffentlicher Aufruf in den Medien gestartet.
Nicht mal einen Aufruf auf der eigenen Webseite des BfS oder den Betreibern.
Ich unterstellen, dass man hier bewusst so vorging, um Forschungsmittel für andere EMF-Forschungsprojekte frei zu machen. Davon haben die Betreiber was und das BfS.

Ich unterstelle keine böse Absicht, so kann oder muss gehandelt werden, wenn nicht genügend Geld für Forschung vorhanden ist. Da ist die Politik gefragt. Und wir als Mobilfunkkritiker zeigen eine Lösung auf, unabhängige Forschung und Haftungsfont für Mobilfunkindustrie.

Die Politik ist für den Fortschritt und weiter Entwicklung der Funktechnik aber sie vernachlässigt m.M.n. den Bereich der Forschung, auf Gesundheitgefahren durch diese Technik und transparente, verständliche Öffentlichkeitsarbeit.

Die staatlichen Behörden verliert an Glaubwürdigkeit, wenn sie eng mit der Industrie zusammenarbeiten. Überproportional ist die Industrie am runden Tisch des DMFp vertreten, aber wenn von der Industrie die Forschungsmittel bereitgestellt werden, dann wollen die natürlich mitreden. Das gleiche Dilemma mit der EMF-Datenbank, auch hier hat die Industrie mitfinanziert.

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Inkonsequent, nein

M. Hahn, Mittwoch, 31.01.2007, 16:15 (vor 6267 Tagen) @ KlaKla

Ich unterstelle, dass man hier bewusst so vorging, um Forschungsmittel für andere EMF-Forschungsprojekte frei zu machen. Davon haben die Betreiber was und das BfS.

Das verstehe ich schon die ganze Zeit nicht:

Was für Gründe sollten es denn sein, was "haben BfS und Betreiber davon" ausgerechnet die Handy-Kohortenstudie zu kippen, und dafür ausgerechnet (?) andere Studien zu finanzieren?

Und dann habe ich mir nochmal was durch den Kopf gehen lassen:
Spatenpauli schrieb:
Ja, genau, es war Aufgabe der Betreiber, in Deutschland die Bereitschaft zum Mitmachen an der Kohortenstudie auszuloten. Die haben also einen Brief verfasst und darin die Leute (Kunden) um Mitwirkung gebeten - oder auch nicht.
Vielleicht war es gar nicht so. Vielleicht haben die nur die Kundendaten ('Netzbetreiberlisten') gegeben, und der Projekt-Auftragnehmer Uni Mainz hat dann alles weitere gemacht: Daraus die 4.000 ausgewählt und Briefe an die verfasst, und den Rücklauf ausgewertet. Ich denke mal, so wird´s gewesen sein. Wär ja ein komischer Auftragnehmer, wenn der das den Betreibern überlassen hätte. Die anderen 1000 Briefe wird ja auch nicht das Einwohnermeldeamt geschrieben haben :-)
So oder so. 4000 und nochmal 1000 Leute haben so einen Brief bekommen, und keiner hat ihn bislang gesehen? Wo ist das Netzwerk?

Von wegen nicht mehr wichtig genug!

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 31.01.2007, 23:28 (vor 6266 Tagen) @ M. Hahn

aber zum Nachhaken z.B. beim kritischen Herrn Müller, ist das alles nicht mehr wichtig genug?

Doch! Aber das ist alles schon eine zeitlang her. Die Geschichte geht so:

Dass COSMOS in Deutschland nicht stattfinden wird, wurde erstmals öffentlich auf einer BfS-Veranstaltung für Journalisten am 8. November 2005 kundgetan. Am selben Tag riefen wir bei der Pressestelle des BfS an und wollten Genaueres über den Grund der Absage wissen, wurden jedoch an Herrn Matthes und Frau Ziegelberger verwiesen. Frau Ziegelberger war am nächsten Tag nicht erreichbar, dafür Matthes, der aber am Telefon nicht viel sagen wollte und um die Fragestellungen per E-Mail bat - dazu würden wir dann eine Stellungnahme des BfS kriegen. Unsere E-Mail mit dem Fragenkatalog ging am 11. November 2005 raus - sie muss vor Grönland aber mit einem Eisberg kolliert und unverzüglich gesunken sein. Denn vom BfS kam nichts. Irgendwann mal fragten wir dann nach und es hieß, der beantwortete Fragenkatalog läge bei der Pressestelle, für die damals Frau Schröder zuständig war. Ganz Buchbinder Wanninger fragten wir auch dort nach und bekamen am 13. Dezember 2005 die knackige (Sie können das k auch weglassen) Antwort:

Vielen Dank für Ihr Schreiben an das Bundesamt für Strahlenschutz. In
Kürze werden wir eine Stellungnahme zur Kohortenstudie veröffentlichen
und Sie davon selbstverständlich in Kenntnis setzen.

Danach herrschte wieder Funkstille. Am 30. Januar 2006 schrieben wir erneut Frau Schröder und Herrn Matthes an und fragten, wann wir denn nun mit der Herausgabe der Antworten auf unsere Fragen rechnen könnten. Das war wohl zuviel, denn auf diese E-Mail hat das BfS bis heute nicht geantwortet. Und von der zuvor genannten Stellungnahme, die inzwischen ja längst veröffentlicht ist, wurden wir selbstredend nicht in Kenntnis gesetzt. Vielleicht war ja die WV-Mappe hinter die Heizung gefallen oder man dachte sich, die (also wir) kriegen die Stellungnahme sowieso irgendwie mit.

Tatsache ist: Wir haben ordentlich geackert, um von der Primärquelle frühzeitig Informationen über die COSMOS-Absage zu bekommen - und sind dennoch kalt abserviert worden. Ist ja nur das IZgMF gewesen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Anfrage, Medien, BfS, COSMOS, Matthes

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