"Wir wollen unseren Führer sehen" (Esoterik)

H. Lamarr @, München, Montag, 23.10.2017, 12:51 (vor 2349 Tagen) @ H. Lamarr


Ab etwa Minute 3:20 wandelt Frau Wenig zwischen ihren Anhängern umher, die ihr ergriffen die Hände entgegen recken.

Kürzlich habe ich mir im NS-Dokumentationszentrum am Obersalzberg ein Video über den "Führerkult" angesehen. Darin berichtet ein Augenzeuge, ab 1933 hätte der Führertourismus am Obersalzberg stark zugenommen. Damals konnten Anhänger in Gruppen von 50 Leuten noch ungehindert bis zur Gartentür von Hitlers Haus Wachenfeld gelangen, das später zum bekannten und abgeriegelten Berghof wurde. "Wir wollen unseren Führer sehen" hätten die Leute vor dem Türchen solange gerufen, bis Hitler aus dem Haus kam, zum Tor ging, es öffnete und einige Hände schüttelte und Kinder küsste bevor er wieder ins Haus zurückkehrte. Der Augenzeuge berichtet nun, eine Frau habe an der Stelle, an der Hitler stand, eine Handvoll Kieselsteine aufgenommen und diese in ein kleines Fläschelchen gefüllt. Dann habe sie das Fläschelchen mit beiden Händen an ihre Brust gedrückt und den Blick extasisch himmelwärts gerichtet.

Dem Augenzeugen war das alles zu devot. Dem schließe ich mich schaudernd an.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Führerkult


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