Kritische Anmerkungen zur Skrunda-Studie (II) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 08.08.2016, 09:34 (vor 2790 Tagen) @ H. Lamarr

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Bild: The Skrunda Hen House radar Operations Area photographed by KH-7 Mission 4031 on 20 August 1966. Extract from entity ID DZB00403100058H006001 available from the US Geological Survey, EROS Data Center, Sioux Falls, SD, USA, Quelle

Die Radarstation Skrunda (Teil des sowjetischen Raketenfrühwarnsystems) wurde ab 1994 schrittweise aufgegeben und zurückgebaut. Von der oben abgebildeten Antenne ist heute kaum noch etwas zu erkennen:

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Bild: Google Earth (56°42'40"N - 21°57'14"E)

Zu erkennen ist jedoch Wald unmittelbar vor den Abstrahlflächen der beiden Antennenflügel. Vom Radar "weggebrannt", wie es gerne unter Mobilfunkgegnern kolportiert wird, wurden Bäume offensichtlich selbst im Nahfeld der leistungsstarken Anlage nicht.

Eine Erklärung dafür und für die berichteten eher bescheidenen Immissionswerte in 1 bis 5 km Abstand bietet das folgende Foto, das einen der Antennenflügel im Querschnitt zeigt. Gut zu erkennen ist, die Antennenfläche (Seite im Schatten) ist in einem Winkel von schätzungsweise 30° gegenüber dem Erdboden schräg nach oben gerichtet. Der Hauptanteil der Funkemission ging so in Richtung Himmel, lediglich Nebenkeulen der Antennencharakteristik trafen auf den Erdboden auf. Ohne Kenntnis der Antennendiagramme lässt sich nicht sagen, wo genau Nebenkeulen Erdkontakt hatten und welche Bäume welcher Immission ausgesetzt waren.

In Richtung der beiden Abstrahlflächen konnte ich mit Google Earth im Abstand von einigen Kilometern weder ein Wohnhaus noch eine Siedlung erkennen. Es ist daher anzunehmen, dass es keine Gefährdung der Bevölkerung gegeben hat.

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Bild: Wikimapia

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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