Elektrosmog in Müllendorf: Gemeindearzt scheitert vor Gericht (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 04.08.2016, 09:57 (vor 2794 Tagen)

Im November 2008 berichtete das Forum Mobilkommunikation vom Scheitern einer Klage des Müllendorfer Gemeindearztes Reinhold Jandrisovits. Er konnte nicht überzeugend darlegen, dass gehäufte Erkrankungen in seiner Gemeinde mit EMF-Einwirkung im Kausalzusammenhang stehen. Ich bringe diese alte Meldung jetzt, weil das IZgMF 2005 die Einreichung der Klage kurz erwähnte.

Seit der Niederlage wurde es, abgesehen von einem Intermezzo im Jahr 2012, ruhig um Dr. med. Jandrisovits, bis er Ende 2015 erneut von sich reden machte, diesmal als Mitautor einer sogenannten EMF-Leitlinie. Offensichtlich hat der Mediziner seine Überzeugung nicht aufgegeben.

************************* Presse-Information des FMK von 2008 **************************

Müllendorf: Kein Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Gesundheitsproblemen
Klage gegen T-Mobile und mobilkom austria wurde abgewiesen

Wien (OTS) - Das seit mehreren Jahren laufende Gerichtsverfahren gegen T-Mobile Austria und mobilkom austria fand vor kurzem ein Ende. Basierend auf mehreren Fachgutachten wies das Landesgericht Eisenstadt die Klage des Gemeindearztes Dr. Reinhold Jandrisovits ab. Das Urteil ist rechtskräftig.

Kein Zusammenhang zwischen Erkrankungen und Mobilfunk

Dr. Jandrisovits hatte T-Mobile und mobilkom austria in seinem wie auch im Namen einiger Gemeindebürger ohne stichhaltige Argumente auf Unterlassung des Betriebs der Mobilfunkanlagen sowie auf Schadenersatz geklagt. Im Laufe des Verfahrens wurden verschiedenste Theorien als Gründe für die von Dr. Jandrisovits vermuteten gehäuften Erkrankungen in seiner Gemeinde präsentiert. Die im Auftrag des Gerichts eingeholten umweltmedizinischen sowie elektrotechnischen Fachgutachten konnten jedoch keinen Zusammenhang mit dem Betrieb der Sendeanlagen erkennen, sondern dass im Gegenteil nach derzeitigem Wissensstand derartige Beeinträchtigungen unwahrscheinlich beziehungsweise bei Durchschnittsmenschen überhaupt auszuschließen seien. Das Gericht befand abschließend, dass nicht festgestellt werden konnte, dass die von den Basisstationen in Müllendorf ausgehenden Immissionen die Beschwerden des Klägers und die damit in Zusammenhang stehenden Schäden verursacht haben oder verursachen.

T-Mobile Austria hält daher die bereits 2005 erhobene Forderung aufrecht, dass endlich auch andere Ursachen untersucht werden sollten. "Der Gemeindearzt stellt seit einigen Jahren eine steigende Anzahl von Erkrankungen fest. Wenn seine Fragebogenerhebungen korrekt sind, ist man es der Bevölkerung schuldig, nach den Ursachen zu suchen," so DI Christian Laqué, Bereichsleiter Technik T-Mobile Austria. "Das Urteil ist eine weitere Bestätigung der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse, wonach Mobilfunk bei Einhaltung der geltenden Grenzwerte nicht gesundheitsgefährdend ist."

Der Standort der Mobilfunksendeanlage an der Autobahnabfahrt wurde bereits mehrere Jahre untersucht. Eine von Seiten der Gemeinde Müllendorf eingebrachte Räumungsklage wurde vor kurzem durch den OGH rechtskräftig beendet - die Sendeanlage bleibt an ihrem Platz.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Klage, Game over, Jandrisovits, Müllendorf, Gericht, Schadensersatz


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum