Tödliche Kleinstmagnete (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 28.12.2015, 15:26 (vor 3036 Tagen)

Neulich habe ich von meinem Chef ein Paar Neodym-Magnete bekommen. Obwohl deutlich kleiner als ein Centstück, sind diese Magnete nur mit hohem Kraftaufwand voneinander zu trennen. Kommen sie einander zu nahe, suchen sie blitzschnell innigen Kontakt zueinander. Eigentlich eine nette Spielerei für Kinder. Doch wenn z.B. ein Kleinkind mehr als einen dieser starken Magnete verschluckt, schwebt es in Lebensgefahr. Warum? Weil es dann zu einer Darmperforation kommen kann. Diese passiert aber nicht etwa dann, wenn das Kind sich an einen stählernen Türrahmen drückt, sondern, wenn sich zwei der Magnete auf ihrem Weg durch den Darm in einer Darmschlinge gegenüberliegend so nahe kommen, dass die Anziehungskräfte die Beharrungskräfte übertreffen. In so einem Fall kann es passieren, dass einer der extrem stark beschleunigten Magnete oder beide die Darmwand durchschlagen. Ein einzelner Magnet ist hingegen harmlos, dieser passiert den Darm ohne Komplikationen.

[image]Britische Autoren berichten von einem Fall, in dem es nach Verschlucken von zwölf Kleinstmagneten zu einer Darmperforation gekommen ist. Und Wikipedia weiß: Am 15. November 2012 wurden in Australien kleine, verschluckbare hochmagnetische NdFeB-Magnete, die als Spielzeug vertrieben werden, verboten. Am 23. Januar 2013 wurde vom neuseeländischen Parlament ein Import- und Handelsverbot über diese Art von Spielzeugmagnete verhängt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Kinder, Risiko, Australien, Magnete


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