Karl Richter: Sittenbild eines überzeugten Mobilfunkgegners (Allgemein)
Karl Richter, Gründer und Chef der sogenannten Kompetenzinitiative, erhielt am 6. Juli 2014 eine Mail von mir. Worum es geht ist dem folgenden Originaltext der Mail leicht zu entnehmen.
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Bitte um Quellennachweis, Heft 8 Broschürenreihe
Datum: Sun, 06 Jul 2014 16:02:09 +0200
Von: IZgMF <info@izgmf.de>
Antwort an: info@izgmf.de
Organisation: IZgMF
An: Karl Richter <karl-richter@gmx.net>
Kopie (CC): info@kompetenzinitiative.net, sekretariat@kompetenzinitiative.net
Sehr geehrter Herr Richter,
in Heft 8 Ihrer Broschürenreihe (Was ist vom Strahlenschutz-Auftrag geblieben?) heißt es auf Seite 16:
"Als unter seiner maßgeblichen Beteiligung das Telekom-finanzierte Wissenschaftsforum EMF gegründet wurde, notiert eine der Anmerkungen zu dem Gründungsvortrag: „Risikokommunikation etabliert (SSK, BfS, WIK, IZMF, Elektrosmog-Info und IZGMF)“ [58]. Das Zitat macht die Logik der Zusammenarbeit mit dem Forum des IZgMF nur noch deutlicher bewusst. Als „Informationszentrum gegen Mobilfunk" getarnt und zur Instanz deutscher 'Risikokommunikation' aufgewertet, wurde das Forum von Lerchl und der Mobilfunkindustrie zugleich ausersehen, unliebsame Wissenschaftler, NGOs und Elektrosensible auch mit den Mitteln seiner geistig moralischen Unterwelt zu bekämpfen."
Zur Literaturstelle [58] heißt es im Literaturverzeichnis nur: "Der Text liegt uns vor".
Ich versichere Ihnen, das IZgMF unterhält keinerlei Beziehungen zum WF-EMF. Auf meine Nachfrage erklärten auch die Herren Lerchl und Wiedemann verbindlich, nichts von einer wie immer auch gearteten Einbindung des IZgMF in die Risikokommunikation des WF-EMF zu wissen.
Es stellt sich so die Frage, wie die Autoren des Artikels, zu denen auch Sie zählen, die zitierte Behauptung belegen können. Ich bitte Sie daher mit Nachdruck um eine Kopie des Dokuments, das die Autoren als Literaturquelle [58] in ihrem Besitz haben wollen.
Mit freundlichen Grüßen
IZgMF
Stephan Schall
------ Ende Original-Nachricht ------
Ich war zuversichtlich, dass Herr Richter meiner Bitte nachkommt. Denn wer sich wie er öffentlich gerne als Edel-Demokrat in Szene setzt, für den sollte mMn die Herausgabe eines Dokuments, das eine seiner Behauptungen belegen soll, nicht nur eine Frage des Anstands sein, sondern mehr noch eine Selbstverständlichkeit.
Doch es geschah nichts. Keine Mail, kein Anruf, keine Antwort.
Nach einem vergeblichen Versuch Herrn Richter telefonisch zur Rede zu stellen bekam ich ihn am Abend des 28. Juli 2014 an die Strippe. Was dabei besprochen wurde gibt die folgende Mail wieder, die ich meinem Gesprächspartner im Anschluss an das Telefonat schrieb.
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Unser Telefonat vom 28. Juli 2014
Datum: Mon, 28 Jul 2014 19:44:15 +0200
Von: IZgMF <info@izgmf.de>
Antwort an: info@izgmf.de
Organisation: IZgMF
An: Karl Richter <karl-richter@gmx.net>
Sehr geehrter Herr Richter,
ich beziehe mich auf unser Telefongespräch von heute abend und möchte meine Verwunderung zum Ausdruck bringen, dass Sie meine Mail vom 6. Juli 2014 offenbar bekommen haben, diese jedoch wissentlich unbeantwortet ließen.
In unserem Gespräch verweigerten Sie die Herausgabe des angefragten Dokuments mit der Begründung, es müssten zuerst den gerichtlichen Verfügungen aus der Streitsache Hensinger vs. Lerchl Genüge getan sein. Auf meinen Einwand, meine Anfrage hätte nichts mit dieser Streitsache zu tun, sondern allein mit Heft 8 Ihrer Broschürenreihe, gingen Sie nicht weiter ein. Am Ende unseres Gesprächs sagten Sie jedoch explizit zu, ich werde das angefragte Dokument bekommen, sobald die Verfügungen des Stuttgarter Gerichts (IZgMF-Forum betreffend) umgesetzt seien. Da ich diese Verfügungen nicht kenne, Sie mir diese auch nicht erläutern oder aushändigen wollten, werde ich jetzt Herrn Lerchl um Auskunft bitten.
Mit freundlichen Grüßen
IZgMF
Stephan Schall
------ Ende Original-Nachricht ------
Herr Richter knüpft die Herausgabe des Dokuments an eine willkürlich Bedingung, die ich weder zu verantworten habe noch dass diese meiner Einflussnahme unterliegt. Der vermeintliche Edel-Demokrat versucht auf diese, mMn gar nicht anständige Weise, um die Herausgabe des erbetenen Dokuments herum zu kommen.
Doch so schnell gebe ich nicht auf. Ich fragte bei Prof. Lerchl nach, was der Chef der sogenannten Kompetenzinitiative mit seiner seltsamen Sperrklausel meinen könnte. Die Antwort kam umgehend. Am 1. August 2014 ging deshalb wieder eine Mail an den emeritierten Literaturprofessor im Saarland:
------- Original-Nachricht --------
Betreff: Bitte um Quellennachweis, Heft 8 Broschürenreihe (II)
Datum: Fri, 01 Aug 2014 14:23:29 +0200
Von: IZgMF <info@izgmf.de>
Antwort an: info@izgmf.de
Organisation: IZgMF
An: Karl Richter <karl-richter@gmx.net>
Kopie (CC): info@kompetenzinitiative.net, sekretariat@kompetenzinitiative.net, Alexander Lerchl <a.lerchl@jacobs-university.de>
Sehr geehrter Herr Richter,
meine mit Mail vom 28. Juli angekündigte Anfrage hat Herr Lerchl dahingehend beantwortet, er habe sämtliche Auflagen des Gerichts (Stuttgart) erfüllt. Damit ist für mich die Bedingung hinfällig geworden, die Sie anlässlich unseres Telefongesprächs gestellt haben (siehe meine Mail vom 28. Juli).
Ich darf Sie daher erneut um Herausgabe des von mir mit Mail vom 6. Juli angefragten Dokuments bitten, das unter anderem angeblich belegen soll, das IZgMF wäre zu einer "Instanz deutscher Risikokommunikation" aufgewertet worden.
Mit freundlichen Grüßen
IZgMF
Stephan Schall
------ Ende Original-Nachricht ------
Karl Richter hat auch diese Mail nicht beantwortet, schweigt mir gegenüber beharrlich und setzt sich weiter als überzeugter Demokrat wortreich in Szene. Ich stelle daher fest: Für mich ist Herr Richter alles andere als ein Vorbild. Er verbreitet eine falsche Behauptungen über das IZgMF und kneift mit billiger Ausrede, wenn er um die Herausgabe eines angeblichen Belegs gebeten wird. Warum sich Herr Richter um die Preisgabe seines Belegs herumdrückt, liegt mMn auf der Hand: der Beleg, so dieser überhaupt existiert, ist unter Licht betrachtet keiner. Das zuzugeben, bringt er nicht fertig.
Ich sehe deshalb meine Einschätzung bestätigt:
Das größte Problem der Anti-Mobilfunk-Szene ist ihr Personal.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –