Filzläuse (IV): Protest von der Basis in Aachen (Allgemein)

KlaKla, Mittwoch, 14.12.2005, 08:56 (vor 6701 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Mittwoch, 14.12.2005, 13:09

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Karen,

auf euren Offenen Brief vom 5.12.05 moechte ich euch in Absprache mit Claudia und Reinhard gerne antworten. Ich teile Eure Einschätzung, dass für uns GRÜNE auch für betriebswirtschaftliche Aktivitäten politische und ethische Masstäbe gelten. Wir müssen diese Massstäbe an jede Entscheidung neu anlegen.

Im Fall von Vodafone und O2 gibt es aus unserer Sicht keinen Zielkonflikt zwischen einer engagierten Politik für Gesundheit und Verbraucherschutz und effizientem Wirtschaften im Sinne unserer Mitglieder.

KlaKla: So gesehen hat sie Recht. Hier greift die Kunst der Darstelltung. Der Konflikt liegt bei der Unabhängikeit der politischen Arbeit die man so nicht gewährleisten kann.

Es ist richtig, dass der Bundesverband mit zwei Mobilfunkanbietern (Vodafone und O2) Rahmenverträge abgeschlossen hat, die vergünstigte Konditionen beim Mobiltelefonieren bieten. Bei den Rahmenverträgen wird einerseits unterschieden in Mitglieder und andererseits in MandatsträgerInnen, FunktionsträgerInnen und MitarbeiterInnen. Wir haben dieses Angebot im Herbst 2005 im parteiinternen Extranent veröffentlicht und über unsere internen E-Mail-Verteiler über dieses Angebot informiert.

Ziel dieses Angebots ist Kostenreduzierung - zum einen für unsere ehrenamtlich engagierten Mitglieder, zum anderen für die Kassen der Orts-, Kreis- und Landesverbände sowie des Bundesverbandes.

KlaKla: Der Preis des günstigen Handytelefonates ist die Abhängigkeit der politischen Vertreter der Grünen. Stück für Stück.

Das Angebot von Großkundenrabatten ist ein üblicher Service von Unternehmen für größere Organisationen - seien es Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Kirchen oder Unternehmen. Wir erhalten diese Rabatte u.a. bei der Deutschen Bahn und beim Kauf von Computern.

Die Unterstellung, dass ein solcher wirtschaftlicher Rabatt Einfluss auf politische Entscheidungenen oder Einstellungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat, weisen wir entschieden zurück. Sie ist absurd. Unternehmen gewähren Großkundenrabatte nicht für politisches Wohlverhalten, sondern, weil es sich ab einer bestimmten Menge von Kunden rentiert, auch schmalere Gewinnmargen zu akzeptieren.

KlaKla: Wie naiv Frau Lemke nur ist.

Wir teilen die Sorge vieler Menschen bei der Frage, ob und in welcher Art und Weise die von den allerorts unübersehbaren Sendemasten und unzähligen Handys ausgehende elektromagnetische Strahlung ihre Gesundheit oder die ihrer Kinder beeinträchtigt. Im Anhang erhaltet Ihr einen Überblick über die verschiedenen parlamentarischen Initiativen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu diesem Thema.

KlaKla: Ich frage mich, ob Frau Lemke das Problem überhaupt überrissen hat. Wenn man die Sorgen ernst nimmt, sollte man zu mindest die Strahlung minimieren wo dies nur möglich ist und nicht durch günstige Konditionen im Eigennutz auch noch dazu beitragen, das die Umweltverschnutzung weiter zunimmt.

Der von euch angesprochene Antrag des OV Georgsmarienhütte auf der BDK Oldenburg wurde deshalb von uns unterstützt. Ich habe persönlich mit den Antragstellern gesprochen, weil wir den Antrag mit Ausnahme einer einzigen Formulierung für absolut unterstützenswert hielten. Wir haben ihn den Delegierten unter dem TOP Verschiedenes zum Beschluss vorgelegt. Die BDK hat dieses Antrag nach einer Gegenrede des Delegierten Ekkehard Domning (KV Hildesheim) mit großer Mehrheit abgelehnt.

Zwischen dem Vertragsabschluss mit Vodafone und O 2 und dem BDK-Antrag besteht weder ein zeitlicher noch ein sachlicher Zusammenhang.

Beste Gruesse!
Steffi Lemke.

Quelle: Newsletter Hartenstein 051208 - EMFLvh-2115 - Bt - Gruene - Handyrahmenvertraege

Kommentar: Der Lobbyismus funktioniert hervorragend.
Hier gehts weiter mit der Irreführung der Grünen http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=5603&page=0&category=all&order=time

Verwandte Threads
Filzläuse (VIII): Beugung des Grenzwertes
Filzläuse (VII): Haftungsausschluss bei Seuchen
Filzläuse (VI): Industrie sponsert Staatskanzlei
Filzläuse (V): Selbsthilfegruppen unterwandern

--
Meine Meinungsäußerung


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum