Sanfte Zensur bei hese ... wegen heiklem Thema? (Allgemein)

Lilith, Mittwoch, 30.01.2013, 02:09 (vor 4066 Tagen) @ H. Lamarr

Der Zusammenhang birgt für die grenzwertfixierte Gemeinde der Mobilfunkgegner einigen Zündstoff. Wenn mehrere Frequenzen gleichzeitig bedient werden, und für jede ein eigener Grenzwert gilt, dann müssten die Einzelgrenzwerte vermutlich sehr niedrig angesetzt werden, um eine Forderung nach einem pauschalen z.B. "Salzburger Wert" o.ä. zu realisieren.

Kapier' ich nicht, wo ist denn da der Zündstoff? Sind unsere Kollegen von der anderen Fakultät denn nicht ohnehin auf möglichst niedrige Grenz- oder Einzelgrenzwerte aus, am liebsten auf Null?

Ja, sind sie. Vorgeblich geht es ihnen darum, Grenzwerte niedrig anzusetzen. So weit richtig. Interessant wird es, wenn man die Konsequenzen durchrechnet .

Nehmen wir als Beispiel den "alten Salzburger Wert" (1mW/m2): wenn drei in vergleichbarer Signalstärke messbare Frequenzen im Spiel sind (z.B. zweimal GSM-Frequenzen + UMTS), dann muss in der Gesamtbetrachtung jede Einzelfrequenz auf überschlägig 0,6 mW/m2 begrenzt werden, um eine gesamt-Grenzwertausschöpfung von 100% sicherzustellen. Schon dies wäre dann je Frequenz weniger als der zunächst genannte Salzburger Wert.

Mobilfunkgegner wollen aber mit dem Grenzwert noch weiter herunter:

Wenn diese Quelle stimmt, dann fordert z.B. der BUND nicht 1mW/qm, sondern 0,001 mW/qm. Wenn also nach dieser Maßgabe z.B. drei Frequenzen genutzt werden, dann folgt daraus, dass für jede Einzelfrequenz ein Grenzwert von ca. 0,0006 mW/qm eingehalten werden müsste, damit die relative Summenfeldstärke mit maximal "=1" Bestand hat (also max. 100% Grenzwertausschöpfung).

Sind aber denn 0,0006 mW/qm ausreichend, um eine vernünftige Flächen- oder gar Indoorversorgung zu erreichen? Doch wohl nur dann, wenn man an jeder Straßenecke eine Basisstation aufstellen würde. Das aber wollen die Mobilfunkgegner wiederum auch nicht.

Sind gar noch mehr als drei Frequenzen messbar (GSM900, 1800, UMTS, LTE, Tetra...), dann muss man die individuelle Grenze je Frequenz sogar noch weiter reduzieren. Bei der vom BUND angegebenen Grenze (s.o) würde sich also im wirklichen Leben ergeben, dass Mobilfunk unmöglich wird.

Die bekannten Forderungen nach den extrem niedrigen Grenzwerten bedeuten also im Ergebnis, dass Mobilfunk nicht mehr stattzufinden hat. Das ist das wirkliche Ziel, das ganze Wollen der Mobilfunkgegner. Ihre Forderungen haben zum Ziel, diese Technik zu einem Ende zu bringen. Diese nicht offen eingestandene Absicht kann man ihnen vorrechnen.

Ob die "Bürgerwelle"&Co.-Forderungen nach Grenzwertsenkungen überhaupt differenziert nach Frequenz oder in Summe gemeint sind, dazu konnte ich auf die Schnelle bei denen nichts finden. Vielleicht findet jemand anderes dazu etwas.

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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Tags:
BUND, Fairness, Indoor, Ziel, Forderung


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