Strahlende Zukunft (Allgemein)

Helmut Breunig, Sonntag, 04.09.2005, 13:36 (vor 6807 Tagen)

STRAHLENDE ZUKUNFT

Beitrag aus Michael Meyers* Rundbrief "Mobilfunk Sommer 2005"
zur Einmischung der Ärzteschaft und den Reaktionen der Mobilfunkindustrie.

hier eingestellt von Helmut Breunig

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Strahlende Zukunft

Kommentar von Günther Nenning

Wenn man ein Ding, das elektromagnetische Strahlung aussendet, an das empfindliche menschliche Ohr hält, stundenlang, jahrelang, lebenslang - dass so etwas ungesund ist, dazu brauche ich keine wissenschaftliche Untersuchung, das sagt mir der gesunde Menschenverstand.

Weil aber dieser heutzutage nicht reicht, bin ich froh, dass es nun eine Untersuchung der Ärztekammer gibt: Handys können gesundheitsschädlich sein, insbesondere für Kinder.

Dass die Handy-Industrie laut aufschreit, halte ich eher für ein Zeichen schlechten Gewissens als für sonst was. Sie will jeden Österreicher jedes Jahr ein neues Handy anhängen, ein noch schöneres, moderneres, das noch mehr kann als das Handy, das jeder ohnehin schon hat.

Aber ob ihre wunderbaren Handys strahlungssicher sind, hat sie bisher noch nie interessiert. Sie sind es nicht. Die Ohrfeige der Wissenschaft ist wohlverdient.

Die Handy-Konzerne sind in einen mörderischen Konkurrenzkampf verstrickt. Sie erschlagen sich gegenseitig. Jeder will größer und stärker werden und noch besser verdienen. Es ist ein Krieg, in welchem keiner seine Zeit verschwenden will für Nebensachen wie Gesundheit.

In einem sind sich die wild einander konkurrierenden Konzerne aber einig: Sie stürzen sich auf die Ärztekammer. Es sei "verantwortungslos", sich in den blühenden Handy-Markt einzumischen; Motto: Wir wollen Handys verkaufen und nicht über Strahlenschäden diskutieren. Raus mit den Ärzten aus der Handy-Schlacht!

Die Handy-Konzerne sind Großmächte, sie werden sich mit allen Mitteln wehren. Es wird also nötig sein, den mutigen Ärzten beizuspringen.

Was ist wichtiger: dass unsere Kinder schon ab drei Jahren mit eigens für sie entworfenen Handys herumtelefonieren - oder dass ihr Erbgut vor Schädigung geschützt wird? Die Antwort ist selbstverständlich. Aber die Frage nach dem Strahlenschutz stellt sich nicht nur beim Handy für Kleinkinder - sondern sehr viel allgemeiner.

Wir sind unterwegs in die "strahlende Zukunft": Auf dem Globus sind rund fünfhundert Atomkraftwerke und sonstige Atomanlagen in Betrieb. Die von ihnen ausgehende Dauerstrahlung bleibt ununtersucht.

Eine Endlagerung der weiterhin strahlenden Atomabfälle ist nicht gefunden und wird sich auch nicht finden lassen. Das haben wir schon vergessen und verdrängt.

Die von Hochspannungsleitungen verursachte Strahlung - bleibt ununtersucht. Die vom allgegenwärtigen Wald ungezählter Handy-Masten ausgehende Strahlung - bleibt ununtersucht.

Die von den Handys abgestrahlte Schadwirkung steht zwar jetzt aktuell im Mittelpunkt - aber von einer Lösung sind wir weit entfernt. Das ist unsere "strahlende Zukunft": Die Gesundheitswünsche der Bevölkerung und die Verdienstwünsche der Wirtschaft klaffen weit auseinander.

Umso dankbarer müssen wir den Ärzten sein, dass sie den Knäuel der Probleme wenigstens an einem Ende aufgerollt haben.

www.krone.at
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*Michael Meyer
michael_meyer@aon.at
Risiko Mobilfunk Österreich
Plattform Sozialstaat Österreich - Netzwerk Zivilcourage
A - 5165 Berndorf, Stadl 4
Tel/Fax 0043 - 6217 - 8576

Tags:
Rundbrief, Konkurrenzkampf


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