Der SPIEGEL über Wutbürger: Alt, stur, egoistisch (Medien)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 08.09.2011, 16:17 (vor 4613 Tagen) @ AnKa

Quelle & ganzer Artikel hier.

Im Teil 4 heißt es:

"Engagierte Bürger werden in den nächsten Jahren ein bleibendes Sozialphänomen darstellen. Denn sie sind protesterfahren, sind hoch qualifiziert und kompetent."

Diese Formulierung ist mMn irreführend.

Das Problem ist, dass die Kompetenz der Leute, die sie auf ihrem Fachgebiet gerne haben dürfen, am Objekt der Wut in aller Regel völlig vorbei geht. Jeder kennt z.B. in der EMF-Szene den anerkannten (kompetenten) Literaturprofessor, der in der Mobilfunkdebatte von der komplexen Technik nur Bahnhof versteht, auf diesem Gebiet also ganz und gar inkompetent ist. Dennoch gibt er sich dort als einer der Wortführer.

Dem Gros der Wutbürger, behaupte ich, ergeht es bei ihren Wutobjekten nicht anders. Und weil das so ist, sind aus meiner Sicht im Dunstkreis von Wutbürgern immer selbsternannte Experten anzutreffen, keine Profis, sondern ebenfalls nur fachliche Laien, die aber übers Wutobjekt ein kleines bisschen mehr wissen als andere. Das, und wenig Scheu im Mittelpunkt zu stehen, reicht dann schon für die Führungsrolle.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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