Ritalin gegen Prüfungsstress (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.07.2011, 12:54 (vor 4681 Tagen)

Unsere überzeugt elektrosensible Frau W. aus O. in M. ist eine Verfechterin der These, die in den letzten Jahren sprunghaft in die Höhe geschnellten Verschreibungszahlen für das Medikament Ritalin seien darauf zurückzuführen, dass Elektrosmog den Nachwuchs ansonsten unerträglich zappelig mache.

Nun gibt es für die Beliebtheit des Ritalin noch ein paar andere Thesen, die mit Elektrosmog nicht das geringste zu tun haben. Eine weitere solche These setze ich jetzt in die Welt, nachdem mir heute einer meiner Söhne, als er von der Abschlussprüfung in Englisch nach hause kam, folgendes erzählte:

Etwa 20 von 30 Schülern hätten unmittelbar vor der Prüfung im Klassenzimmer Ritalin genommen, das Zeugs sei unter Schülern dafür bekannt, die Konzentration erheblich steigern zu können. Nur einer aus seiner Klasse bekäme das Medikament infolge einer ärztlichen Diagnose legal. Der Junge würde auch mit einigen anderen teilen, wieder andere kämen angeblich via Internet auf krummen Wegen günstig an die Pillen heran. Mein Spross bekam seine Dosis heute von einem der ungefähr sechs Internet-Einkäufer geschenkt. Bei ihm hatte die Kapsel die versprochene Wirkung gezeigt (Konzentrationsförderung), er will einen Placebo-Effekt jedoch nicht ausschließen. Angeblich hat die Mehrzahl seiner Klassenkameraden das Medikament seit einigen Monaten im Zuge der Prüfungsvorbereitungen eingenommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Ritalin, Nachwuchs


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