Ich war's (Allgemein)

Kuddel, Dienstag, 06.05.2008, 22:07 (vor 6073 Tagen) @ Anna

Wenn Sie den Thread zurückverfolgen, werden Sie sehen, daß ich der Urheber des Vorwurfs war.

Ich bin aufgrund einer persönlichen Erfahrung aus der Vergangenheit, bei einem Verwandten, nicht gut auf Baubiologen zu sprechen.

Weil Sie so gerne Geschichten erzählen hier meine:

In der Familie war ein schwer erkranktes Kind (extreme rheumaähnliche Symptome mit 11 Jahren, Ärzteodyssee, Cortison-Behandlung) und die Ärzte fanden keine Ursache.
Der aus Verzweiflung konsultierte Baubiologe hat es geschafft die betroffene Familie regelrecht hysterisch zu machen. Es fing harmlos mit Tests auf Chemische Gifte an (man fand Formaldehyd in Spanplatten => Vollholzmöbel), dann der Umzug in ein neues Zimmer wegen "geologischer Verwerfungen" (Erdstrahlen) was aufgrund Anfangserfolgen zu umfangreichen (baubiologisch einwandfreien) Umbauten am Haus führte. Das ursprüngliche Kinderzimmer wurde zur Abstellkammer, die Eltern wollten nicht einmal mehr Gäste darin schlafen lassen.

Funk war damals noch kein Thema, aber die elektrischen Geräte wurden dem Kind weggenommen, u.a. der vom bettlägrigen Kind innig geliebte Radiorecorder, eines der wenigen "Spaßmacher". Das Gerät kam an die andere Zimmerseite und fortan wurde die Kassette nur noch gewechselt, wenn die Mutter neben der Hausarbeit gerade mal Zeit hatte.
Summa summaram sind über 12.000 DM für Baubiologen + Maßnahmen "versenkt" worden. Die Eltern glaubten anfangs eine deutliche Besserung zu erkennen. Sie waren für eine Zeit voll des Lobes für ihren Baubiologen, den sie wärmstens weiter empfahlen, aber einge Monate später kam der Rückschlag umso härter.

Es folgte eine Episode mit einem Homöopathen, der meinte, sich in die Medikamentenbehandlung einmischen zu müssen, was fast zu einer Katastrophe führte (Cortison setzt man nicht einfach so von heute auf morgen ab).

In einer Universitätsklinik schließlich hat man 2 Jahre später eine Hormonstörung und eine falsche Cortison-Dosierung als Ursache identifiziert, seitdem ging es aufwärts. Jahrelange Fahrt- und Unterkunftskosten ( Krankenhäuser), Baubiologen und Homöopathen haben die Familie in die Verschuldung geführt. Das Kind (mittlerweile groß) ist heute selbstständig, aber aufgrund der Folgen der Erkrankung immer noch schwerbehindert.

Heute sagen die Eltern selbst, die 12.000DM haben sie aus Verzweiflung investiert und waren "Lehr-Geld".
Das "Erdstrahlen-verseuchte" Kinderzimmer ist heute wieder ein genutztes Gästezimmer, in dem ich selbst schon übernachtet habe. Ein wenig vom "Mythos" ist bei den Eltern aber hängen geblieben. Die Gäste werden darauf hingewiesen, daß in dem Zimmer "Erdstrahlen" festgestellt wurden ;-)

K


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