Da war doch was: Basisstationsstudie QUEBEB (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 15.03.2008, 00:32 (vor 5859 Tagen)

Der Abschlussbericht zur zweiten Projektphase (PDF, 337 KByte) ist noch immer das jüngste Dokument, das öffentlich über die QUEBEB-Studie abzugreifen ist (Querschnittstudie zur Erfassung und Bewertung möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch die Felder von Mobilfunkbasisstationen). So recht schlau werde ich aus den 36 Seiten beim schnellen Drüberlesen zwar nicht, stellenweise stecken aber ausgesprochen interessante Informationen drin. Wär hätte schon gedacht, dass von den rd. 30 000 untersuchten Haushalten 51 % im Umkreis von 500 m keine einzige Mobilfunk-Sendeantenne haben, immerhin 4 % aber mit mehr als 30 Antennen zurechtkommen müssen? Oder dass nur 5,1 % der untersuchten Haushalte im Entfernungsbereich 0 bis 100 m zu einer Basisstation liegen. Der Anteil der berichteten subjektiven Beeinträchtigung durch die Mobilfunksendeanlagen ist in Mecklenburg-Vorpommern mit 6,2 % am geringsten und in Bayern mit 13,0 % am höchsten. Naja, dieses Süd-Nord-Gefälle ist ja nun schon seit längerem bekannt. Dies und mehr ist nachzulesen in dem PDF.

Was mir nicht klar ist: Die Studie gilt offiziell (laut BfS) seit Mitte 2006 als beendet, der Abschlussbericht steht aber noch immer aus.


Worum geht's?

Datenbasis der Querschnittstudie sind eine bundesweite Befragung von Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren sowie die Standortdaten aller genehmigungspflichtigen Mobilfunkbasisstationen in Deutschland, zur Verfügung gestellt von der Bundesnetzagentur (früher: RegTP).

Die schriftliche Erhebung in den Haushalten erfolgte zwischen August und November 2004. Von den angeschriebenen 51.444 Personen beteiligten sich 30.047 an der Befragung (Responserate = 58,4 %). Die Stichprobe ergibt für die Altersklassen, das Geschlecht und die Bundesländer eine gute Annäherung an die Zusammensetzung der in deutschen Privathaushalten lebenden Bevölkerung.
Die von der Bundesnetzagentur - mit dem Einverständnis der Netzbetreiber - zur Verfügung gestellte Standortdatenbank enthält die technischen Daten sowie die geographischen Koordinaten aller genehmigungspflichtigen Mobilfunksendeanlagen in Deutschland (über 51.000 Standorte mit rund 280.000 Antennen). Die Datenbank umfasst die geographische Lage der Wohnungen der Studienteilnehmer bzw. der Standorte der Basisstationen. Die Geokoordinaten wurde unter Verwendung von Gauß-Krüger-Koordinaten kodiert/umkodiert und kartographisch aufbereitet. Anschließend wurde die Verteilung der Variable zur Besorgnis wegen gesundheitlicher Auswirkungen einer Mobilfunkbasisstation auf unterschiedlichen regionalenVerwaltungsebenen (z.B. Bundesländer) deskriptiv beschrieben.

In einem multiplen logistischen Modell mit der Zielgröße der subjektiv empfundenen Besorgnis bzw. Beeinträchtigung wegen Mobilfunksendeanlagen werden folgende Haupteinflussgrößen berücksichtigt: Die Meinung eine Mobilfunkbasisstation im Wohnumfeld zu haben und objektives Vorhandensein einer Mobilfunkbasisstation im Umkreis von 500m um die Wohnung des Probanden. Bei einem Abstand von mehr als 500m wird davon ausgegangen, dass keine Exposition durch elektromagnetische Felder vorhanden ist. Allerdings erlaubt dies nicht den Umkehrschluss, dass alle Personen exponiert sind, die im Umkreis von 500m zu einer Mobilfunksendeanlage leben. Als weiter Einflussgröße wurden Geschlecht, Alter, Land, Haushaltsgröße, Schulabschluss berücksichtigt.

Quelle: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2006/06gmds006.shtml

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Quebeb-Studie, Wohnumfeld


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