Bahnhofversteher (Allgemein)

AnKa, Mittwoch, 25.07.2007, 07:21 (vor 6112 Tagen) @ Gast

Den Argumentationen der Anwälte der Betreiber konnte Hr. Sommer anfangs aus unserer Sicht sehr gut Paroli bieten. Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde mehr und mehr auf Paragraphen des Bayr. Baugesetzes und der Bayr. Baunutzungsverordnung herumgeritten, in einem für uns Laien schwer verständlichen anwältlichen Fachchinesisch.

So eine Gerichtsverhandlung ist aber auch so was von stinklangweilig.

Als es bei dieser Verhandlung in medias res ging und also das Denken zu seinem Recht kam, wollte der mobilfunkverängstigte "Laie" nicht mehr mittun. Ihm wurde es schlicht zu bunt.

Dem "Laien" ist der Rechtsstaat nicht viel mehr als eine Ansammlung Böhmischer Dörfer, in denen er zwangsweise seine Lebensfrist zu verbringen hat. In denen auf Gesetzen und Verordnungen, auf Regelwerken also, die das friedliche Zusammenleben garantieren, bestenfalls "herumgeritten" wird, und wo das, was Denkende aussprechen, ihm nur mehr als "Fachchinesisch" vorkommen will.

Ein traditionelles Vorrecht der Bewohner Böhmischer Dörfer besteht schliesslich darin, nicht mitdenken zu müssen. Ein weiteres besteht darin, immer nur Bahnhof verstehen zu dürfen. Fühlen sich die Bewohner Böhmischer Dörfer in der Ausübung dieser ihrer Grundrechte behindert, so werden sie grantig.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)


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