Elefantenhochzeit der Bioelektromagnetiker: Bems + Ebea = BioEM (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.10.2021, 12:32 (vor 928 Tagen)

Anlässlich ihres Weltjahrestreffens, das soeben in Gent, Belgien, stattfand, gaben die Bioelectromagnetics Society (Bems) und die European Bioelectromagnetics Association (Ebea) ihren Zusammenschluss bekannt. Die neue Gesellschaft hat mit BioEM denselben Namen, wie das seit 2013 gemeinsam veranstaltete Weltreffen der beiden Partner. Der Zusammenschluss wurde in zweijährigen Verhandlungen vorbereitet, die Gesellschaftsform ist die eines Vereins (Satzung der BioEM) mit Sitz möglicherweise in der Schweiz. Die Anzahl der Mitglieder des neuen Vereins soll den Organisatoren zufolge auf zwischen 200 und deutlich unter 500 begrenzt sein.

Die Bioelectromagnetics Society wurde 1978 als unabhängige Organisation von Wissenschaftlern (Biologen und Physiker), Ärzten und Ingenieuren gegründet, die sich für die Wechselwirkungen elektromagnetischer Felder mit biologischen Systemen interessieren. BEMS war eine internationale Gesellschaft mit Mitgliedern in rund 40 Ländern und Regionen der Welt. Sie war als gemeinnützige Organisation mit Sitz im District of Columbia, USA, eingetragen.

Die European Bioelectromagnetics Association war eine gemeinnützige wissenschaftliche Vereinigung, die im Dezember 1989 von Wissenschaftlern aus verschiedenen europäischen Ländern gegründet wurde.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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BioEM, BEMS, EBEA

Bems + Ebea = BioEM: Fusion oder Raubzug der Ebea?

H. Lamarr @, München, Samstag, 12.02.2022, 01:15 (vor 794 Tagen) @ H. Lamarr

Anlässlich ihres Weltjahrestreffens, das soeben in Gent, Belgien, stattfand, gaben die Bioelectromagnetics Society (Bems) und die European Bioelectromagnetics Association (Ebea) ihren Zusammenschluss bekannt. Die neue Gesellschaft hat mit BioEM denselben Namen, wie das seit 2013 gemeinsam veranstaltete Weltreffen der beiden Partner. Der Zusammenschluss wurde in zweijährigen Verhandlungen vorbereitet, die Gesellschaftsform ist die eines Vereins (Satzung der BioEM) mit Sitz möglicherweise in der Schweiz. Die Anzahl der Mitglieder des neuen Vereins soll den Organisatoren zufolge auf zwischen 200 und deutlich unter 500 begrenzt sein.

Einem Bericht von Microwave News zufolge gibt es bei der Fusion der beiden EMF-Forschungsgesellschaften Ärger. Angeblich soll Ebea ein Auge auf das Vermögen (etwa 750'000 $) der Bems geworfen haben. Indirekt ist auch Icnirp von den Querelen betroffen, denn dem Bericht zufolge pflegen Ebea und Icnirp seit jeher gute Beziehungen.

Da die Bems, was ihre Mitgliederanzahl angeht, öffentlich stets sehr verschlossen war, sind jetzt von Louis Slesin genannte Zahlen aufschlussreich.

Zu Glanzzeiten in den 1990er-Jahren soll Ebea etwa 370 Mitglieder und Bems mehr als 750 Mitglieder gehabt haben. Danach ging es bergab. Ebea soll zuletzt auf rd. 100 Mitglieder geschrumpft sein, Bems auf etwa 160. Grund seien die nur noch spärlich vergebenen Mittel für EMF-Forschung.

James Lin, langjähriger Chefredakteur der Fachzeitschrift "Bioelectromagnetics" führt das Blatt nur noch so lange weiter, bis nach Vollzug der Fusion ein neuer Chefredakteur gefunden wurde.

Dies und mehr in dem Artikel auf Microwave News.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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BioEM, Microwave News, James Lin

Bems + Ebea = BioEM: Fusion oder Raubzug der Ebea?

e=mc2, Samstag, 12.02.2022, 12:18 (vor 794 Tagen) @ H. Lamarr

Einem Bericht von Microwave News zufolge gibt es bei der Fusion der beiden EMF-Forschungsgesellschaften Ärger. Angeblich soll Ebea ein Auge auf das Vermögen (etwa 750'000 $) der Bems geworfen haben. Indirekt ist auch Icnirp von den Querelen betroffen, denn dem Bericht zufolge pflegen Ebea und Icnirp seit jeher gute Beziehungen.

Der Thesenjournalist Louis Slesin ist natürlich für alte Männer, welche im Zuge dieser Fusion an Einfluss verloren haben, ein perfektes Sprachrohr, irgendwelche wilden Thesen zu verbreiten. Argumente braucht es ja nicht wie dies für Microwave News Artikel zunehmend zur Gewohnheit wird. Wenn man die letzten paar Postings von Louis Slesin anschaut, sieht man ja auch schon deutliche Zeichen von Verschwörungsrhetorik. Das ist wohl bei der heutigen Aufmerksamkeitsökonomie fast unvermeidlich, wenn man nicht mit Qualität punkten will.
Microwave News gibt kein Argument warum EBEA einen Vorteil aus dem Vermögen der BEMS ziehen soll. Die beiden Fachgesellschaften haben praktisch nur eine Aufgabe, und das ist die Organisation der Jahrestagung. Das fusionierte Vermögen kommt also allen Mitgliedern zugute. Zudem war ein großer Teil der EBEA Mitglieder auch Mitglied bei der BEMS. Das BEMS Vermögen stammt übrigens zu großen Teilen von der Zeitschrift Bioelectromagnetics. Insofern ist das Vermögen nicht nur ein Verdienst der BEMS, sondern von all denen die dort in den letzten Jahren noch publiziert haben. James Lin hat es aber fertiggebracht, dass die Zeitschrift in den letzten 10 Jahren erheblich an Einfluss (inkl. Impact Factor) verloren hat. Wirklich wichtige EMF Forschung wird kaum mehr im Bioelectromagnetics publiziert sondern in deutlich besseren Fachzeitschriften.
Microwave News kann auch kein Indiz liefern für eine besondere Nähe zwischen EBEA und ICNIRP. Diese Behauptung mutet umso abenteuerlicher an, als mit James Lin ein ehemaliges ICNIRP Mitglied zitiert wird. Ich habe nicht nachgezählt, aber ich wäre nicht überrascht, wenn in den letzten 20 Jahren mehr Leute vom BEMS Vorstand Mitglied bei ICNIRP waren als vom EBEA Vorstand.
Der lange Rede kurzer Sinn, ein paar alte Herren wurden im Rahmen einer demokratisch über mehrere Jahre abgewickelte Fusion abserviert und treten jetzt via Microwave News nach. Das wird nichts daran ändern, dass die grosse Mehrheit der BioEM Mitglieder dies anders sieht – 90% stimmte für den Merger – und einen jüngeren und mit mehr Frauen besetzten Vorstand gewählt hat, welche alle einen ausgezeichneten Forschungsausweis haben. Eigentlich müsste dies ja Louis Slesin freuen, da er immer mehr Diversität verlangte.

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ICNIRP, Gerücht, Sprachrohr, EBEA, Impact

Bems + Ebea = BioEM: Fusion oder Raubzug der Ebea?

H. Lamarr @, München, Samstag, 12.02.2022, 15:33 (vor 794 Tagen) @ e=mc2

Der lange Rede kurzer Sinn, ein paar alte Herren wurden im Rahmen einer demokratisch über mehrere Jahre abgewickelte Fusion abserviert und treten jetzt via Microwave News nach. Das wird nichts daran ändern, dass die grosse Mehrheit der BioEM Mitglieder dies anders sieht – 90% stimmte für den Merger – und einen jüngeren und mit mehr Frauen besetzten Vorstand gewählt hat, welche alle einen ausgezeichneten Forschungsausweis haben. Eigentlich müsste dies ja Louis Slesin freuen, da er immer mehr Diversität verlangte.

Ihre Gegendarstellung ist ein schönes Beispiel, was einem entgeht, wenn man sich ausschließlich in Echokammern und Filterblasen aufhält.

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