Verschwörungstheoretiker sehen sich als etwas Besonderes (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 03.06.2020, 23:51 (vor 1394 Tagen)

Warum fahren tendenziell mehr Männer als Frauen auf Verschwörungstheorien ab?

Diese Idee, ich bin etwas Besonderes, ich habe etwas verstanden, was andere nicht verstanden haben, das ist etwas, was eher mit traditioneller männlicher als mit weiblicher Identität in Verbindung gebracht wird. Und weil es oft um Prozesse wie Globalisierung und große Transformationen geht, sind Verschwörungstheorien auch eine Antwort auf die Krise von traditioneller Männlichkeit. Eine Männlichkeit, die sich immer in der Versorger-und Beschützerrolle begreift. Wenn ich jetzt durch Corona meine Arbeit verliere und meiner Versorgerrolle nicht mehr gerecht werden kann, liefern Verschwörungstheorien eine Antwort darauf.

Dies und mehr über die Hintergründe von Verschwörungstheorien bringt news.at in dem Interview mit Michael Butter Verschwörungstheorien: Warum sie populär sind. Butter ist Professor für amerikanische Literatur-und Kulturgeschichte an der Universität Tübingen und ein Spezialist in der Erforschung von Verschwörungstheorien. Der 43-Jährige ist Teil eines Netzwerkes von 160 Wissenschaftlern aus 40 Ländern, die Verschwörungstheorien in Europa in den vergangenen Jahren erforscht haben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wissenschaft, Verschwörungstheorien, Hintergründe, Krise

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