Offene Akademie 2018: Studenten zogen Zusage zurück (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 20.10.2018, 21:48 (vor 2014 Tagen)

Der "Freie Zusammenschluss von Studentinnenschaften" (fzs) sagte im Februar 2018 seine Teilnahme an der zehnten "Offenen Akademie" in Gelsenkirchen öffentlich ab.

Begründung

Der fzs sollte auf der offenen Akademie einen Vortrag zu dem Thema „Das Politische Mandat der Student*innenschaft“ halten. Nachdem das vollständige Programm der Konferenz öffentlich war und wir dieses näher sichten konnten, wurde schnell klar, dass diese auch offen für Verschwörungstheoretiker*innen und Antisemit*innen ist [1]. Dem eigenen Anspruch, eine Tagung für fortschrittliche Wissenschaft und Kultur zu sein, wird diese somit nicht gerecht. Die gesuchten „Antworten auf die krisenhafte Entwicklung“ [2] werden hier in der „Isreallobby“ und „Schattenmächte[n]“ [1], die Lösung im Stalinismus gefunden. Als studentischer Dachverband stellen wir uns gegen Verschwörungstheorien, Antisemitismus und BDS. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, unseren Beitrag wieder abzusagen, da wir eine solche Veranstaltung nicht unterstützen und an ihr teilhaben wollen.

Hinweis: Die Quellenhinweise sind beim Sprungziel auf den fzs mit Quellen belegt. Und: Statt "Isreallobby" sollte es heißen "Israel-Lobby".

Auf die Distanzierung des fzs reagierte der Beirat der "Offene Akadiemie" mit einer Erklärung, deren Textumfang den Text der Studenten um ein mehrfaches übertrifft.

Hintergrund
Die (damals vierte) "Offene Akademie" rückte 2007 in den Blickpunkt der Mobilfunkdebatte, als sie in Gelsenkirchen Franz Adlkofer eine Bühne für die erstmalige öffentliche Präsentation seiner "Reflex"-Nachfolgestudie (UMTS-Studie) bot.

Die zehnte "Offene Akademie" fand im März 2018 wieder in Gelsenkirchen statt mit u.a. fünf Referenten, die sich der Anti-Mobilfunk-Szene oder deren Randzone zuordnen lassen:

– Prof. Dr. Josef Lutz: Langfristige technische Trends und Industrie 4.0 unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit
– Prof. em. Dr. Rainer Frentzel-Beyme: Dioxine in Gießereien – nur ein Wissensdefizit in der Arbeitsmedizin?
– Prof. em. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake: Das Neue Strahlenschutzgesetz – Fortschreibung des Lehrgebäudes der Atomlobby
– Peter Hensinger: Smart School, Smart Home, Smart City – auf dem Weg zum konditionierten Untertan?
– Prof. em. Dr. Dr. Gertraud Teuchert-Noodt: Wohin führt uns die digitale Revolution? Erkenntnisse aus der Evolutions- und Hirnforschung

Weiterführende Informationen
"Offene Akademie" im IZgMF-Forum
Streit unter Mobilfunkkritikern: IZgMF vs. Hensinger

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Verschwörungstheorie, Hensinger, Distanzierung, Lutz, Offene Akademie, Gelsenkirchen, Antisemitismus

Offene Akademie 2018: Studenten zogen Zusage zurück

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.10.2018, 13:42 (vor 2013 Tagen) @ H. Lamarr

Auf die Distanzierung des fzs reagierte der Beirat der "Offene Akademie" mit einer Erklärung, deren Textumfang den Text der Studenten um ein mehrfaches übertrifft.

Der Stachel des fzs muss tief ins Fleisch der "Offene Akademie" eingedrungen sein. Denn neben der Rechtfertigung des Beirats gibt es gegenwärtig auf der Website der Angegriffenen eine extra eingerichtete Navigationsbox "Offene Aka. kritisiert fzs" (rechte Portalsäule unten) mit drei weiteren Beiträgen, die sich ebenfalls gegen die Distanzierung der Studentenvertretung aussprechen:

Stephen Hawking und der fzs
Statement von Thomas Quest
Statement von Rolf Becker

Bei presserechtlichen Gegendarstellungen ist dies anders: Der Textumfang einer Gegendarstellung darf den der Darstellung nicht erheblich überschreiten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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