Thank you for Calling: Thank you for Smoking (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 05.12.2015, 11:43 (vor 3037 Tagen) @ H. Lamarr

Ein Kommentar von Kommentator "PDP10" in Scienceblogs brachte mich auf die richtige Spur ...

Nämlich diese hier (Auszug):

Thank You for Smoking ist, eine Filmsatire aus dem Jahr 2005 von Regisseur Jason Reitman mit Aaron Eckhart in der Hauptrolle. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Christopher Buckley, der in Deutschland unter dem Titel „Danke, daß Sie hier rauchen“ erschienen ist.

Handlung

Nick Naylor ist Lobbyist der Tabakindustrie und als dieser Vizepräsident und Pressesprecher eines „Forschungszentrums für Tabakstudien“, welches von amerikanischen Tabak-Konzernen gegründet wurde und von diesen finanziert wird. Im Rahmen seiner Arbeit tritt Naylor in Talkshows auf und hält Vorträge, auf denen er die gesundheitlichen Risiken des Rauchens herunterspielt und geschickt relativiert.
[...]
Die Journalistin Heather Holloway, die Naylor bei einem Interview kennenlernt, verführt ihn und veröffentlicht später alle Informationen, die er ihr vertraulich im Bett offenbart hat. Naylor wird daraufhin vom Tabakkonzern entlassen.
[...]
Naylor berät nun Unternehmen und gibt so beispielsweise Managern von Mobilfunkbetreibern Tipps, wie sich ein Zusammenhang von Handy-Strahlung und Hirntumoren am besten abstreiten und in Zweifel ziehen lässt.

Hintergrund

Der Filmtitel spielt auf das in den USA weitverbreitete Rauchverbotsschild Thank You for Not Smoking an.

Kommentar: Scheidsteger aber hat keine Filmsatire im Sinn. Er bedient sich bei den hier im Forum hinlänglich diskutierten Verschwörungsmythen, die "interessierte Kreise" (Hauptverdächtige: Big Tobacco, Profiteure der Angst vor Elektrosmog) in die Anti-Mobilfunk-Szene injizieren, damit sie dort kursieren und im Laufe der Zeit zum diffusen Allgemeinwissen mutieren. Bevorzugtes Ziel der Verschwörungsmythen ist die Unterstellung verwerflicher Geschäftspraktiken der Mobilfunkindustrie und die Wirtshausthese, Mobilfunkindustrie und Politik steckten zum Schaden der Weltbevölkerung unter einer Decke, um die Profite der Mobilfunker zu sicher. Dieser Trick ist wirkungsvoll, da jeder tatsächlich unsaubere industrielle Geschäftspraktiken aus den Nachrichten kennt und weiß, dass z.B. Gammelfleischskandale real und nicht erfunden sind.

Deshalb klingen die Vorwürfe organisierter Mobilfunkgegner zuerst einmal glaubwürdig, dass es sich ausnahmslos um Luftnummern handelt bemerkt nur der, der die Behauptungen gründlich und kritisch recherchiert - wozu ein Kinogänger am Ort der Gehirnwäsche erst einmal nicht imstande ist. Und ob er sich wieder zuhause angekommen an seinen PC setzt, um sich stundenlang durch sich widersprechende Informationsquellen zu kämpfen, das halte ich für unwahrscheinlich. Das im Kino getankte Gift dürfte daher in den allermeisten Fällen nur einen Gegner haben: den gesunden Menschenverstand. Da das Gift süß schmeckt und hübsch verpackt dargereicht wird, bleibt mit Sicherheit etwas davon im Körper übrig, was latentes Unbehagen auslöst, wann immer es um mögliche biologische Nebenwirkungen des Mobilfunks geht. Damit ist das Ziel erreicht, die "interessierten Kreise" können zufrieden sein. Der Rest läuft von alleine. Wie ein Bowlingball, wenn er auf den Weg zu den Pins geschickt wird, von denen einer die Aufschrift trägt: Hirntumorprozesse infolge Funkeinwirkung anzetteln, wo immer es geht.

Munkeln & Raunen haben seit jeher in der Anti-Mobilfunk-Szene einen beängstigend hohen Stellenwert. Wir haben immer wieder einmal besonders schräge Behauptungen aus dieser Szene geprüft und sind ausnahmslos(!) zu dem Ergebnis gekommen, dass gelogen, verdreht oder einfach nur ohne Substanz behauptet wurde. Wir (IZgMF) haben die drei wichtigsten Akteure der Mobilfunkdebatte kennen gelernt, Mobilfunkgegner, Mobilfunkindustrie und Politik. Aus guten und zahlreichen Gründen haben wir uns von Mobilfunkgegnern abgewendet. Wen es interessiert, der kann den Prozess der Abwendung hier im Forum nachvollziehen,

Typische Beispiele für die Desinformation, die organisierte Mobilfunkgegner verbreiten sind die Resolution 1815 des Europarats, der gezielte Missbrauch des Rückversicherers Swiss Re und die gezielte Diskreditierung des Bundesamt für Strahlenschutz. Es gibt noch zahllose weitere Beispiele, die, nicht so ausgiebig dokumentiert, im IZgMF-Forum entdeckt werden wollen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Filz, Verdrehung, Diagnose-Funk, Desinformation, Diffamierung, Tabakindustrie, Ko-Ini, Lügen, Rufmord, Trick, Gehirnwäsche, Filmemacher, Resolution, Filmkritik


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