Handys und Gewalt (Allgemein)

caro, Freitag, 30.11.2007, 15:06 (vor 6203 Tagen)

Mannheim (dpa/lsw) - Immer mehr Jugendliche kommen über das Handy mit Gewaltdarstellungen und Pornografie in Kontakt. Die enorme Verbreitung des Mobiltelefons und seine immer bessere technische Ausstattung förderten zunehmend den Missbrauch, heißt es in der am Freitag in Mannheim vorgestellten repräsentativen JIM-Studie 2007 («Jugend, Information, (Multi-)Media>). Etwa 94 Prozent aller 1200 befragten Jugendlichen besitzen den Angaben zufolge bereits ein Handy. Davon hätten 29 Prozent schon einmal erlebt, wie damit eine
Schlägerei gefilmt werde. Das entspreche im Vergleich zu 2006 fast einer Verdoppelung.

Die Ergebnisse bestärken uns, hier weiter in die Forschung zu investieren und das Handy als wichtiges Jugendschutzthema zu begreifen>, sagte Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Jeder dritte Junge und jedes vierte Mädchen sei mit dem als «happy slapping> bekannten Phänomen der gefilmten Prügelei bereits in Berührung gekommen. Ein Drittel der jugendlichen Handybesitzer hat im Freundeskreis den Austausch von gewalthaltigen oder pornografischen Inhalten mitbekommen.

Der Datenaustausch wird den Angaben zufolge durch die gute Ausstattung der Handys begünstigt - zwei Drittel aller Jugendlichen haben ein Handy mit sogenannter Bluetooth-Schnittstelle, die den kostenfreien Austausch ermöglicht. Vier von fünf Jugendlichen können mit ihrem Handy ins Internet gehen und haben eine integrierte Kamera.

Die Studienreihe JIM des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest ermittelt seit 1998 das Medien- und Freizeitverhalten der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren in Deutschland. Es handelt sich dabei um ein Projekt der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz. Die JIM-Studie wurde zusammen mit der Medienforschung des Südwestrundfunks (SWR) erstellt.

(Internet: www.mpfs.de)
dpa vg yyswb n1 ov
301307 Nov 07

Quelle: dpa

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Gewalt


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